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Repair Cafés – Handys selbst reparieren

Immer ärgerlich: ein kaputtes Handy. (Bild: getty images)
Immer ärgerlich: ein kaputtes Handy. (Bild: getty images)

Die Redakteure der Verbraucherorganisation Stiftung Warentest waren wieder einmal in geheimer Mission unterwegs. Dieses Mal, um inkognito Repair Cafés auszuprobieren. Das sind Treffpunkte, bei denen Experten und Laien zusammenkommen, um technische Dinge in Eigenregie wieder herzurichten. Den Verbraucherschützern gelang es, Handys mit kaputten Displays zu reparieren.

Eine Sekunde nicht aufgepasst und das Handy rutscht aus der Jackentasche, fällt auf den Asphalt und das Display splittert. Dann ist der Ärger groß. Eine Reparatur eines Smartphones ist nicht nur kostspielig, sondern dauert auch noch bis zu zwei Wochen. Da überlegt sich mancher, das kaputte Handy gleich durch ein neues zu ersetzen.

Aber es gibt auch günstige Alternativen – nämlich sogenannte Repair Cafés. Das sind meist keine Veranstaltungen, bei denen es Kaffee und Kuchen gibt, sondern Treffen, bei denen Laien unter Anleitung von Experten Dinge selbst reparieren können.

Auf der Internetseite Repaircafe.de sind deutschlandweit derzeit 317 Teilnehmer gelistet, die solche Treffen organisieren. Die Spezialisten mit fachkundigem Hintergrundwissen arbeiten bei solchen Treffen ehrenamtlich und helfen Laien dabei, kaputte Dinge wie Kleidung, Spielzeug, Möbel und elektrische Geräte wieder zu reparieren.

Für Nachhaltigkeit einsetzen

Der Hintergrund ist ganz einfach der, dass sich die Organisatoren für Nachhaltigkeit und den Umweltschutz einsetzen möchten. „Es findet ein wertvoller praktischer Wissensaustausch statt. Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und werden nicht weggeworfen. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO2-Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling von Gebrauchtgegenständen wird CO2 freigesetzt.“, erklären die Macher auf ihrer Internetseite.

Die Treffpunkte für Repair Cafés sind dabei sehr unterschiedlich, je nachdem, wo kostenlose Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Man trifft sich etwa in Schulen, Jugendclubs oder Hinterhof-Ateliers für einige Stunden. Stiftung Warentest schickte Projektleiterin Simone Vintz und Redakteurin Sandra Schwarz in drei solcher Cafés, um herauszufinden, ob Laien tatsächlich in der Lage sind, ohne Vorkenntnisse ein Smartphone zu reparieren.

Die beiden Testerinnen besuchten die Repair Cafés in Berlin inkognito, um wie normale Gäste an ihren Smartphones tüfteln zu können. Sie wollten ein kaputtes Display austauschen. Als Vorbereitung hatten sich die beiden Frauen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung im Internet besorgt und mit dem Organisator vereinbart, dass er zum Treffen ein neues Display für ein Samsung Galaxy S III zum Preis von 100 Euro mitbringt.

Mit einem Spezialschraubendreher und Pinzette sezierten die Frauen säuberlich alle Einzelteile und bauten das Handy unter den Augen des Helfers wieder zusammen. Ergebnis: Operation gelungen, der Patient lebt! Eine Stunde und 20 Minuten hat die Reparatur gedauert. „Das neue, unversehrte Display sitzt samt den transplantierten Innereien auf dem alten Gehäuse. Und das Handy funktioniert“, berichten die Verbraucherschützerinnen.

Auch im zweiten Repair Cafe klappt das tadellos. Ins dritte Cafe nehmen Vintz und Schwarz ein iPhone 4s mit. Doch bei dem ist die Reparatur um einiges komplizierter, nach zwei Stunden und 15 Minuten ist das Smartphone erst zur Hälfte repariert, sie müssen abbrechen, weil das Repair Café schließt. „Hätte das Duo mehr Zeit gehabt und das Gerät erfolgreich hergerichtet, wäre es ein Schnäppchen gewesen“, heißt es im Testbericht. Zusammen mit dem Trinkgeld – in allen drei Cafés ließen die Frauen ihren Helfern zehn Euro da – hätte die Reparatur gerade einmal 42 Euro gekostet. In einem Test aus dem vergangenen Jahr, den Stiftung Warentest bei Reparaturservices durchführte – kostete das Beheben eines Display-Schadens beim iPhone 4s im Schnitt 207 Euro.

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Allen, die jetzt bei „Reparaturanleitung aus dem Internet“ hellhörig geworden sind, rät Stiftung Warentest: „Nicht jedes Smartphone lässt sich ohne Weiteres selbst reparieren. Je aktueller das Modell, desto schwieriger. Wer keine Erfahrung hat, sollte nicht allein im stillen Kämmerlein werkeln, sondern sich fachkundige Hilfe suchen – etwa in einem Repair Café mit Smartphone-Experten.“ Tipp: Sprechen Sie sich mit den Organisatoren vorher ab, ob beispielsweise Ersatzteile besorgt werden können oder Spezialwerkzeug vorhanden ist.

Den vollständigen Testbericht von Stiftung Warentest zum Thema „Repair Cafés“ finden Sie hier (kostenpflichtig).

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