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Coronakrise: 2,6 Millionen Arbeitslose und 10,1 Millionen Kurzarbeiter in Deutschland

Die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Bild: Daniel Karmann/dpa)
Die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg (Bild: Daniel Karmann/dpa)

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April wegen der Corona-Krise im Vergleich zum März um 308.000 auf 2,644 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg saisonuntypisch um 0,7 Punkte auf 5,8 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit.

Deutschlands Unternehmen haben bis zum 26. April für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Damit wurden alle Prognosen von Volkswirten bei weitem übertroffen. Die Schätzungen der Experten hatten zwischen drei und sieben Millionen Menschen gelegen. Der bisherige Rekordwert der Bundesagentur für Arbeit für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument stammt aus dem Mai 2009. Damals waren 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Im gesamten Krisenjahr 2009 waren 3,3 Millionen Anzeigen für Kurzarbeit bei der Bundesagentur eingegangen.

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“Die Corona-Krise dürfte in Deutschland zur schwersten Rezession der Nachkriegszeit führen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele. “Dadurch gerät auch der Arbeitsmarkt stark unter Druck.” Die Arbeitslosigkeit sei erstmals in der Nachkriegszeit in einem April gestiegen. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit in dieser Jahreszeit wegen der Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt.

Lob für Instrument Kurzarbeit

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lobte angesichts der Zahlen das Instrument der Kurzarbeit: “Kurzarbeit sichert in Deutschland Millionen Arbeitsplätze”, sagte er am Donnerstag. Heil verwies darauf, dass in den USA in den vergangen fünf Wochen mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren hätten. Die Entwicklung zeige: “Wir können zwar auch in unserem Land nicht für jeden Arbeitsplatz garantieren, aber wir werden um jeden Job kämpfen”, sagte Heil.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zog ebenfalls ein positives Fazit: Die aktuelle Arbeitslosenquote läge ohne dieses Instrument deutlich höher. “Denn überall da, wo Kurzarbeit angemeldet wird, sollen Jobs erhalten bleiben”, teilte DBG-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag mit. “Der Damm Kurzarbeit hält und wir müssen alles dafür tun, dass er nicht bricht.”

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Buntenbach forderte allerdings, dass die Hilfen des Bundes schneller fließen müssten. “Gerade bei niedrigen Löhnen und dann, wenn es keine tarifliche Aufstockung gibt, reicht das Geld oft kaum, um über die Runden zu kommen.” Gleichzeitig begrüßte sie, dass das Arbeitslosengeld für die Zeit der Krise verlängert worden sei.

Arbeitgeber warnen vor Belastung der Agentur

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, warnte unterdessen vor einer starken Belastung der Bundesagentur. “Kurzarbeit verhindert Arbeitslosigkeit und hilft, den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Durch politische Entscheidungen schmilzt allerdings die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit schneller als Schnee in der Sahara”, teilte Kampeter, der auch Sprecher der Arbeitgebergruppe im Verwaltungsrat der Agentur ist, am Donnerstag mit.

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In Folge der schwindenden Rücklagen werde es zunächst ein Darlehen geben, dann komme ein Zuschuss des Bundes, “und dann ist man völlig überrascht, dass die Beiträge angepasst werden müssen”, so Kampeter. “Politik, die heute gefallen will und das Morgen dabei völlig aus den Augen verliert, ist von geringer Substanz und hat eine noch geringere Halbwertszeit bis zum politischen Offenbarungseid.”

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