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10 Fakten: Was ist Skyplagging und warum hassen es die Airlines?

Einige sprechen von Skyplagging, andere bezeichnen es als sogenannten Hidden-City-Trick. Letztlich ist es ein Masche, mit der Verbraucher bei Flugreisen teilweise deutlich günstiger wegkommen. Aber hinter dem Begriff steckt auch ein Umstand, der die Fluggesellschaften verärgert.

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Wissen Sie, was Skyplagging ist? (Symbolbild: Yu Xing/VCG via Getty Images) (VCG via Getty Images)

Aber was steckt genau hinter dem sogenannten Skyplagging und was sollten Verbraucher dazu wissen? Die folgenden zehn Fakten helfen, zu diesem Thema sprachfähig zu sein.

Skyplagging: Was ist das eigentlich?

Das sogenannte Skyplagging oder auch der Hidden-City-Trick ist ein simples Prinzip, das grundsätzlich jeder anwenden kann. Es geht darum, einen möglichst günstigen Preis für seine Flugreise zu bekommen. Das jedoch mithilfe von einem "Umweg".

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Genauer gesagt bucht jemand bei diesem Trick ein Ticket für einen Flug mit einem Zwischenstopp. Das eigentliche Ziel des Reisenden ist jedoch nicht das Endziel der Flugreise, sondern der der Zwischenhalt selbst. Letztlich tritt der Fluggast dann nicht den zweiten Teil der Reise an, sondern bleibt beim ersten Halt - und spart dabei im Vergleich zu einer gebuchten Direktverbindung.

Gängige Portale wie Skiplagged geben es in etwa so an: Ein Fluggast möchte von New York nach Orlando. Die direkte Verbindung kostet 250 US-Dollar. Aber ein Flug von New York nach Dallas mit Zwischenstopp in Orlando kostet aufgrund der ungünstigeren Verbindung lediglich 130 US-Dollar. In der Folge bucht der Reisende die zweite Option, aber nutzt die Flugreise nicht bis zum Ende.

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So ist das möglich

Die zweite, vielleicht relevantere Frage ist: Wie kann das möglich sein? Beim Skyplagging ist in Teilen eine weitere Verbindung preiswerter, als die Direktverbindung. Aufwand und Preis scheinen nicht in einem direkten Verhältnis zueinander zu stehen.

Die einfache Antwort ist: Der Markt macht die Preise. Das Interesse an aufwendigeren Verbindungen ist in der Regel weniger hoch, als an Direktverbindungen. Deswegen ist teilweise eine solche Flugreise preiswerter, als der direkte Weg.

Skyplagging ermöglicht es Reisenden daher indirekt, auf weniger beliebte Verbindungen umzusatteln und zu sparen. Da sie letztlich nicht die volle Flugverbindung ausschöpfen, trifft sie der vermeintliche Nachteil jedoch nicht.

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Skyplagging: Auch Nachteile vorhanden

So vorteilhaft das Skyplagging oder der Hidden-City-Trick auch sein mögen: Damit sind auch Probleme oder Nachteile verbunden. Selbst die gängigen Portale verweisen darauf, dass nicht in jedem Fall ein solches Angebot sinnvoll erscheint.

Was ist mit Gepäck beim Skyplagging? (Symbolbild: Getty)
Was ist mit Gepäck beim Skyplagging? (Symbolbild: Getty) (Lu ShaoJi via Getty Images)

Unter anderem sei es lediglich möglich, mit leichtem Handgepäck zu reisen. Koffer und andere schwere Fracht würden hingegen aufgrund der gebuchten Verbindung direkt zur finalen Destination, nicht zum Zwischenstopp transportiert. Zudem könnten in der Regel nur One-Way-Verbindungen gebucht werden.

Aber auch andere, sehr praktische Folgen sind denkbar. Durch das Skyplagging komme es unter anderem zu Verspätungen durch das Warten auf fehlende Reisende. Das Portal travelbook.com verweist zudem darauf, dass ein Umplanen der Verbindungen kaum möglich sei. Auch ausfallende Teilstrecken würden lediglich derart optimiert werden, dass ein Reisender zum finalen Ziel, nicht jedoch zu seinem gewünschten Zwischenstopp komme.

Die Airlines mögen Skyplagging nicht

Es dürfte eigentlich kaum verwunderlich sein: Die Airlines mögen Skyplagging nicht. Sie beklagen regelmäßig fehlende Umsätze durch vorteilhaftere Verbindungen und sehen teilweise Betrug in dem Verhalten der Verbraucher.

Zudem verweisen auch die Fluggesellschaften darauf, dass durch dieses indirekte Buchen Umstände im ordnungsgemäßen Reiseverkehr entstehen würden. Die bereits erwähnten Verspätungen sind ein regelmäßiges Argument, warum sie den Trick unterbinden wollen.

