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Swaps

Swaps sind Vereinbarungen zum Tausch der Rendite aus verschiedenen Finanzinstrumenten zwischen institutionellen Anlegern. Da Swaps sich auf die Zukunft beziehen, handelt es sich um Termingeschäfte. Swaps können sowohl zu Spekulations- als auch zu Sicherungszwecken (sogenanntes Hedging) eingesetzt werden.

Häufig verbreitet sind Swaps, bei denen die Einkünfte aus Zinszahlungen gegeneinander getauscht werden (sogenannte Zinsswaps) sowie Swaps, bei denen Einkünfte in unterschiedlichen Währungen gegeneinander getauscht werden (Währungsswaps). Swaps können sich aber nicht nur auf Zinszahlungen oder Währungen, sondern auch auf zahlreiche andere Finanzinstrumente beziehen.

Zinsswaps dienen in der Regel dazu, Zinseinkünfte mit einem variablen Zinssatz gegen Zinseinkünfte mit einem festen Zinssatz zu tauschen. Die Konditionen dieses Tauschs werden bereits zu Beginn festgelegt. Der Marktteilnehmer, der sich zur Zinszahlungen mit festem Zinssatz und zum Empfang der Zahlungen mit variablem Zinssatz verpflichtet, wird als Payer bezeichnet. Der Gegenpart des Payers ist der Receiver. Er erhält die Zinszahlungen mit festem Zinssatz und zahlt die Zahlungen mit variablem Zinssatz. Die variablen Zinszahlungen basieren dabei in der Regel auf einem Referenzzinssatz wie dem LIBOR oder Euribor.

Ein Beispiel soll die Funktionsweise eines Zinsswaps verdeutlichen: Bank A erhält regelmäßige Zinszahlungen in variabler Höhe. Um sich gegen einen Rückgang des Zinsniveaus abzusichern, schließt Bank A einen Zinsswap mit Bank B ab. Die Banken vereinbaren, dass Bank B als Payer jährlich feste Zinszahlungen in Höhe von 2% an Bank A als Receiver leistet. Bank A zahlt als Receiver im Gegenzug Zinszahlungen, die dem Euribor-Referenzzinssatz mit einer Laufzeit von 12 Monaten entsprechen, an Bank B. Die Vereinbarung bezieht sich dabei auf einen Referenzbetrag in Höhe von 50 Millionen Euro und hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

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Je nachdem, wie sich das Zinsniveau entwickelt, kann entweder Bank A oder Bank B durch den Abschluss des Zinsswaps einen Gewinn verbuchen. Bank A hat das Geschäft allerdings nicht zu Spekulationszwecken abgeschlossen. Vielmehr will sich die Bank gegen einen Einbruch des Zinsniveaus absichern. Denn in diesem Fall drohen ihr große Verluste aus anderen Geschäften. Die Einkünfte aus dem Zinsswap sollen also dazu dienen, diese Verluste aus anderen Geschäften wieder auszugleichen. Auch Bank B als Receiver hat das Swapgeschäft möglicherweise als Hedging-Instrument abgeschlossen. So könnte es sein, dass die Bank aus anderen Geschäften hohe Zinszahlungen in variabler Höhe an andere Marktteilnehmer leisten muss. Bank B könnte den Zinsswap mit Bank A also abgeschlossen haben, um höhere Zinszahlungen bei einem Anstieg des Zinsniveaus auszugleichen. Swaps können aber auch zu Spekulationszwecken dienen. So können Banken durch den Abschluss von Zinsswaps auf steigende oder sinkende Zinsen spekulieren.

Swaps können auch dazu dienen, benötigte Finanzinstrumente künstlich zu erzeugen beziehungsweise zu synthetisieren, wenn ein Kauf nicht oder nur schwer möglich ist. Dies kommt recht häufig bei ETFs zur Anwendung. Bei der sogenannten synthetischen Nachbildung kauft ein ETF nicht tatsächlich die Bestandteile eines Index, auf den er sich bezieht. Vielmehr erwirbt der ETF ein Basisportfolio, das sich völlig von dem nachzubildenden Index unterscheiden kann, und schließt anschließend eine Swap-Vereinbarung mit einer Bank ab, wonach die Performance des Basisportfolios mit der Indexperformance „getauscht“ wird. Dadurch kann eine Fondsgesellschaft beispielsweise einen ETF auf einen indonesischen Aktienindex anbieten, ohne die in diesem Index enthaltenen Aktien tatsächlich erwerben zu müssen. Allerdings geht der ETF bei der synthetischen Nachbildung ein sogenanntes Kontrahentenrisiko ein, da er im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Swap-Partners mit Verlusten rechnen muss.