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Die Deutsche Bank und der Rivale im Süden: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Boris Groendahl und Steven Arons über das Land, wo die Zitronen blühen. — Fünf Themen des Tages ist jetzt auch als Gratis-Newsletter erhältlich. Zum Abo bitte hier entlang.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Gegenwind für die Deutsche Bank

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Die Deutsche Bank kann sich im zweiten Quartal über eine “ordentliche” (Finanzchef von Moltke auf Bloomberg TV) Leistung ihrer Bondhändler freuen, die gegen den Trend die Einbußen im Rahmen halten konnten. Im traditionellen Kreditgeschäft helfen weiterhin die steigenden Zinsen den Erträgen auf die Sprünge. Insgesamt produzierte das Geldhaus den größten Vorsteuergewinn im Halbjahr seit 2011 und hob den Ertragsausblick marginal an. Auch der lang ersehnte Aktienrückkauf geht im nächsten Monat los. Alles Paletti in den Zwillingstürmen?

Dass die Aktie den guten Nachrichten heute nicht folgen mag, dafür sehen Analysten vor allem einen Grund, und der heißt Kostendruck. Bankchef Christian Sewing weist auf diesen bereits länger hin und schwört die Belegschaft auch heute darauf ein, “absolut diszipliniert” bleiben zu müssen. Hinzu kommt, dass der Druck bei den Kosten anhält, der Schwung bei den Erträgen sich aber schon wieder abschwächt — nicht zuletzt, weil der Wettbewerb um die Einleger an Fahrt aufnimmt und damit die Zinserträge nicht mehr ganz so einfach zu erlangen sind.

Helfen könnte ein Blick auf die andere Seite der Alpen. Wenn die Inflation die Kosten erhöht, dann muss eben um diesen Betrag mehr gespart werden, heißt bei UniCredit-Boss Andrea Orcel in Mailand die Devise. Der konnte heute den Ertragsausblick anheben, den für die Kosten aber stabil belassen. Unterm Strich heißt das mehr Ausschüttung an die Aktionäre, die das entsprechend goutieren.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Stephan Kahl und Verena Sepp: Sparkassen mit Gürteln und Hosenträgern, Energiemarktprofiteure RWE und Uniper, Rückgang der Wafer-Lieferungen gestoppt, Porsche verfehlt Erwartungen, und das ‘Schwarze Loch’ USA im Subventionskrieg.

Sparkassen mit Gürteln und Hosenträgern

Doppelt hält besser. Auch bei Sparkassen, die sich gegen einen Kreditausfall absichern wollen. Erste Verteidigungslinie ist die gründliche Prüfung des Darlehensnehmers, die zweite kann eine Art Kreditausfallversicherung sein. Eine solche hat der Sparkassensektor in Form von Kreditbaskets entwickelt. Das Prinzip: Institute bringen einen Teil ihrer Kredite gegen eine Gebühr in einen Pool ein. Kommt es zu einem Ausfall, schultern alle teilnehmenden Sparkassen die Verluste gemeinsam. Aktuell wird ein neuer Kreditbasket für den Herbst organisiert, unter anderem mit Hilfe der BayernLB. Dass diese dabei mit einer hohen Nachfrage seitens der Sparkassen rechnet, ist durchaus plausibel. Zum einen verdichten sich die Anzeichen auf einen Anstieg der Firmeninsolvenzen. Zum anderen haben die Sparkassen nach den milliardenschweren Abschreibungen auf ihre Wertpapier-Eigenanlagen im vergangenen Jahr inzwischen deutlich weniger Spielraum für Kreditausfälle.

Energiemarktprofiteure RWE und Uniper

Der Stromerzeuger RWE profitiert von höheren Marktpreisen und hebt seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr an. Nachdem die Gewinne im Handels- und im Kraftwerksbereich in den ersten sechs Monaten zulegen konnten, erwartet der Versorger nun ein bereinigtes Ebitda-Ergebnis von bis zu 7,7 Milliarden Euro, gegenüber 6,3 Milliarden im Vorjahr. Von einer “außerordentlichen starken Performance im Energiehandel” spricht Finanzvorstand Michael Müller. Um bis zu 3% ging es an der Börse aufwärts. Der Fast-Staatskonzern Uniper passt nach einem außerordentlich starken Halbjahr dank profitabler Absicherungsgeschäfte ebenfalls seine Prognose an. Die Aktie schoss auf Xetra um bis zu 27% nach oben. Die Bundesregierung könnte sich daher schneller als erwartet zurückziehen, meint BI.

Rückgang der Wafer-Lieferungen gestoppt

Die weltweiten Lieferungen von Siliziumwafern stiegen im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 2,0% auf 3,3 Milliarden Quadratzoll. Dies berichtet die SEMI Silicon Manufacturers Group in ihrer vierteljährlichen Analyse der Siliziumwaferindustrie. Siliziumwafer sind das grundlegende Baumaterial für die meisten Halbleiter, die wichtige Bestandteile aller elektronischen Geräte sind.

Porsche verfehlt Erwartungen

Mehr Gewinn bei Porsche dank robuster Nachfrage nach lukrativen Verbrennern wie Macan und 911er im ersten Halbjahr waren der Börse nicht genug. Bis zu 2,5% ging es abwärts, obwohl der operative Gewinn um 11% geklettert war und der Gesamtjahresausblick bestätigt wurde. Der Umsatz habe die Schätzungen verfehlt, obwohl die Auslieferungen die Erwartungen übertrafen, bemerkt Morgan-Stanley-Analyst Shaqeal Kirunda. Dies wecke Bedenken hinsichtlich der Preisgestaltung im Automobilsektor. Aston Martin hat solche Probleme scheinbar nicht. Dort schnellte der Umsatz im zweiten Quartal aufgrund höherer Preise in die Höhe, die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen. Die Aktien stiegen. Auch die des Brot-und-Butter-Auto-Bauers Stellantis, der im Halbjahr ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis erzielen konnte.

Das ‘Schwarze Loch’ USA

Die Industriepolitik von US-Präsident Joe Biden hat ein globales Rennen um Subventionen entfacht, das die Allianzen der Führungsmacht belastet und die Budgets befreundeter Staaten aus dem Lot bringt. In Kanada etwa hatte Premierminister Justin Trudeau vor etwa einem Jahr den geplanten Bau eines Batteriewerks für Elektrofahrzeuge in Windsor gefeiert, ein 4,1-Milliarden-Dollar-Joint-Venture von Stellantis und LG Energy Solution. Rund eine Milliarde machte Trudeau locker, doch plötzlich drohte Stellantis, die Fabrik in den USA zu bauen, weil die Steuergutschriften 20 Mal höher seien. Für Trudeaus Regierung wäre der Verlust industriepolitisch katastrophal gewesen. Ottawa lenkte schließlich ein und stimmte einem zusätzlichen Paket von bis zu 15 Milliarden kanadischen Dollar zu - dem größten in der Geschichte des Landes für eine einzelne Fabrik. Kanada ist nur eines von vielen Ländern weltweit, das mit der amerikanischen Sogkraft zu kämpfen hat. Ein hoher kanadischer Minister bezeichnete das Biden-Programm als “schwarzes Loch, das Investitionen in die Vereinigten Staaten abzieht”.

Was sonst noch so passiert ist

  • Ländle-Sparkassen alarmiert

  • BayernLB brummt

  • USA belasten Luxuskonzern

--Mit Hilfe von Steven Arons und Stephan Kahl.

©2023 Bloomberg L.P.