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Sinkende Preise im Supermarkt: 10 Fakten, die Verbraucher kennen müssen

Im Supermarkt haben Verbraucher die Inflation in den vergangenen Monaten sehr deutlich gespürt. Teilweise deutlich gestiegene Preise, selbst bei Grundnahrungsmitteln sorgten für Verstimmungen. Laut Aussage der Verbraucherzentrale seien die Preise unterm Strich um 13,7% zwischen Juni 2022 und Juni 2023 gestiegen.

Verbraucher können im Supermarkt wieder günstiger einkaufen. (Symbolbild: Getty)
Verbraucher können im Supermarkt wieder günstiger einkaufen. (Symbolbild: Getty) (Oscar Wong via Getty Images)

Allerdings betrifft das inzwischen nicht mehr alle Produkte. Bei einigen Lebensmitteln und Grundnahrungsmitteln hat es einen Peak gegeben. Die Folge: Rückläufige Preise. Zehn relevante Fakten sollten Verbraucher zu der jetzigen Tendenz wissen.

Sinkende Preise im Supermarkt: Die neuesten Entwicklungen

Dass die Supermärkte sinkende Preise zu verzeichnen haben, ist inzwischen nicht mehr in Gänze neu. Jetzt im Juli berichtet jedoch unter anderem die Verbraucherzentrale, dass insbesondere bei Fisch- und Fischerzeugnissen der Höhepunkt wohl hinter den Verbrauchern liegt.

Lebensmittelpreise und die Entwicklung der Inflationsrate. Quelle: Verbraucherzentrale und Statistisches Bundesamt.
Lebensmittelpreise und die Entwicklung der Inflationsrate. (Bild: Verbraucherzentrale und Statistisches Bundesamt)

Um bis zu 15% seien unter anderem Fischstäbchen, Schlemmerfilets oder auch Seelachsfilet bei Discountern günstiger. Supermarktketten würden inzwischen nachziehen. Das spreche dafür, dass auch diese Tendenz in diesem Produktbereich einen dauerhaften Charakter besitzt.

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Nicht die einzigen Produkte, die preiswerter werden

Sinkende Preisauszeichnungen in Supermärkten und Discountern im Fischregal sind jedoch nur die Spitze der bisherigen Preisverfallskette. Bereits im Mai und Juni hat es Erhebungen gegeben, die zeigten: Auch in anderen Produktgruppen purzelten die Preise wieder.

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So hätten sich bereits Milch- und Molkereierzeugnisse verbilligt. Auch Öl, Butter, Nudeln und Käse seien inzwischen wieder preiswerter. Insgesamt existiert trotz anhaltend hoher Inflation von zuletzt 6,4% im Juni eine in Teilen gegenläufige Entwicklung.

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Nicht alle Produkte im Supermarkt günstiger

Obst ist weiterhin teuer. (Symbolbild: Getty)
Obst ist weiterhin teuer. (Symbolbild: Getty) (anela via Getty Images)

Dennoch müssen Verbraucher, die jetzt günstiger einkaufen wollen, im Supermarkt die Augen offen halten. Obwohl viele Grundnahrungsmittel inzwischen wieder billiger sind, existieren gewisse Warengruppen, bei denen die Inflation weiterhin die Preise treibt.

Unter anderem berichtete der MDR zuletzt, dass der Zuckerpreis im Jahresvergleich noch um 80% gestiegen sei. Auch Gemüse und Obst sei teilweise noch im zweistelligen Prozentbereich teurer. Jedoch führen der Sommer und die Erntesaison dazu, dass wir das im Vergleich zu den Wintermonaten nicht mehr so stark merken.

Warum die Preise im Supermarkt jetzt wieder sinken

Für die sinkenden Preise im Supermarkt existieren verschiedene Gründe. Unter anderem sorgten fehlende Handelsrouten in die Ukraine für steigende Rohstoffpreise im Getreide-Segment. Da die Handelsrouten wieder freier und passierbarer seien, würde die Sorge vor möglichen Engpässen vergehen. Das führe zu einer Entspannung der Preise bei wichtigen Rohstoffen.

Aber auch die Energiekosten seien inzwischen gedeckelt, die Preise würden entsprechend nicht mehr so stark anziehen. Im Bereich der Milch- und Molkereiprodukte sprechen Marktexperten laut MDR davon, dass es derzeit eine geringere Nachfrage geben. Die Abnahmepreise für einen Liter Milch hätten sich dadurch von 42 bis 45 Eurocent wieder auf 37 Eurocent verbilligt. Landwirte sehen diese Entwicklung deshalb teilweise kritisch.

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Infografik: So hoch sind die Strompreise für die Industrie | Statista
Infografik: So hoch sind die Strompreise für die Industrie | Statista

Warum die Inflation trotzdem hoch bleibt

Viele Verbraucher fragen sich, warum die Inflation trotz sinkender Preise im Supermarkt weiterhin hoch bleibt. Auch darauf gibt es eine einfache Antwort: Im Warenkorb, der für den Verbraucherpreisindex relevant ist, befinden sich schließlich nicht nur Lebens- und Grundnahrungsmittel.

