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Aktien Frankfurt: US-Notenbankchef lässt Wochenplus schrumpfen

FRANKFURT (dpa-AFX) -Wieder entfachte Zinsbedenken haben den Dax DE0008469008 am Freitag erst einmal von seiner Erfolgsspur abgebracht. Der Leitindex, der am Vortag seinen höchsten Stand seit Mitte Oktober auf 15 364 Punkte erhöht hatte, fiel zur Mittagszeit um 0,68 Prozent auf 15 248,79 Punkte. Er reduzierte damit seinen Wochengewinn auf 0,4 Prozent. Dennoch würde er damit an seine besonders starke Vorwoche anknüpfen.

Der MDax DE0008467416 gab am Freitag deutlich stärker um 2,21 Prozent auf 25 247,82 Zähler nach, er war aber in den vergangenen Tagen im Vergleich zum Dax auch deutlicher gestiegen. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es am Mittag um 0,8 Prozent bergab. An den Börsen in New York zeichnete sich nach der Vortagsschwäche eine wenig bewegte Eröffnung ab.

Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatten am Vorabend bereits die US-Börsen belastet. Demnach ist die Federal Reserve (Fed) nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Powell versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte. Auch eine schwache Nachfrage nach 30-jährigen US-Staatsanleihen galt im US-Handel als Schlüsselthema.

Laut dem Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG ist die Kursentwicklung am Freitag "ein empfindlicher Dämpfer für die derzeitige November-Rally". Getragen war diese von der Hoffnung, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist. Laut der LBBW befeuerten Wirtschaftsdaten aus den USA zuletzt die Spekulation auf eine Zinswende, Offizielle aus dem Umfeld der Fed hielten aber neuerdings dagegen. Nach der Powell-Rede laute am Markt die Devise, Risiko herauszunehmen, hieß es am Morgen von der Commerzbank.

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Die Berichtssaison deutscher Aktiengesellschaften lief am Freitag mit den Zahlen der Allianz DE0008404005 weiter. Die Titel des Versicherers stiegen um 2,1 Prozent und halfen damit auch einigen anderen Sektorwerten wie Munich Re DE0008430026. Schwere Unwetter hatten der Allianz im dritten Quartal zwar einen Gewinneinbruch eingebrockt, den Analysten allerdings noch deutlicher befürchtet hatten. Kamran Hossain von der Bank JPMorgan wertete die Resultate als stark, genauso wie die Kapitalausstattung.

In dem schwächeren Marktumfeld dominierten ansonsten negative Kursreaktionen. Bechtle DE0005158703 gehörten mit minus 5,7 Prozent zu den relativ großen Verlierern. Laut dem Analyst Yannik Siering vom Investmenthaus Stifel verfehlte der Umsatz des IT-Dienstleisters die Erwartungen. Ein Börsianer sprach von Anzeichen einer weiterhin lahmen Nachfrage nach IT-Produkten.

Noch schlechter sah es für Jungheinrich DE0006219934 aus mit einem Rücksetzer um 7,2 Prozent. Alexander Hauenstein von der DZ Bank beurteilte hier die Entwicklung der Auftragseingänge und der Marge als leicht enttäuschend.

Resultate mit negativen Reaktionen gab es außerdem noch aus dem Konzerngefüge von United Internet DE0005089031. Neben dem Mutterkonzern fielen die Papiere der Mobilfunktochter 1&1 DE0005545503 und des Internetdienstanbieters Ionos DE000A3E00M1 um bis zu 3,5 Prozent. Letztere Aktien konnten ihre jüngste Rally am Freitag nur anfänglich fortsetzen.

Besser sah es aus für Varta DE000A0TGJ55 mit einer Erholung um 5,2 Prozent. Gut an kam hier die Mitteilung, dass sich der kriselnde Batteriekonzern nach einem ordentlichen dritten Quartal in der Spur zu seinen Jahreszielen sieht.

Branchenseitig unter Druck standen Unternehmen, die rund um das Thema Wasserstoff ihr Geld verdienen. Der Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power US72919P1030 aus den USA warnte im Zuge seines Quartalsberichts vor Lieferproblemen und Liquiditätsabflüssen. Dies wirkte sich auch bei deutschen Sektorwerten negativ aus: Thyssenkrupp Nucera DE000NCA0001 und SFC Energy DE0007568578 sackten jeweils um etwa fünf Prozent ab./tih/jha/

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---