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10 Fakten: Wie erreicht man finanzielle Freiheit?

Den Traum hat wohl jeder: finanziell unabhängig zu sein. Wer seine Ausgaben im Blick hat, diszipliniert spart und konsequent an den Kapitalmärkten investiert, kann es mit diesen zehn Schritten schaffen.

Finanzielle Unabhängigkeit: Wer hat den Traum nicht? (Foto: REUTERS/Leonhard Foeger/File Photo)
Finanzielle Unabhängigkeit: Wer hat den Traum nicht? (Foto: REUTERS/Leonhard Foeger/File Photo) (Leonhard Foeger / Reuters)

Der Weg zur finanziellen Freiheit dahin erscheint für viele vermeintlich unerreichbar. Über den Job gelingt es den wenigsten, ein so großes Finanzpolster aufzubauen, dass man deutlich vor der staatlichen Rente selbstbestimmt ins Privatier-Dasein umsatteln kann.

Die sogenannte "FIRE"-Bewegung (englisch: "Financial Independence, retire early") feiert die finanzielle Unabhängigkeit, die einen Ausstieg aus dem traditionellen Arbeitsverhältnis und damit einhergehend eine frühe Rente ermöglicht. FIRE-Fans wollen die Kontrolle über ihre Finanzen haben, um so ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können, ohne ständig finanziellen Zwängen ausgesetzt zu sein. Mit diesen zehn Schritten kann es gelingen, die finanzielle Freiheit zu erreichen.

Leben unter den eigenen Verhältnissen

Die erste Grundsatz ist mit der wichtigste. Er ist gleichfalls eine ökonomische Notwendigkeit: Wer finanzielle Freiheit erreichen will, muss kontinuierlich weniger ausgeben als verdient wird. Was simpel klingt, ist in der konsumgesteuerten Welt jedoch eine wahre Herkulesaufgabe, an der die meisten scheitern. So gut das Vorhaben sein mag – die Verlockungen an der Supermarktkasse und dem 24/7 geöffneten Internet sind immens.

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Eine feste monatliche Summe sparen

Auch das Prinzip der Selbstbelohnung schlägt meist gnadenlos zu: Man hat hart gearbeitet, das Kind betreut – und will sich etwas Gutes tun. Zack, werden 50 oder mehr Euro für einen Impulskauf versenkt. Auf dem Weg zur finanziellen Freiheit sind solche Abzweigungen zunächst hinderlich – und in der Gesamtheit gar fatal. Das alternativlose Ziel lautet daher: Spare eine feste Summe X. Dieses Geld sollte am Anfang des Monats mental abgeschrieben und direkt auf ein Tagesgeldkonto gebucht werden, um es in renditeträchtige Anlageklassen wie Aktien und ETFs zu investieren.

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Schuldenabbau

Bevor es so weit ist, gilt es, Altlasten abzubauen. Wer Schulden hat, ist unflexibel und kann nichts Neues aufbauen. Hohe Zinsen auf Schulden schränken die finanzielle Freiheit entsprechend erheblich ein. Klar: Langlaufende Hypotheken sind für Immobilienbesitzer oft unvermeidlich, aber insbesondere kurzfristige, hochverzinsliche Schulden wie Kreditkartenschulden müssen getilgt werden, bevor ein neues Investmentfundament errichtet werden kann.

Aufbau von Notfallrücklagen

Es kann grundsätzlich jeden treffen: Ein Schicksalsschlag bei der Arbeit, in der Ehe oder – am schlimmsten – bei der eigenen Gesundheit. So gut Bundesbürger in Deutschland im Vergleich etwa zu den USA durch Krankenkassen oder staatliche Leistungen abgesichert sind, so verheerend können trotzdem die Ausmaße sein.

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Notfallrücklagen von drei bis sechs Monaten an Ausgaben erscheinen angesichts von unvorhergesehenen Ereignissen wie Jobverlust oder medizinischen Notfällen unerlässlich, um zu verhindern, auf teure Kredite zurückgreifen zu müssen.

An der Börse investieren

Wer sein Kapital vermehren will, hat dazu in der westlichen Welt zahlreiche Möglichkeiten: Durch Unternehmensbeteiligungen, Heirat oder Erbe sind sicher manche Vermögen gemacht worden. Der sicherste und planbarste Weg, ein Vermögen aufzubauen, führt indes über die Kapitalmärkte. Historisch betrachtet zwischen 7 und 8 Prozent Rendite warf ein Investment in Aktienindizes ab – etwa in den marktbreiten S&P 500 oder den Dax. Es gibt keine andere Anlageklasse, über die sich historisch verlässlich so hohe Renditen erzielen lassen.

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Infografik: Süddeutsche besonders engagiert am Aktienmarkt | Statista
Infografik: Süddeutsche besonders engagiert am Aktienmarkt | Statista
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Investieren in ETFs

Wer an den Aktienmärkten investieren möchte, sich aber nicht besonders gut mit der Materie auskennt und/oder das Risiko scheut, Einzeltitel auszuwählen, ist mit sogenannten ETFs (= Exchange Traded Funds – zu Deutsch: Indexfonds) gut bedient. Die Anlageklasse hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen regelrechten Boom erfahren. Zu Recht: In den allermeisten Fällen schlägt ein aktiv gemanagter Investmentfonds den Index nicht. Entsprechend geeignet sind ETFs als Universal-Investment.

Investieren in Aktien

Der Königsweg zum nachhaltigen Vermögensaufbau führt über die Kapitalmärkte. Mit einzelnen Aktien lässt sich entsprechend eine weitaus größere Rendite einfahren als mit dem Durchschnitt des Index. Die Börse ist voll von enormen Erfolgsgeschichten wie in den letzten ein, zwei Jahrzehnten von den Big Tech-Konzernen Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet oder Meta.