Geringere Kosten für Lebensmittel führten zwar gegenwärtig unter anderem dazu, dass die Inflation nicht mehr stark steigt. Aber das Bild ist selbst im Bereich der Lebensmittel nicht ganz einheitlich. Höhere Kosten im Energiesegment, der Mobilität oder auch für Wohnkosten hält die Teuerung derzeit noch immer hoch.

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Ist eine Rückkehr zu den alten Preisen im Supermarkt denkbar?

Hoffnungen auf Preisgefüge, wie sie vor der Phase der hohen Inflation gewesen sind, seien laut Aussage der Verbraucherzentrale eher gering. Die Verbraucherzentrale verweist in ihrer Auswertung auf vergangene Preissteigerungen in diesem Segment. Selbst nach Phasen starker Erhöhungen seien die Rückgänge eher moderat gewesen.

Auch aufgrund der zuletzt teilweise deutlichen und für die Verbraucherzentrale ungerechtfertigten Preiserhöhungen fordern die Konsumentenschützer eine stärkere Regulation durch die Politik. Unter anderem solle, so der Verein, das Bundeskartellamt Erhöhungen stärker unter die Lupe nehmen und Übertreibungen zur Profitgenerierung entgegenwirken.

Wie reagieren Hersteller auf sinkende Preise im Supermarkt?

PepsiCo sieht in Deutschland aktuell ein eher schrumpfendes Geschäft. (Bild: Getty)
PepsiCo sieht in Deutschland aktuell ein eher schrumpfendes Geschäft. (Bild: Getty) (Train_Arrival via Getty Images)

Die gleichsam spannende Frage ist selbstverständlich auch, wie die Lebensmittel-Hersteller auf sinkende Preise im Supermarkt und Discounter reagieren - wobei das Bild, je nach Segment und Produktgruppe, nicht ganz einheitlich ist.

Aber es existieren interessante Anekdoten: PepsiCo spüre laut einem Bericht der Lebensmittelzeitung derzeit den Wettbewerb und sähe in Deutschland ein eher schrumpfendes Geschäft. Einige Produzenten senken sogar die Preise auf weitere Preiserhöhungen. PepsiCo erklärte im Februar (auf US-Konzernebene), dass es im Jahr 2023 keine Preiserhöhungen mehr geben solle. Auch andere Markenhersteller ziehen inzwischen offenbar nach.

Verlierer sinkender Preise im Supermarkt

Sinkende Preise im Supermarkt sind für Verbraucher natürlich ein Segen. Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten und so gibt es auch bei diesem Thema Berufsgruppen, die eher zu den Verlierern zählen.

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Infografik: Deutschland ist Europas größter Milchproduzent | Statista
Infografik: Deutschland ist Europas größter Milchproduzent | Statista

Milchbauern zum Beispiel haben gehofft, dass die Abnahmepreise für einen Liter dauerhaft hoch bleiben, damit sie wirtschaftlicher produzieren können. Aber auch Unternehmen, Händler und Hersteller könnten durch aufkommenden Preisdruck wieder zur Verliererseite zählen. Insbesondere dann, wenn nach einer Phase der starken Inflation im Lebensmittel-Bereich eine Phase der Deflation mit einhergehenden Preiskämpfen kommen sollte. Ob das jedoch wirklich passiert, scheint derzeit eher Spekulation zu sein.

Extrembeispiel Gurke: Wieder extrem günstig

Zu Jahresbeginn ist insbesondere der Preis der Salatgurke in Discountern und Supermärkten ein brandheißes Thema gewesen. Inzwischen hat sich auch dieser Preis jedoch wieder normalisiert, er bewegt sich weiterhin unter der Marke von einem Euro.

Bemerkenswert: Die extreme Preisentwicklung bei der Salatgurke und eine hohe Produktion, sowie eine sich normalisierende Nachfrage führten zuletzt sogar dazu, dass der Preis laut Erhebung der VBT unter einen Fünfjahresdurchschnitt gesunken ist. Das Jahr 2023 ist für die Gurke daher in vielerlei Hinsicht überaus extrem.

Sinkende Preise im Supermarkt: Verbraucher müssen die Augen aufhalten

Zu guter Letzt scheint insgesamt daher der Hinweis angebracht, dass Verbraucher an der Supermarktkasse weiterhin die Augen aufhalten müssen. Viele Produkte werden zwar preiswerter, einige notieren aber noch immer auf einem Rekordniveau. Das heißt: Je nach Zusammenstellung des eigenen Warenkorbs kann es zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung kommen.

Des Weiteren heißen die sinkenden Preise nicht, dass wir uns wieder auf einem Niveau von vor der Inflation befinden. Wie die Verbraucherzentrale prognostiziert, erscheint es zudem auch wahrscheinlich, dass wir diese Preisniveaus nie wieder vorfinden werden.

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