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Trotz Ukraine-Kriegs: Europa bekommt wieder mehr Gas aus Russland als aus den USA

Die fast 300 Meter lange „Energos Power“ liegt im Hafen. Auf der Insel Rügen kann Flüssigerdgas angelandet und nach der Umwandlung in Gas über eine Erdgas-Anbindungsleitung vom Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ nach Lubmin in das deutsche Verteilnetz eingespeist werden.  - Copyright: picture alliance/dpa | Stefan Sauer
Die fast 300 Meter lange „Energos Power“ liegt im Hafen. Auf der Insel Rügen kann Flüssigerdgas angelandet und nach der Umwandlung in Gas über eine Erdgas-Anbindungsleitung vom Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ nach Lubmin in das deutsche Verteilnetz eingespeist werden. - Copyright: picture alliance/dpa | Stefan Sauer

Die europäischen Gasimporte aus Russland haben im Mai zum ersten Mal seit fast zwei Jahren die Importe aus den USA überholt – und das, obwohl Europa sich seit Putins Einmarsch in die Ukraine versucht, von sich von fossilen Brennstoffen aus Russland zu lösen. Das berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Daten des Preis-Informationsdiensts ICIS. Demnach ist der Umschwung aus dem Mai zwar auch auf einmalige Faktoren zurückzuführen. Dennoch zeige er, wie schwierig es für Europa ist, die Abhängigkeit von russischem Gas weiter zu verringern.

Nach Russlands Einmarsch im Februar 2022 setzte Europa vermehrt auf Flüssiggas (LNG) aus den USA. Ein halbes Jahr später, im September 2022, überholten die USA dann erstmals Russland als führender Gaslieferant für Europa – seit 2023 liefern die USA etwa ein Fünftel des Gases für Europa.

Trendwende "wahrscheinlich nicht von Dauer", so ICIS

Doch im Mai machten russische Gas- und LNG-Lieferungen rund 15 Prozent der Gesamtlieferungen in die EU, das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien aus, so die Daten von ICIS. LNG aus den USA machte im Mai nur 14 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit August 2022.

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Zwar hat Russland Mitte 2022 die Gaslieferungen über Pipelines nach Nordwesteuropa eingestellt, liefert aber weiterhin über Pipelines durch die Ukraine und die Türkei – obwohl mehrere EU-Länder darauf drängen, schärfere Sanktionen gegen Russland zu verhängen.

Grund für den Umschwung sind laut ICIS auch einmalige Faktoren – zum Beispiel der Ausfall einer großen US-amerikanischen LNG-Exportanlage. Gleichzeitig nutzte Russland die letzte Zeit vor den geplanten Wartungsarbeiten, um mehr Gas durch die Türkei zu leiten. Die Trendwende sei "wahrscheinlich nicht von Dauer", so ICIS, da Russland im Sommer in der Lage sein werde, LNG über seine Nordseeroute nach Asien zu verschiffen – was wahrscheinlich zu geringeren Liefermengen nach Europa führen werde.