"The Apprentice"-Aufnahmen: Wird sich Jeff Bezos jetzt an Donald Trump rächen?
Alarm für Donald Trump: Es heißt, dass Amazon mit der Übernahme von MGM auch die Rechte an der Reality-Sendung "The Apprentice" halten könnte. In der Sendung soll sich Trump oft verbal ausfallend geäußert haben. Wird Amazon-Chef Jeff Bezos die zensierten Aufnahmen benutzen, um ihm zu schaden?
Nein, Amazon-Gründer Jeff Bezos und der ehemalige US-Präsident Donald Trump sind nicht die besten Freunde. Ihre Fehde tragen die beiden auch in der Öffentlichkeit aus – seinerzeit vor allem über Twitter, bevor Trump von der Plattform geworfen wurde. Nun könnte Bezos zum nächsten Schlag ausholen. Schließlich soll er neuerdings im Besitz sein von etwas, womit er seinen Gegner empfindlich kompromittieren könnte.
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Wir erinnern uns, es ist ja noch nicht lange her: Seit gestern ist es amtlich, dass Amazon das traditionsreiche Hollywood-Studio MGM kauft. 8,45 Milliarden US-Dollar wird sich der Online-Versandhändler den Deal kosten lassen. Wenn der Vertrag unter Dach und Fach ist, wird es die zweitteuerste Übernahme in der Geschichte des Konzerns sein, nachdem er vor vier Jahren die Lebensmittelkette Whole Foods für mehr als 13 Millionen Dollar geschluckt hatte.
Die "Apprentice"-Aufnahmen
Mit dem Geschäft hat Amazon nicht nur Zugriff auf zahlreiche Blockbuster und Klassiker wie die "James Bond"-Reihe, "Der Zauberer von Oz" und "Rocky". Zum Film- und Serienarchiv des Streaming-Dienstes Prime Video wird mutmaßlich auch die Reality-Show "The Apprentice" gehören, also jene Sendung, an der Trump jahrelang vor und hinter der Kamera mitwirkte.
Mehr als dieser Umstand würde den Ex-Präsidenten jedoch etwas anderes ärgern. Sollte es wirklich zutreffen, dass Amazon der neue Rechtehüter von "The Apprentice" ist, dann wird der Konzern auch Herr über jenes brisante Filmmaterial sein, das es seinerzeit nicht in die Sendung geschafft hatte. Und zwar aus einem bestimmten Grund, wie vielfach spekuliert wird: Angeblich fielen die Aufnahmen (unter anderem) deshalb der Schere zum Opfer, weil Trump sich darin sozusagen daneben benimmt.
Mehrfach soll er vor der Kamera verbal ausfallend gewesen sein, heißt es. Zeugen berichten, dass seine Entgleisungen von rassistischen bis zu sexistischen Äußerungen reichten. N-Wörter und F-Wörter sollen gefallen sein. Verglichen mit manchen Aussagen in "The Apprentice" sei sein berühmt-berüchtigter Satz "Grab 'em by the pussy" geradezu harmlos gewesen. Das meint auch der Fernseh-Produzent Bill Pruitt, demzufolge Trump in der Sendung "weitaus Schlimmeres" sagte.
Hintergrund des Konflikts
Sollte das stimmen, würde Bezos das Material dann benutzen, um sich an Trump zu "rächen", wie manch einer vermutet? Indem er zum Beispiel die Aufnahmen veröffentlicht und den Ex-Präsidenten damit bloßstellt? Wir werden sehen, denn manches ist noch nicht in trockenen Tüchern, anderes nur Spekulation. Denn wie bereits angedeutet: Es ist gar nicht sicher, dass Amazon mit dem MGM-Deal auch die Rechte an "The Apprentice" erworben hat – weil unklar ist, ob die Sendung sich überhaupt in der Bibliothek des Filmstudios befindet.
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Bleibt die Frage: Warum sollte sich Bezos an Trump rächen wollen? Was hat er eigentlich gegen ihn? Und was hat Trump gegen Bezos? Nun, der Konflikt hat viele Facetten. Zum Beispiel beschuldigt Amazon Trump, einst das Pentagon dazu gedrängt zu haben, einen Großauftrag an Microsoft zu vergeben. Und Trump dürfte ein Dorn im Auge sein, dass die zu Bezos gehörende Zeitung The Washington Post oft kritisch über ihn berichtet.
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