Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.932,17
    -186,15 (-1,03%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.921,22
    -59,87 (-1,20%)
     
  • Dow Jones 30

    38.306,45
    +490,53 (+1,30%)
     
  • Gold

    2.334,20
    +31,30 (+1,36%)
     
  • EUR/USD

    1,0720
    +0,0048 (+0,45%)
     
  • Bitcoin EUR

    54.664,21
    -1.447,67 (-2,58%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.235,50
    -103,57 (-7,73%)
     
  • Öl (Brent)

    79,24
    -2,69 (-3,28%)
     
  • MDAX

    26.264,39
    -80,11 (-0,30%)
     
  • TecDAX

    3.274,00
    -35,23 (-1,06%)
     
  • SDAX

    14.297,43
    -166,65 (-1,15%)
     
  • Nikkei 225

    38.274,05
    -131,61 (-0,34%)
     
  • FTSE 100

    8.121,24
    -22,89 (-0,28%)
     
  • CAC 40

    7.984,93
    -80,22 (-0,99%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.909,36
    +251,54 (+1,61%)
     

Rekordpreise für Gold: Antworten auf die wichtigsten 10 Fragen rund um den begehrten Rohstoff

Philip Krenz (l.) und Constantin Behr sind Gold-Experten. - Copyright: Getty Images
Philip Krenz (l.) und Constantin Behr sind Gold-Experten. - Copyright: Getty Images

Der Goldpreis-Entwicklung geht weiter: Eine Goldunze (31,1 Gramm) ist inzwischen etwa 2384 US-Dollar, also umgerechnet 2230 Euro, wert. Damit ist der Preis des Rohstoffs in den vergangenen sechs Monaten um mehr als 25 Prozent gestiegen.

Aufgrund der rekordverdächtigen Entwicklung des Goldpreises rückt der Rohstoff zunehmend auch in den Fokus von Investorinnen und Investoren, die ihn vorher nicht auf den Zettel hatten. Zwei Experten, die in ihrem beruflichen Positionen regelmäßig mit Gold zu tun haben, beantworten im Gespräch mit Business Insider daher nun die wichtigsten Fragen rund um den Rohstoff.

1. Was ist Gold eigentlich?

Gold, und vor allem die Entwicklung des Preises, ist aktuell in aller Munde. Aber was ist Gold eigentlich? Diese Frage beantwortet Constantin Behr, Vorstand der Golden Gates Edelmetalle AG, zunächst sehr allgemein: „Gold ist im Grunde erstmal nichts anderes als ein chemisches Element aus dem Periodensystem und für uns ein werthaltiger Sachwert.“

Aufgrund der Goldpreis-Entwicklung werden Goldbarren als Investment immer spannender. - Copyright: Pixabay
Aufgrund der Goldpreis-Entwicklung werden Goldbarren als Investment immer spannender. - Copyright: Pixabay

Gold sei aber noch mehr als das. So sei zum Beispiel Goldschmuck natürlich auch Gold, „beziehungsweise besteht Goldschmuck aus einer Legierung mit einem Goldanteil“, erläutert der Experte. Hochwertiger Goldschmuck habe in der Regel einen Stempel, zum Beispiel 750. „Dann spricht man 750er-Gold. Das bedeutet, der Goldanteil liegt bei 75 Prozent.“

WERBUNG

Das sollten Anlegerinnen und Anleger auch dringend berücksichtigen. „Wenn man Gold als Investment kauft, dann sollte man unbedingt darauf achten, nur Barren von LBMA-zertifizierten Prägeanstalten mit einem Reinheitsgrad von 999,9 kaufen“, sagt Constantin Behr und fügt an: „Das ist das reinste Gold, das man kaufen kann.“

2. Wo können Investoren ihr Gold kaufen?

Die schnelle Google-Suche nach Gold-Verkäufern spuckt dutzende Online-Shops aus. Beim Kauf ist aber Vorsicht geboten, betont Constantin Behr. „Physische Goldbarren kauft man am besten bei einem vertrauensvollen Händler vor Ort oder in wirklich seriösen Online-Shops.“

Es sei essenziell, dass sich Interessierte „vorher genau mit dem Anbieter auseinandersetzen“, sagt der Fachmann. Sobald die Nachfrage nach Gold steige, gebe es nämlich auch immer unseriöse Anbieter. Ein Tipp, mit dem potenzielle Betrüger entlarvt werden können: „Man sollte unbedingt auch darauf achten, dass der Goldbarren im Vergleich nicht zu günstig angeboten wird. Seriöse Händler haben in der Regel immer ähnliche Preise“, erklärt der Vorstand.

Philip Krenz, Vermögensverwalter bei BV Bayerische Vermögen GmbH aus München, weist zudem noch auf sogenannte ETCs hin. „Für den Kauf digitaler Goldbestände in Form von Wertpapieren, könnt ihr den Kauf in der Regel über euren Broker oder euren Anlageberater durchführen“, erklärt er.

