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Flixbus kauft Postbus – das ändert sich

Der Deal ist perfekt, das Kartellamt hat seine Zustimmung gegeben: Flixbus kauft Postbus. Damit expandiert das Münchner Unternehmen weiter zum Branchenriesen und hält 81 Prozent der Marktanteile im Fernbusgeschäft. Teurer soll es für die Kunden nicht werden und langfristig wollen Flixbus und die deutsche Post gemeinsame Stärken nutzen.

Günstig von A nach B – das geht mit dem Fernbus. Ob innerhalb Deutschlands oder Reisen in die Nachbarländer wie Frankreich, Österreich oder die Niederlande, das Streckennetz der Fernbusse ist bereits bestens ausgebaut. Die Ersparnis im Vergleich zur Bahn liegt oft bei 80 Prozent und mehr.

Marktführer in der Fernbus-Branche ist das erst in 2013 gestartete Unternehmen Flixbus. Das Münchner Startup bietet nach eigenen Angaben mit mittlerweile 100.000 täglichen Verbindungen zu 900 Zielen in 20 Länder ein europaweites Fernbusnetz. Nun schnappt sich der junge Branchenriese die Marke Postbus der DHL-Tochtergesellschaft Deutsche Post Mobility, die aktuell Buslinien zu 120 Zielen innerhalb Deutschlands und in Nachbarländer betreibt.

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Postbus und FlixBus sind beide Qualitätsanbieter, haben aber bisher unterschiedliche Kundensegmente angesprochen. Wir möchten jetzt ein Produkt für alle Alters- und Zielgruppen bieten“, erklärt André Schwämmlein, Flixbus-Gründer und Geschäftsführer, die Kaufentscheidung.

Wohin geht die Reise für die Kunden?

Profitieren sollen vom Zusammenschluss vor allem Kunden in Kleinstädten. Bis Ende des Jahres will Flixbus das regionale Angebot ausbauen. Man habe sich zum Ziel gesetzt, mehr Menschen dazu zu bringen, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Hierzu braucht es ein attraktives Fernbus-Angebot auch in Regionen, keine Parallelverkehre auf Metropolverbindungen. Der Kunde profitiert hier langfristig von einer gesunden Konsolidierung des Markts und einem starken Anbieter, der sein Netz nachhaltig betreiben kann“, so Schwämmlein. Dazu will das Münchner Unternehmen auch mit mittelständischen Busunternehmen kooperieren.

Darüber hinaus wollen Flixbus und die Deutsche Post Synergien im Vertrieb und Marketing nutzen. Kunden sollen bis Ende des Jahres ihre Bustickets in den 5.000 Partnerfilialen der Deutschen Post kaufen können. Im Gegenzug wolle man Post-Produkte „über Flixbus-Kanäle“ bewerben.

Flixbus versucht sich als Logistiker

Um die Busse langfristig rentabel auszulasten, versucht sich Flixbus derzeit in einem weiteren Geschäftsfeld. In einem Pilotprojekt testet das Unternehmen auf den Linien zwischen Hamburg und Berlin, ob seine Busse als Express-Kurierservice taugen.

Im Jahr 2015 nutzten nach Unternehmensangaben 20 Millionen Menschen die Flixbus Strecken in Europa. Noch in diesem Jahr rechne man mit einem Anstieg auf 30 Millionen Kunden.

Verlierer ist die Deutsche Bahn

Das Nachsehen hat die Deutsche Bahn. Sie war mit ihren IC Bussen hinter Postbus der drittgrößte Anbieter im Fernbusmarkt und fährt ebenso wie zuletzt Postbus Verluste ein. Statt Tickets zu Dumpingpreisen will sich die Bahn nun neue Strategien überlegen. „Wir werden diesen Blödsinn nicht mehr lange mitmachen“, sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube vergangene Woche in Berlin, als er die Halbjahreszahlen des Konzerns präsentierte. „Wir nehmen da beim Ticketverkauf durchschnittlich 3,7 Cent pro Kilometer ein. Es müssten aber sechs Cent sein, um schwarze Zahlen zu schreiben.“

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Nicht zuletzt deshalb sieht in diesen Tagen mancher kritisch, dass Flixbus nach dem Kauf von Postbus 81 Prozent der Marktanteile hält. Bereits Ende Juni hatten sich die Münchner das britische Unternehmen Megabus einverleibt. Ist die Konkurrenz erst einmal aus dem Weg geräumt, könnten den Kunden am Ende Preiserhöhungen drohen. Doch Geschäftsführer Schwämmlein winkt vorerst ab. „Die Frage nach höheren Preisen bekommen wir seit anderthalb Jahren gestellt“, sagte Schwämmlein der „Wirtschaftswoche“. „Die Preise sind bisher nicht gestiegen und sie werden auch in naher Zukunft nicht steigen.“

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