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Thorsten Dirks verlässt Lufthansa-Vorstand

Der Digitalvorstand soll den Verzicht auf Boni abgelehnt haben – was die Staatshilfe aber vorschreibt. Er könnte eine neue Aufgabe im Blick haben.

Der frühere Telekommunikationsmanager Thorsten Dirks wird nach drei Jahren den Vorstand der Lufthansa verlassen. Der Vertrag mit ihm sei aufgelöst worden, erfuhr das Handelsblatt aus Kreisen der Fluggesellschaft. Dirks soll nicht dazu bereit gewesen sein, auf Boni-Zahlungen zu verzichten. Insider vermuten, dass der Manager bereits eine andere Aufgabe im Blick hat. Lufthansa wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.

Lufthansa ist wegen der Corona-Pandemie in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen muss ein Großteil der Lufthansa-Flotte am Boden bleiben. Um eine Pleite abzuwenden, erhält das Unternehmen nun vom Bund neun Milliarden Euro in Form von Krediten, einer stillen Einlage und einer Beteiligung von 20 Prozent. Am Donnerstag hatten die Aktionäre dem Rettungsplan zugestimmt.

Das Topmanagement hat sich im Gegenzug bereit erklärt, bis Ende September auf 20 Prozent seiner Bezüge zu verzichten. Die Staatshilfe ist allerdings zusätzlich an die Bedingung geknüpft, dass der Vorstand auf Boni und Tantiemen verzichtet, bis der Staat 75 Prozent seiner Beteiligung an Lufthansa wieder abgegeben hat. Das schreibt auch die EU-Kommission vor.

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Bei der Lufthansa machen die variablen Vergütungen einen großen Teil der Entlohnung aus, teilweise bis zu 50 Prozent. Analysten fürchten, dass diese Vorschrift in den kommenden Monaten zum Verlust von Führungskräften führen könnte.

Dirks war zunächst für die Billigtochter Eurowings verantwortlich. Dann übernahm er das neu geschaffene Ressort Digitales. Weil Finanzchef Ulrik Svensson vor einigen Wochen krankheitsbedingt sein Amt aufgeben musste, bekam Dirks zusätzlich die Verantwortung für Teile des Finanzressorts, das auf mehrere Köpfe verteilt wurde. Seine Aufgaben sollen nun auf das bestehende Management verteilt werden, heißt es in Lufthansa-Kreisen.

Dass Dirks Lufthansa verlassen wird, war schon länger spekuliert worden – spätestens seit er die Verantwortung für Eurowings abgeben musste. Die Entwicklung des Ablegers blieb hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund dafür ist die komplexe Struktur der Billigtochter, die aufgrund ihrer Kostenbasis nicht mit den Billigfliegern Ryanair und Easyjet konkurrieren kann. Hinzukam, dass Dirks, kaum dass er angefangen hatte, die Integration von großen Teilen der insolventen Air Berlin stemmen musste.

Schon vor der Coronakrise war Eurowings eine harte Restrukturierung verordnet worden. Jetzt wurde dies nochmals verschärft. So ist bereits bekannt, dass rund 300 der 1000 Stellen in der Verwaltung abgebaut werden sollen. Konzernweit beträgt der „Personalüberhang“ laut Vorstandschef Carsten Spohr rund 22.000 Vollzeitstellen.