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Von wegen niedrige Preise! Amazon ist meist teurer als die Konkurrenz

Nahezu jeder deutsche Online-Kunde kauft bei Amazon ein. Dabei ist der E-Commercer laut einer SWR-Analyse in den meisten Fällen teurer als die Konkurrenz.

Las Vegas - Circa June 2019: Amazon.com Fulfillment Center. Amazon is the Largest Internet-Based Retailer in the United States
Wie eine Analyse herausfand, ist Amazon oft nicht günstiger. (Symbolbild: Getty) (jetcityimage via Getty Images)

Wenn es ums Einkaufen geht, führt auch in Deutschland kaum ein Weg an Amazon vorbei. Der Online-Marktplatz des US-Konzerns ist hierzulande der mit Abstand erfolgreichste, 94 Prozent der deutschen Online-Kunden kaufen hier ein. An den Preisen wird das nicht liegen, der Branchen-Primus ist in den meisten Fällen teurer als die Konkurrenz, wie ein Preis-Experte im Auftrag des SWR herausgefunden hat.

"Amazon: Niedrige Preise, wann und wo sie wollen" – mit diesem Slogan präsentiert sich der Online-Versandhändler gerne als besonders günstiger Anbieter. Die billigsten Produkte bietet der Konzern aus Seattle jedoch selten an, meint Tobias Schlögel, der fünf Wochen lang für die Rundfunkanstalt mehr als 800 Topseller in Amazons Online-Warenhaus beobachtete. Das Ergebnis: Nur in 30 Prozent aller Fälle war der Marktführer am günstigsten.

Hohe Provisionen

"Wenn man jetzt die Daten der letzten fünf Wochen entsprechend heranzieht, können wir mit dem Mythos aufräumen, dass Amazon der günstigste Anbieter ist", sagt der Experte für Marktbeobachtung und Preisoptimierung. Attraktivere Preise als der Branchen-Primus bieten der Analyse zufolge die Vergleichsportale Google Shopping und Idealo, wo zwei von drei Produkten weniger kosteten als bei Amazon.

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Dass der Branchenführer meist teurer ist als die Konkurrenz, liegt laut Schlögel vor allem an den hohen Provisionen, die der Marktplatzanbieter von den Händlern pro verkauftes Produkt verlangt. Da sei es normal, so der Preis-Experte, dass die Verkäufer ihre Produkte auf der Plattform des Online-Versandhändlers zu höheren Preisen anbieten als in ihren eigenen Online-Shops.

Was ist das Erfolgsgeheimnis von Amazon?

Trotzdem ist Amazon in Deutschland Marktführer. Laut SWR ist der Jahresumsatz des Konzerns hierzulande um das Fünffache höher als die Einnahmen, die seine wichtigsten Konkurrenten, otto.de und Zalando, zusammen erzielen. Im vergangenen Jahr setzte Amazon in Deutschland 45,3 Milliarden Euro um, wie aus einer Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH Köln) hervorgeht. Das sind 53 Prozent der Wirtschaftsleistung des gesamten deutschen Onlinehandels. Wie sind diese Zahlen zu erklären, da Amazon doch meist teurer ist als die Konkurrenz?

Ein wichtiger Erfolgsgarant ist offenbar das Prime-Programm des Unternehmens. Allein in Deutschland gibt es 22 Millionen Mitglieder, die laut IFH Köln für 70 Prozent des Amazon-Umsatzes sorgen. Studienleiterin Eva Stüber setzt das Angebot mit einem "Fliegennetz" gleich, an dem die Kunden "andocken" und "dann automatisch immer tiefer kommen". Zudem biete Amazon "immer mehr Kontaktpunkte", darunter Filme und Serien. Man sei auf der Plattform "unterwegs", wird Stüber vom SWR zitiert. Dadurch werde man für Amazon "immer wichtiger, weil entsprechend mehr Umsatz getätigt wird".

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