Infografik: Wo Fluggäste am wenigsten warten müssen | Statista
Infografik: Wo Fluggäste am wenigsten warten müssen | Statista

Die Handhabe der Fluggesellschaften gegen Skyplagging

Fluggesellschaften haben bereits auf verschiedenen Wegen versucht, dem Skyplagging entgegen zu wirken. Zum Beispiel mit einer Klage. Die Lufthansa habe laut einem Bericht von Business Insider eine Klage gegen einen Reisenden angestrengt. Allerdings sei diese für die Richter unbegründet gewesen, da der Reisende nach gängiger Rechtsauffassung nicht verpflichtet sei, bis zum Endpunkt zu fliegen.

Auch andere Fluggesellschaften bestritten bereits den Klageweg, in vielen Fällen mit ähnlichen Ergebnissen. Inzwischen setzen Airlines häufiger darauf, entsprechendes Verhalten der Kunden zu beobachten und sie gegebenenfalls gemäß ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen von ihrem Betrieb auszuschließen. Unter anderem United Airlines, American Airlines und die Lufthansa würden laut Business Insider inzwischen primär diesen Weg wählen und auffällige Reisende unter Verweis auf ihre Allgemeine Geschäftsbedingungen ausschließen.

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Können Verbraucher einfach Skyplagging betreiben?

Für viele Verbraucher ebenfalls eine relevante Frage: Kann ein Jeder einfach Skyplagging betreiben? Grundsätzlich sei gesagt, dass man sich dem Risiko aussetzt, dass Fluggesellschaften dieses Verhalten nicht tolerieren und gegebenenfalls auch mit persönlichen Sanktionen bei Auffälligkeiten unterbinden wollen.

Portale wie Skiplagged.com bieten den Verbrauchern jedoch einen Überblick über Möglichkeiten und günstigere Verbindungen. Laut Aussage der Betreiber von Skiplagged seien die angebotenen Tricks sogar derart gut, dass die Fluggesellschaften inzwischen auch rechtlich gegen die Portale vorgingen.

Größeres Sparpotenzial häufig bei interkontinentalen Flügen

Beobachtern und bekannteren Skyplaggern nach sei das Sparpotenzial insbesondere bei interkontinentalen Flügen am größten. Teilweise lohnen sich Angebote hingegen nicht, wenn es sich um Reisen innerhalb eines Landes oder um Flüge mit vergleichsweise nahen Zielen zueinander handelt.

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Selbst Portale wie Skiplagged.com oder auch travelbook.de verweisen jedoch darauf, dass es für Verbraucher gilt, jede Verbindung individuell zu überprüfen.

Skyplagging: Die rechtliche Einordnung

Ob Skyplagging letztlich legal ist oder nicht, darüber gibt es ebenfalls unterschiedliche Perspektiven. Die bisherigen Urteile tendieren eher in die verbraucherorientierte Richtung. Im Fall der Lufthansa gegen den besagten Flugkunden und der Klage auf Schadensersatz für fehlenden Umsatz in Höhe von 2.112 Euro entschied das Gericht zugunsten des Reisenden. Der Reisende habe für sein Ticket schließlich bezahlt und eine rechtliche Grundlage für einen Teilverzicht der Strecke gebe es schlicht nicht.

Auch das Anbieten einer Skyplagging-Dienstleistung im Internet ist (bislang) noch nicht bestraft worden. Eine Klage der United Airlines aus dem Jahres 2014 gegen ein solches Portal ist vom Gericht ebenfalls abgeschmettert worden. Letztlich jedoch nicht aufgrund einer materiellen Urteilsbegründung, sondern aufgrund von fehlender örtlicher Zuständigkeit. Der CEO von Skiplagged.com spricht laut Aussage der britischen Independent jedoch davon, dass es sich um ein "perfektes, legales" Geschäftsmodell handele.

So bewerten Marktbeobachter Skyplagging

Auch Analysten und Marktbeobachter beschäftigt das Phänomen des Skyplaggings. Die Spannbreite der Meinungen ist auch dabei sehr bunt. In der Quintessenz scheinen sich viele Analysten jedoch einig darüber, dass die Fluggesellschaften kaum rechtliche Handhabe besäßen.

Interessant: Einige Analysten und Marktbeobachter raten den Airlines, dass sie an ihren Pricing-Mechanismen arbeiten sollten. Unter Einbeziehung erweiterter Parameter und nicht nur der Angebots- und Nachfrage-Seite könnte man dem Hidden-City-Trick auch anderweitig entgegenwirken.

Der finanzielle Schaden: Nicht final beziffert

Wie groß der finanzielle Schaden durch Skyplagging für Airlines ist, ist nicht kolportiert. Lediglich Indikatoren wie die im Lufthansa-Fall kolportierten 2.112 Euro als geforderter Schaden zeigen auf: Es können in Einzelfällen durchaus drei- bis vierstellige Beträge sein.

Infografik: Airlines könnten 2023 wieder Gewinne einfliegen | Statista
Infografik: Airlines könnten 2023 wieder Gewinne einfliegen | Statista

In der Klage von United Airlines gegen das Portal Skiplagged.com wird unter anderem vom britischen Independent berichtet, dass das Angebot im Jahre 2014 für einen Schaden in Höhe von 75.000 US-Dollar geführt habe.

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