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Apple und Icahn: Warum "Firmenplünderer" wichtig sind

Mit Carl Icahn und seiner Intervention bei Apple ist mal wieder ein streitbarer Großinvestor in die Schlagzeilen geraten. Solche sogenannten „Acitvist Investors“ sind umstritten, weil sie manchmal zur Zerschlagung gesunder Unternehmen führen können. Dennoch sind die Störenfriede wichtig für eine gut funktionierende Wirtschaft. Denn sie fördern Innovation.

Sie sind wieder da: Die sogenannten „Corporate Raiders“ („Firmenplünderer“), die bereits in den 80er Jahren für Furore sorgten. Ihre Namen lauten heute Bill Ackman, David Einhorn, Ralph Whitworth oder Carl Icahn. Und sie bezeichnen sich selbst heutzutage als „Activist Investors“. Das klingt moderner und vermittelt ein positiveres Image.

Es handelt sich dabei um (meist) milliardenschwere Großinvestoren, die sich in namhafte Konzerne einkaufen. In der Regel nutzen sie ihre umfangreichen Anteile, um Vorstände dazu zu bringen, in ihrem Interesse Entscheidungen zu treffen.  

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Icahn hatte in einem offenen Brief den IT-Konzern Apple dazu aufgefordert, in großem Stil eigene Aktien zurückzukaufen. Der Investor hält mit seiner Holding Icahn Enterprises 0,9 Prozent an Apple. Zwar hatte der Internet-Gigant im vergangenen Jahr angekündigt, rund 100 Milliarden US-Dollar an die Anteilseigner auszuschütten, 60 Milliarden US-Dollar über Aktienrückkäufe. Icahn verlangte jedoch eine Aufstockung um weitere 50 Milliarden US-Dollar.

Doch dann die Überraschung: Carl Icahn kündigte in einem weiteren offenen Brief an, von seiner Forderung nach einem höheren Aktienrückkauf zurückzutreten. Was war passiert? Apple hat in den vergangenen zwei Wochen Aktien im Wert von 14 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Und das sei nach Auffassung von Icahn vorerst genug. Deshalb werde er auf der Hauptversammlung am 28. Februar seinen Vorschlag nicht mehr vorbringen.

Carl Icahn zählt eigentlich zu den „Corporate Raiders“ der ersten Stunde. Es geht ihm nicht nur darum, einfach nur an einem Unternehmen beteiligt zu sein. Er will sich nach eigenen Angaben in die Unternehmensführung einmischen. In der Regel sind es die Konzerne selbst, die einlenken, um einen offenen Konflikt mit einem solch streitbaren Groß-Investoren zu vermeiden. So geschehen beispielsweise bei Talisman Energy oder Transocean, die Icahn gebeten haben, selbst Vorstände zu entsenden, wie das Magazin „Capital“ schreibt.

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 „Es gibt Leute in Vorständen, die im Jahr 400 000 Dollar verdienen und dem Unternehmen eigentlich eher schaden. Sie würden niemals dem CEO an den Karren fahren, der ihnen den Posten verschafft hat“, zitiert das „Capital“ Carl Icahn. Damit geht er aktiv gegen Gruppendenken vor, das als ein wichtiger Faktor bei Fehlentscheidungen in Konzernen und Organisationen gilt.

Doch der Rückzug des „Corporate Raiders“ bei Apple stellt viele Beobachter vor ein Rätsel. Zwar gilt der Konzern auch mehr als zwei Jahre nach dem Tod von Mitgründer Steve Jobs als nahezu unantastbar. Doch mit Neuerungen lässt er auf sich warten. Seit dem iPad gab es kein neues Produkt mehr. Das ist angesichts der harten Konkurrenz gefährlich.

Druck seitens der Aktionäre ist also mehr als verständlich. Allerdings scheint die Strahlkraft Apples noch so stark zu sein, dass selbst ein als furchtlos geltender Störenfried wie Carl Icahn lieber zurückrudert. Das ist für den IT-Konzern möglicherweise alles andere als gut. Früher oder später werden sich die Investoren einmischen müssen, um die Innovation und damit das Überleben Apples zu sichern.