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Vittel hat Durst: Die fragwürdigen Wassergeschäfte von Nestlé

Durch die Wassermarke Vittel ist der gleichnamige Ort in Frankreich weltbekannt, Freude macht sich deswegen aber nicht breit. Ganz im Gegenteil: Weil der Konzern den Einwohnern das Wasser abpumpt, bleibt für sie selbst immer weniger übrig. Die Lösung, die Nestlé nun präsentiert hat, ist alles andere als annehmbar.

Das Wasser in Vittel wird immer knapper (Bild: AP)
Das Wasser in Vittel wird immer knapper (Bild: AP)

Im nordfranzösischen Kurort Vittel werden jeden Tag mehrere Millionen Flaschen mit Wasser befüllt. Laut dem ZDF-Magazin “Frontal 21“ ist das so viel, dass der dortige Grundwasserspiegel pro Jahr um 30 Zentimeter sinkt. Geht es so weiter, werden die Quellen irgendwann versiegen. Und schon jetzt gibt es Zeiten, in denen das Wasser für die Bewohner nicht mehr reicht.

Wenn es heiß wird in Vittel, erzählte in der Reportage ein Einwohner des Örtchens, muss der Bürgermeister Tankwagen voller Wasser aus den umgebenden Gemeinden holen lassen. Nestlé, der Konzern hinter der Marke Vittel, weiß um das Problem und hat sich auch schon Gedanken um dessen Lösung gemacht.

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Umstrittener Konzern: Was gehört alles zu Nestlé und was wird kritisiert?

Laut “Frontal 21“ will der Konzern eine Pipeline bauen lassen, die Vittel mit Wasser aus der Umgebung des Ortes versorgen soll. Die Absurdität dieses Vorhabens brachte ein Bewohner in der Reportage so auf den Punkt: “Das ist, als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool zu baden mit Wasser aus dem Mittelmeer.“ Doch es kommt noch dicker.

Die 20 Millionen Euro, die die Pipeline wohl kosten würde, will nicht etwa Nestlé bezahlen, wie man annehmen könnte. Die Bürger sollen selbst für die Kosten aufkommen, indem man die Pipeline mit Steuermitteln finanziert. Die Konzern-Chefs scheinen das normal zu finden. Gegenüber “Focus online“ sagte ein Sprecher außerdem: “Freiwillig haben wir die Wasserentnahme schrittweise um 20 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei 750.000 Kubikmeter pro Jahr, 1.000.000 Kubikmeter sind uns von den Behörden genehmigt worden.“

Dass Nestlé weltweit Wasserrechte gekauft hat und mit einem eigentlich kostenlosen Allgemeingut jährlich mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz macht, wird dem Konzern immer wieder vorgeworfen. Besonders, weil Nestlé das Grundwasser sogar in Ländern wie Äthiopien und Nigeria abpumpt, in denen die Menschen immer wieder unter Dürre-Perioden leiden.