Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.987,73
    +212,35 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.409,00
    +11,00 (+0,46%)
     
  • EUR/USD

    1,0655
    +0,0009 (+0,09%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.469,56
    +1.611,09 (+2,74%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.389,39
    +76,77 (+5,86%)
     
  • Öl (Brent)

    83,30
    +0,57 (+0,69%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.357,44
    -244,06 (-1,56%)
     

Amazon-Kunden haben nach Jeff Bezos' Flug ins Weltall ihr Prime-Konto gekündigt: "Ich habe es satt, für den Weltraumflug eines Zillionärs zu bezahlen"

Jeff Bezos spricht in einer Pressekonferenz am 20. Juli 2021 über seinen Weltraumflug mit der New Shepard von Blue Origin.
Jeff Bezos spricht in einer Pressekonferenz am 20. Juli 2021 über seinen Weltraumflug mit der New Shepard von Blue Origin.

Am 20. Juli reiste Jeff Bezos, Milliardär und Mitbegründer von Amazon, mit einer Rakete seiner Raketenfirma Blue Origin ins All. Nach seiner Rückkehr bedankte sich der ehemalige Amazon-Chef bei Amazon-Kunden und Mitarbeitern dafür, dass sie diese Reise möglich gemacht haben: "Ich möchte jedem Amazon-Mitarbeiter und jedem Amazon-Kunden danken, denn ihr habt das alles bezahlt", sagte Bezos auf einer Pressekonferenz nach dem Flug. "Im Ernst, ich danke jedem Amazon-Kunden da draußen und jedem Amazon-Mitarbeiter aus tiefstem Herzen. Ich weiß das sehr zu schätzen."

Einige dieser Kunden, bei denen er sich bedankte, empfanden den Ausflug in den Weltraum jedoch als guten Grund, die 120 Dollar pro Jahr für Amazons äußerst beliebten Prime-Dienst zu sparen. "Leute, ich habe gerade meine Amazon Prime-Mitgliedschaft gekündigt und fühle mich großartig", schrieb einer dieser Kunden in einem Beitrag in einer privaten Facebook-Gruppe. "Ich habe es satt, für Einkäufe auf einer Website und/oder für den Weltraumflug eines Zillionärs zu bezahlen. Das musste ich der Welt einfach sagen."

"Mir wurde klar, wie negativ sich das Unternehmen auf die Verlagsbranche auswirkt"

Dieser Kunde war einer von mehreren Personen, mit denen Insider gesprochen hat und die sagten, dass sie ihr Prime-Abonnement in den Tagen nach Bezos' Reise ins Weltall gekündigt haben. Die Reise hat sie unmittelbar zur Kündigung inspiriert. Für Katie war die Entscheidung schon lange überfällig. Sie hat sich bereits 2004 für Amazon Prime angemeldet und ist seitdem Abonnentin. "Damals schien es einfach ein guter Online-Markt zu sein, um Bücher zu kaufen", sagte Katie, die nicht mit ihrem Nachnamen genannt werden möchte. Doch mit der Zeit kamen immer mehr Gründe hinzu, die für eine andere Haltung gegenüber Amazon sprachen.

WERBUNG

"Zuerst wurde mir klar, wie negativ sich dieses Unternehmen auf die Verlagsbranche auswirkt", sagte sie im Gespräch mit Insider und verwies auf Amazons turbulente Beziehungen zu den Buchverlagen im Laufe der Jahre. "Dann erfuhr ich, wie miserabel die Lagerarbeiter behandelt werden. Und schließlich wurde ich mir meines eigenen Konsumverhaltens immer bewusster, das mich langsam wirklich anwiderte.“ Für Katie war Bezos' Reise ins All der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. "Ich habe ein paar Beiträge von Leuten in einigen meiner Online-Gruppen gesehen, in denen sie erzählten, dass sie endgültig ihr Abonnement gekündigt haben. Beim Lesen all der positiven Antworten hat es bei mir einfach Klick gemacht."

Die New-Shepard-Besatzung von Blue Origin von links nach rechts: Oliver Daemen, Mark Bezos, Jeff Bezos und Wally.
Die New-Shepard-Besatzung von Blue Origin von links nach rechts: Oliver Daemen, Mark Bezos, Jeff Bezos und Wally.

Ähnlich erging es einer anderen ehemaligen Amazon Prime-Abonnentin namens Katy: Im Laufe der Jahre, als immer mehr Geschichten über Amazons Umgang mit seinen Arbeitern ans Licht kamen und sie sich zunehmend der Umweltauswirkungen ihrer Konsumgewohnheiten bewusst wurde, fing sie an ihr Prime-Abo zu überdenken. "Im Juli 2020 habe ich zum ersten Mal wirklich angefangen, ein Budget zu erstellen", sagte sie im Gespräch mit Insider. "Und die Erkenntnis, dass ich einen großen Teil meines Geldes für Dinge ausgab, die nicht mit meinen Werten übereinstimmten und die man auch billiger haben könnte, spielte eine große Rolle."

Eingeloggt, gekündigt und Rückerstattung verlangt

Als Bezos ins All flog, war das die endgültige Bestätigung für ihre Entscheidung. "Das Ganze war ein solches Spektakel — eine einzelne Person hatte so viel Reichtum angehäuft, dass sie einfach den Bezug zur Realität des Durchschnittsmenschen verloren hat", sagte Katy. "Ich hatte vergessen zu kündigen und meine Mitgliedschaft wurde verlängert. Um die Kosten für ein weiteres Jahr zu decken, hatte ich etwas Geld in meinem Budget umgeplant. Die Berichterstattung hat mich jedoch dazu veranlasst, mich einzuloggen, zu kündigen und stattdessen eine Rückerstattung zu verlangen."

Obwohl sie ihre Entscheidung nicht bereut und auch nicht erwägt, wieder einzusteigen, kann Katy verstehen, warum Millionen von Amerikanern weiterhin Amazon Prime abonnieren. "Für viele Menschen bieten Amazon und Prime den Zugang zu Dingen, die sie auf andere Weise nicht bekommen können", sagte sie. "Ich habe das Glück, an einem Ort zu leben, an dem ich Zugang zu vielen lokalen Geschäften habe, darunter ein lokaler Lebensmittelladen und ein lokales Geschäft, das Artikel in größeren Mengen verkauft, um Einwegplastik zu reduzieren."

Dieser Artikel wurde von Ilona Tomić aus dem Englischen übersetzt und editiert. Das Original lest ihr hier.