3. Warum ist der Goldpreis aktuell so hoch?

Die Jagd nach Rekordpreisen hört nicht auf: Nach dem Allzeithoch hat der Goldpreis in dieser Woche erneut einen Höchstwert erzielt. Der Kurs steigt seit Oktober vergangenen Jahres und liegt im April bei 2384 US-Dollar, also umgerechnet 2230 Euro (Stand: 18. April 2024). Der Preis gilt für eine Goldunze (31,1 Gramm).

Aber warum ist der Goldpreis eigentlich so hoch? „Der positive Trend des Edelmetalls begann 2019 nach einer längeren Korrekturphase und beschleunigte sich während der Corona-Pandemie, als Gold als typischer Krisenschutz fungierte“, erläutert Philip Krenz.

Mit den steigenden Inflationsraten ab 2021 habe das Edelmetall gezeigt, dass es auch zur Inflationsabsicherung genutzt werden beziehungsweise dienen kann. „Unter anderem die anhaltenden geopolitischen Spannungen haben die weltweiten Notenbanken dazu veranlasst, Ihre Goldreserven deutlich auszubauen“, so der Vermögensverwalter. Die dadurch zusätzlich entstandene Nachfrage sei somit ein weiterer positiver Treiber der Goldpreis-Entwicklung gewesen.

4. Wie stabil ist der Goldpreis generell?

Constantin Behr hat dazu eine klare Meinung: „Der Goldpreis ist schon immer sehr stabil – mit steigender Tendenz“, sagt er. Gold werde nicht ohne Grund als sicheres Investment eingestuft. Kurssprünge nach oben, wie die aktuelle Entwicklung, seien eher selten. „Die größten Schwankungen gibt es eigentlich nur zu Krisenzeiten“, erklärt er.

Ähnlich argumentiert auch Philip Krenz. Er sagt: „Gold ist grundsätzlich wertstabiler als viele andere Anlageklassen.“ Das bedeute, dass der Goldpreis im Gegensatz zu Aktienkursen oder Kursen von Kryptowährungen nicht ganz so volatil ist, also weniger im Preis schwankt. „Der Goldpreis gilt allgemein als eine der stabilsten Währungen der Welt und als Krisenschutz in unruhigen Zeiten.“

Grundsätzlich stehe einer gesunden Beimischung des Edelmetalls für ein breit diversifiziertes Portfolio nichts im Weg. „Vor allem in Krisenzeiten beziehungsweise in unruhigen wirtschaftlichen und politischen Zeiten ist Gold ein sicherer Hafen“, so Krenz.

5. Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?

Viele, da sind sich die Experten einig. Vermögensberater Philip Krenz erklärt: „Tendenziell steigt Gold beispielsweise in Phasen höherer Inflationsraten.“ In schlechten Zeiten oder sich abzeichnenden Krisen, würden viele Anlegerinnen und Anleger in die goldene Anlageklasse flüchten, die dann als Krisenschutz diene. „Ferner spielt beispielsweise die Nachfrage der weltweiten Notenbanken, wie man zuletzt anhand der deutlichen Aufstockungen der Goldreserven sehen konnte, eine maßgebliche Rolle.“

Constantin Behr zählt weitere Faktoren wie das Zinsniveau, die wirtschaftliche Situation und aktuelle Krisen auf, die die Goldpreis-Entwicklung begünstigen. Die Nachfrage spiele ebenfalls eine entscheidende Rolle, gerade in unsicheren Zeiten steige diese an. Unterschiedliche Auflagen, Personalkosten und Verwaltungskosten seien zudem wesentliche Kostentreiber. Sollte der Goldpreis zu niedrig sein, würde dies die Produktion beeinträchtigen, obwohl Gold auch für Technologien zur Bewältigung des Klimawandels benötigt werde.

Langfristig spiegele der Goldpreis den Wertverlust von Währungen wider. „Es gab bisher keine Währung, die langfristig ihren Wert bewahren konnte.“ Grundsätzlich lasse sich sagen, dass der Goldpreis aufgrund einer Kombination dieser Faktoren steige oder falle. Dabei hänge die genaue Dynamik von aktuellen Marktkräften und langfristigen Trends ab, so der Vorstand.

6. Wie prüfe ich, ob das Gold echt ist?

Das hängt in erster Linie davon ab, wo Anlegerinnen und Anleger das Gold gekauft haben, sagt Constantin Behr. „Kauft man Originalberichte Goldbarren von LBMA-zertifizierten Prägeanstalten bei seriösen Händlern, kann man sich sicher sein, dass diese echt sind.“

Ansonsten gebe es mehrere Methoden, um die Echtheit von Goldbarren zu bestimmen. „Wir setzen zum Beispiel ein sogenanntes Röntgenfluoreszenzspektrometer ein“, verrät der Vorstand. Das wird zur Bestimmung der Elementzusammensetzung verschiedenster Stoffe. Alternativen für zu Hause seien zum Beispiel eine Dichtemessung. „Das Gewicht muss zum Volumen passen. Da Gold auch nicht magnetisch ist, kann man das auch mit einem starken Magneten prüfen“, gibt Constantin Behr weitere Tipps.

