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Volkswirte rechnen mit Ausweitung der EZB-Stimuli bis Dezember

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank hat Ökonomen zufolge die Ausweitung des Anleihekaufprogramms noch nicht abgeschlossen - trotz jüngster Äußerungen von Ratsmitgliedern, dass sich die Aussichten leicht aufgehellt hätten.

Mehr als die Hälfte der Befragten in einer Bloomberg-Umfrage prognostiziert eine Erhöhung des 1,35 Billionen Euro schweren Pandemie-Kaufprogramms der EZB bis Dezember, wobei die meisten eine Verlängerung und eine Aufstockung um 500 Milliarden Euro erwarten. Bei der Sitzung in dieser Woche dürfte der EZB-Rat seine Politik unverändert lassen, so die Prognosen.

Die Erwartung, dass die EZB mehr tun muss, verdeutlicht die außerordentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Erholung von der Krise. Zwar weisen die jüngsten Daten nach Einschätzung der Notenbanker auf eine relativ kräftige Erholung hin. Sie betonen aber auch, dass die Wirtschaft der Eurozone weiterhin auf die größte Schrumpfung seit ihrem Bestehen zusteuere - fast 9% in diesem Jahr - und dass das Ausmaß der Schäden für Unternehmen und Arbeitsmärkte noch immer schwer einzuschätzen sei.

“Es ist viel zu früh, um Entwarnung für die Wirtschaft zu geben”, sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei ING Deutschland. Es brauche mehr Daten, “bevor sich ein besseres Bild vom Verlauf der zweiten Phase des Aufschwungs abzeichnet. Diese zweite Phase des Aufschwungs wird die nächsten Schritte der EZB bestimmen”, so Brzeski.

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Was Bloomberg-Ökonomen sagen

“Die Notfallhilfe scheint zu funktionieren. Da noch genügend Aktiva zu kaufen sind, besteht keine Notwendigkeit für eine neue geldpolitische Ankündigung in dieser Woche. Nachdem das Löschen der Brandherde vorbei ist, kann sich die Zentralbank nun der Erholungsphase der Krise zuwenden.”

-- Maeva Cousin, David Powell and Jamie Rush. Read the ECB PREVIEW

Präsidentin Christine Lagarde signalisierte in einem Interview mit der Financial Times in dieser Woche, dass sie es nicht eilig hat, die Stimuli weiter zu erhöhen, da die EZB erst die Wirkung der aktuellen Maßnahmen abwarten wolle. Die Geldpolitiker haben ihren Krisenplan zum Ankauf von Anleihen im Juni um 500 Milliarden Euro aufgestockt und um sechs Monate bis Mitte nächsten Jahres verlängert.

Ein weiterer derartiger Vorstoß würde die Gesamtbestände - einschließlich früherer Käufe - auf knapp 5 Billionen Euro erhöhen, was etwa 40% des Volumens von 2019 entspricht. Wenn die Zentralbanker mit einer Ankündigung bis Dezember warten, hätten sie die Möglichkeit, ihre ersten Wirtschaftsprognosen für 2023 zu berücksichtigen.

Die Ökonomen prognostizieren in der Umfrage, dass die EZB die Notkäufe bis Ende 2021 einstellen wird. Sie gehen auch davon aus, dass sie den Banken in diesem Jahr weitere 240 Milliarden an langfristigen Kredite gewähren wird. Eine der Hauptsorgen der Volkswirte bleibt jedoch eine Rezession im Euroraum, die noch schlimmer als erwartet ausfällt.

“Nachdem die EZB das Pandemie-Notkaufprogramm erheblich ausgeweitet hat, wird sich die Debatte nun auf die Umsetzung konzentrieren”, sagte Kristian Tödtmann, Ökonom bei der DekaBank. Die “unmittelbarste” Frage, die die Notenbanker möglicherweise angehen müssen, sei, wie flexibel sie bei der Aufteilung der Käufe innerhalb der Region sein können.

Laut den so genannten Kapitalschlüsselrichtlinien müssen die Käufe in einem angemessenen Verhältnis zur Größe der einzelnen Volkswirtschaften stehen. Diese Vorschriften sind jedoch umstritten unter den geldpolitischen Entscheidungsträgern. Einige, darunter Bundesbankpräsident Jens Weidmann, haben darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, das Portfolio der EZB neu auszurichten, nachdem die Käufe zugunsten schwächerer Volkswirtschaften verstärkt wurden. Andere, darunter Frankreichs Notenbankgouverneur Francois Villeroy de Galhau, haben argumentiert, dass der Kapitalschlüssel eine „unangemessene Einschränkung“ sei, die die Wirksamkeit der Geldpolitik untergraben könnte.

Das Thema wird wahrscheinlich ein Diskussionspunkt bleiben, zumindest bis die Regierungen eine gemeinsame Kapitalaufnahme an den Finanzmärkten genehmigt haben - eine Initiative, die die Belastung mancher Staatshaushalte verringern, die Anleiherenditen eindämmen und den Druck auf die EZB verringern würde.

Überschrift des Artikels im Original:ECB Seen Boosting Stimulus by December to Aid Fledgling Recovery

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