Doch einzelne Aktien wollen gut und mit Bedacht ausgewählt werden – schließlich droht schlimmstenfalls durch eine Insolvenz ein Totalausfall wie etwa beim abgestürzten deutschen Technologie-Hoffnungsträger Wirecard oder in den Nullerjahren bei den Schwergewichten Worldcom und Enron. Entsprechend empfiehlt es sich, auf bewährte Qualitätsunternehmen mit einer langen (Wachstums-)Historie zu setzen. Genauso wichtig: Nicht alles auf eine Karte setzen. Dank Diversifikation wird das Risiko, danebenzuliegen, entsprechend minimiert.

Investieren über Sparpläne

Auch nicht zu unterschätzen ist der Kaufzeitpunkt. Seit jeher hält sich das Bonmot:

Time in the market beats market Timing

Sinngemäß zu Deutsch: Es ist wichtiger, lange am Markt investiert zu sein, als den vermeintlich perfekten Kaufzeitpunkt zu suchen (den man kaum findet). Und doch kann man mit Einmalkäufen viel falsch machen, wie ein Blick in die Börsengeschichte beweist.

Anleger, die etwa vor zwei Jahren auf dem Höhepunkt der Börsen-Euphorie der Corona-Pandemie in hochgelobte Aktien wie Biontech oder Peloton investiert haben, stehen heute mit Verlusten zwischen 80 und 95 Prozent da. Und selbst mit bewährten Qualitätstiteln kann man sogar über den Zeitraum eines Vierteljahrhunderts danebenliegen, wie etwa Aktionäre der Deutschen Telekom, Deutschen Bank oder Allianz leidvoll erfahren mussten – alle Dax-Konzerne notieren heute deutlich unter den Hochs von Anfang 2000.

Entsprechend wichtig erscheint es also, das Risiko Kaufzeitpunkt auszublenden. Statt eines Einmalkaufs bieten sich Sparpläne an, die monatlich oder in anderen Zeitintervallen durchgeführt werden können. Der Vorteil: Der Druck, den vermeintlich besten Kaufzeitpunkt finden zu müssen, ist raus. Gleichzeitig schafft man eine Kostendisziplin durch das regelmäßige Investieren.

Passives Einkommen aufbauen über Dividenden

Eine der meistunterschätzten Anlagestrategien ist das Investieren in sogenannte Dividendenaktien. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die regelmäßig einen bestimmten Teil ihres Gewinns an Aktionäre als Dividende ausschütten. Die sogenannte Dividendenrendite ist dabei eine wichtige Kennzahl, sie beläuft sich zumeist im kleineren einstelligen Prozentbereich, meist zwischen ein und drei Prozent.

Aktionäre bekommen auf diese Weise einen regelmäßigen Kapitalstrom ausgeschüttet, der allerdings vom Aktienkurs abgezogen wird und zu versteuern ist. Vor allem jedoch entsteht auf diese Weise ein beständig wachsender Kapitalzufluss, den Börsenlegende Warren Buffett einst als "Schnellballeffekt" beschrieben hat.

Angenommen, ein Konzern schüttet in einem Jahr einen Dollar pro Aktie aus und steigert die Dividende pro Jahr um zehn Prozent, so erhält der Aktionär im zweiten Jahr bereits 1,10 Dollar je Anteilsschein und 1,21 Dollar im dritten Jahr, 1,33 Dollar im vierten Jahr, 1,46 Dollar im fünften usw. Auf diese Weise entsteht ein planbares passives Einkommen. Dazukommen noch potenziell die Kurssteigerungen der Aktien. Unternehmen, die über mehr als 25 Jahre ihre Dividende gesteigert haben, nennt man "Dividendenaristokraten."

Langfristig investieren

Das Dividendenbeispiel beweist eindrucksvoll: Es kommt auf die Langfristigkeit des Investments an. Nach zehn Jahren hätte sich die ausgezahlte Dividende bei einem angenommenen Wachstum von 10 Prozent auf 2,35 Dollar je Aktie bereits mehr als verdoppelt, nach 20 Jahren aber bereits mehr als versechsfacht. Das Beste kommt dank des Schneeballeffekts also zum Schluss.

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Infografik: Die Deutschen - ein Herz und ein Sparkonto | Statista
Infografik: Die Deutschen - ein Herz und ein Sparkonto | Statista

Die Wertvermehrung fällt durch die Kurssteigerung noch ungleich größer aus. Dass Apple, Microsoft & Co, in der vergangenen Dekade um etwa 1000 Prozent an Wert zugelegt haben, ist keine Neuigkeit. Wirklich beeindruckend jedoch ist der Wertzuwachs über 20 Jahre: Wer in 2003, als Steve Jobs bereits sechs Jahre wieder als CEO fungierte und schon den iMac und iPod auf den Markt gebracht hatte, in Apple-Aktien investiert hätte, wäre heute sehr vermögend. Gerade einmal 2000 Euro hätten nämlich vor 20 Jahren ausgereicht, um heute mit Apple Aktien-Millionär zu sein.

Die Schwierigkeit für viele Anleger dürfte in der Langfristigkeit des Investments und immer neuen Krisen bestehen, die es zu meistern gilt – wie etwa die große Finanzkrise nach der Lehmann-Pleite 2008, die große Corona-Panik von 2020 oder der Crash von Techaktien wegen Inflationssorgen im vergangenen Jahr. Wer beharrlich an seinen ausgewählten Investments festhält und Krisen übersteht, kann am Ende so mit finanzieller Freiheit belohnt werden.

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