Philip Krenz ergänzt, dass ein Blick auf die Prägung lohnen kann. „Echte Goldmünzen oder -barren sowie andere Objekte haben oft Prägungen oder Gravuren, die auf ihre Echtheit hinweisen“, erklärt der Vermögensverwalter. Grundsätzliche könne sich für eine Echtheitsprüfung auch immer an einen professionellen Partner gewandet werden. Der örtliche Schmuckhändler, die Hausbank oder ein Goldschmied könnten die Echtheit von Gold beurteilen.

7. Wohin mit dem Gold nach dem Kauf?

Die Experten sind sich einig: Je sicherer das Gold versteckt ist, desto besser – gerade in Zeiten, in denen die Goldpreis-Entwicklung im Fokus der Öffentlichkeit steht. „Genau wie andere Vermögensgegenstände, also zum Beispiel Luxus-Uhren oder wertvolle Gemälde, sollte auch die Verwahrung physischer Goldbestände so sicher wie möglich erfolgen“, rät Philip Krenz und verweist darauf, dass sich bei Gold um „persönliche Vermögensgegenstände“ handele.

Anlegerinnen und Anlegern rät er, bei der Lagerung des Goldes abzuwägen – zum Beispiel im Bankschließfach bei eurer Hausbank oder im eigenen Tresor. Ein Bankschließfach kostet je nach Größe des Fachs etwa 50 bis 100 Euro Miete pro Jahr“, erklärt der Vermögensverwalter.

Sofern ein angemietetes Schließfach genutzt werden, „sollte man aber darauf achten, dass man jederzeit Zugriff auf das Schließfach hat“, betont Constantin Behr. Er sagt aber, Gold habe eine hohe Wertdichte und die Barren seien nicht allzu groß. Daher könne man Goldbarren bis zu einer gewissen Menge auch zu Hause gut verstecken.

Die Entwicklung des Goldpreises weckt das Interesse von Investoren. Sie sollten das Gold nach dem Kauf in Sicherheit lagern – zum Beispiel in einem Bankschließfach. - Copyright: Unsplash
Die Entwicklung des Goldpreises weckt das Interesse von Investoren. Sie sollten das Gold nach dem Kauf in Sicherheit lagern – zum Beispiel in einem Bankschließfach. - Copyright: Unsplash

„Bei größeren Mengen sollte man einen entsprechenden Tresor zu Hause haben. Dabei muss man immer auch auf die Versicherungsbedingungen achten und einen, dem Wert entsprechenden Tresor haben“, betont er. Bei vielen Händler hätten Käuferinnen und Käufer auch die Möglichkeit, das Gold in einem Hochsicherheitstresor lagern zu lassen. Diese seien absolut sicher.

8. Ist Gold-Schmuck als Geldanlage vergleichbar mit einer Rolex?

Ja, sagt Constantin Behr. „Eine Rolex oder Goldschmuck von Luxus-Marken kann man durchaus auch als ein sinnvolles Investment in Sachwerte sehen“, führt er aus. Anlegerinnen und Anleger sollten sich allerdings intensiv damit beschäftigen, welche Modelle das Potenzial zur Wertsteigerung haben.

Aber: „Das hat dann nichts mit einem Investment in Gold zu tun, da der Preis bei diesen Produkten den enthaltenen Goldwert deutlich übersteigt.“

9. Welche Prognosen gibt es für die Goldpreis-Entwicklung?

Constantin Behr wagt eine recht positive Prognose: „Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit und der instabilen Marktsituationen weltweit denke ich, dass die Goldpreise sowohl mittel- als auch langfristig weiterhin stetig steigen werden“, sagt der Vorstand der Golden Gates Edelmetalle AG. Gold habe sich seit jeher als sicherer Hafen in Zeiten der Krise bewährt. Die Werthaltigkeit sei unbestritten.

Der Experte ist überzeugt: „Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der unvorhersehbaren globalen Entwicklungen wird das Bedürfnis nach einem werthaltigen und stabilen Investment wie Gold immer größer.“ Er rät daher, jetzt in Gold zu investieren, um von den zu erwartenden Preissteigerungen profitieren zu können.

10. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, in Gold zu investieren?

„Dem Edelmetall könnten erneut goldene Zeiten bevorstehen. Dafür gibt es neben der positiven Kursentwicklung gute fundamentale Gründe“, sagt Vermögensverwalter Philip Krenz. Für mittel- und langfristig höhere Notierungen spreche beispielsweise die begrenzte Verfügbarkeit und die Entdollarisierung der Notenbanken. Hinzukomme die damit einhergehende kontinuierliche Nachfrage der Notenbanken nach Gold sowie der feste Stand als sicherer Hafen in Krisenzeiten.