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Treiber der Digitalisierung – Finanz-Start-ups sammeln zum Jahresstart viel Geld ein

Deutsche Finanz-Start-ups erhalten im Januar 275 Millionen Euro – fast so viel wie im Rekordjahr 2019. Damals ging jedoch fast die ganze Summe auf das Konto eines großen Deals.

Mehrere Finanz-Start-ups haben gleich zu Jahresbeginn hohe Summen eingesammelt. Foto: dpa
Mehrere Finanz-Start-ups haben gleich zu Jahresbeginn hohe Summen eingesammelt. Foto: dpa

Rund 110 Millionen Euro haben Investoren gleich zu Jahresbeginn in den Berliner Bankensoftwarespezialisten Mambu gesteckt. Auf 1,7 Milliarden Euro wird Mambus Wert nun taxiert. Damit gehört die Firma zu den sogenannten Einhörnern, den Start-ups, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden.

Die frischen Mittel für Mambu waren die größte Finanzierungsrunde eines deutschen Finanz-Start-ups (Fintech) in diesem Jahr. Doch auch für andere junge Unternehmen lief es im Januar gut. Nach Berechnungen der Analysefirma Barkow Consulting haben deutsche Fintechs binnen eines Monats 275 Millionen Euro eingesammelt und damit deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Im Januar 2020 investierten Wagniskapitalgeber nur 75 Millionen Euro.

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Der gute Start ins Jahr 2021 ist ein Zeichen dafür, dass die Coronakrise die jungen Firmen keineswegs ausbremst. Danach hatte es zeitweise ausgesehen: Im vergangenen Jahr sammelten deutsche Fintechs Barkow zufolge insgesamt 1,38 Milliarden Euro von Wagniskapitalgebern ein – ein Rückgang von 21 Prozent gegenüber 2019.

Peter Barkow verweist darauf, dass die Daten in einzelnen Monaten extrem schwanken können. Dennoch wertet er den Jahresstart als „ein Indiz dafür, dass das Finanzierungsumfeld durch Covid-19 bislang nicht strukturell negativ beeinflusst worden ist“, so der Chef der Analysefirma.

Für die Fintechs spricht, dass die Corona-Pandemie als Treiber der Digitalisierung in vielen Branchen gilt. Zahlreiche Fintechs setzen auf digitale Geschäftsmodelle, die in Zeiten von Corona-bedingten Abstandsregeln und physischer Distanzierung besonders gefragt sind. Die Start-ups richten sich entweder direkt an private Kunden, oder sie agieren als Dienstleister für andere Finanzunternehmen.

Gleich fünf Fintechs erhalten mehr als zehn Millionen Euro

Nur im Januar 2019 hatten deutsche Fintechs mehr Kapital angezogen: 296 Millionen Euro. Damals trieb eine große Finanzierung der Digitalbank N26 die Zahl nach oben. N26, mittlerweile mit umgerechnet 2,9 Milliarden Euro bewertet, erhielt vor zwei Jahren sogar 260 Millionen Euro.

2021 sind die Finanzierungen breiter verteilt. Nach Mambu folgen mit Elinvar, Moonfare, Moss und Remagine gleich vier Fintechs, die zwischen 20 und 25 Millionen Euro eingesammelt haben. Insgesamt neun von 13 Finanzierungen lagen über der Marke von zehn Millionen Euro.

Auch der digitale Versicherungsmanager Clark gab im Januar eine neue Kapitalspritze bekannt. Das Insurtech hatte die Finanzierungsrunde über 69 Millionen Euro allerdings schon kurz vor Weihnachten abgeschlossen.

Ganz anders im Januar 2020: Barkow zählt zwar ebenfalls 13 Finanzierungen, aber nur zwei erreichten ein Volumen von mindestens zehn Millionen Euro. Auch in den anderen Jahren seit 2016 gab es im Januar meist zehn Deals oder etwas mehr. Die Gesamtsummen aber lagen – bis auf 2019 – deutlich unter dem Niveau von 2021.

Noch weitaus mehr sammelten Fintechs in Großbritannien ein, allein zwei von ihnen erhielten umgerechnet mehr als 620 Millionen Euro. So investierte eine Reihe von Fonds 450 Millionen Dollar in den Zahlungsdienstleister Checkout.com, der beispielsweise mit Adyen und Stripe konkurriert. Damit wird Checkout.com nach eigenen Angaben mit 15 Milliarden Dollar bewertet und ist das teuerste nicht börsennotierte Fintech Europas. Der Wettbewerber Rapyd, ebenfalls aus London, meldete eine Finanzierungsrunde über 300 Millionen Dollar.