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Dagobert Ducks Geldspeicher: Verlag überrascht mit Neubauplänen und sucht bei Architektur-Studenten nach Ideen

Beste Lage, Rundumblick auf die Stadt, alles schwer gesichert: Diese Immobilie auf dem berühmten Glatzenkogel ist nicht nur exklusiv, sie ist außergewöhnlich.

Exklusive Lage: Dagobert Ducks Geldspeicher auf dem Glatzenkogel in Entenhausen
Exklusive Lage: Dagobert Ducks Geldspeicher auf dem Glatzenkogel in Entenhausen

Beim nun geplanten Neubau gelten daher strikte Anforderungen, auf die sich der Eigentümer und die lokalen Behörden nach einem „schwer erkämpften Kompromiss“ geeinigt haben. In der Ausschreibung heißt es:

  • „Der Bauherr ist auf einen kostengünstigen Neubau aus, der gleichzeitig keinerlei Abstriche in Bezug auf die Stabilität, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit bedeuten darf.“

  • „Die berühmten Initialen des Eigentümers ,DD‘ sollen weiterhin prominent zu sehen sein.“

  • „Der Stadt ist wichtig, dass sich der Neubau an modernen baulichen Standards orientiert und möglichst energieeffizient ist.“

  • „Vor allem nachhaltige Rohstoffe sollen zum Einsatz kommen.“

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Alle interessierten Bewerber – die Ausschreibung richtet sich an Studierende der Architektur – müssten diese Vorgaben miteinander verbinden, um überhaupt eine Chance zu haben. Die Frist endet am 9. Januar um exakt 23.59 Uhr. So weit, so streng, so normal. Oder? Nicht ganz. Findige und in der Comic-Welt bewanderte Leserinnen und Leser haben schon im zweiten Satz herausgefunden, dass diese Ausschreibung alles andere als normal ist. Denn den Glatzenkogel gibt es gar nicht in der realen Welt. Er existiert nur in Entenhausen, der Heimat der Disney-Figuren Micky Maus, Goofy und Dagobert Duck.

Bald wieder sorgenfrei möglich: Dagobert Duck und sein geliebtes Geldbad
Bald wieder sorgenfrei möglich: Dagobert Duck und sein geliebtes Geldbad

Um Letzteren geht es in der Ausschreibung. Denn die wohl reichste Ente der Welt ist mit ihrem aktuellen Geldspeicher nicht mehr zufrieden. Ein Neubau muss her, damit das erquickende Bad im Meer von Münzen und Geldscheinen wieder sorgenfrei Spaß macht. Die Sicherheit des legendären Glückszehners, der ersten selbstverdienten Münze des Hausherren, darf dabei selbstverständlich nicht leiden. Nun kann Dagobert Duck die Ausschreibung nicht allein veröffentlichen – der Comic-Welt sind Grenzen gesetzt. Freundlicherweise springt die Egmont Ehapa Media GmbH ein, die als Verlagshaus unter anderem das „Micky Maus Magazin“ und das „Lustige Taschenbuch“ herausgibt. Aber warum gerade jetzt?

Marko Andric, Chefredakteur des „Micky Maus Magazins“, teilt auf Anfrage mit: „Der Geldspeicher feiert in diesem Dezember sein 70-jähriges Bestehen und hat seitdem zuverlässig das Vermögen von Dagobert Duck vor Panzerknackern und anderen Dieben geschützt. Doch nach sieben Jahrzehnten ist auch für das Wahrzeichen Entenhausens eine Sanierung dringend angeraten. Entenhausen wolle schöner werden, daher müsse der Geldspeicher mit seinem „zweckmäßigen, aber leider sehr biederen Aussehen“ einem neuen Gebäude weichen. Dieses solle energieeffizient sowie nachhaltig sein und müsse das Stadtbild aufwerten.

„Das sind zumindest die Beweggründe der Stadt für die Ausschreibung. Beim Eigentümer Dagobert Duck hingegen liegt die Motivation einzig darin, dass er sich von einem Neubau eventuell noch niedrigere Kosten im Unterhalt des Geldspeichers verspricht.“ Dafür spricht die Tatsache, dass der Verlag gezielt Studentinnen und -Studenten sucht, die ihr Glück versuchen wollen. Was sich kostengünstig liest, ist sicherlich auch so gemeint. Immerhin winken Prestige und Berühmtheit in der Comic-Welt und wohl auch darüber hinaus. Die kreativsten Entwürfe werden mit 1500 Euro, 1000 Euro und 500 Euro belohnt. Das ist nicht alles: Der Gewinner oder die Gewinnerin darf „duckifiziert“ den eigenen Entwurf im dafür produzierten Comic dem Bauherren vorstellen. Postermotive im Magazin gibt es zusätzlich.

Geschickte PR in eigener Sache? Na klar. Aber auch ich war früher Leser des „Lustigen Taschenbuchs“ und bin daher emotional befangen. Das Architektur-Studium fehlt mir ohnehin zum finalen Glück.

Andererseits: Wer will schon für Dagobert Duck arbeiten?

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