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Tengelmann steht offenbar kurz vor Verkauf der Anteile an Netto an Edeka

Unternehmenschef Christian Haub sieht in dem Zehn-Prozent-Anteil keine strategische Beteiligung mehr. Der Lebensmitteldiscounter könnte bald komplett zu Edeka gehören.

Bereits am Mittwoch hatte Tengelmann-Chef Haub erklärt, dass er in der Netto-Beteiligung keine strategische Bedeutung mehr sehe. Foto: dpa
Bereits am Mittwoch hatte Tengelmann-Chef Haub erklärt, dass er in der Netto-Beteiligung keine strategische Bedeutung mehr sehe. Foto: dpa

Christian Haub steht offenbar kurz vor seinem ersten Desinvestment, seitdem er die Führung der Unternehmensgruppe Tengelmann nach dem Verschwinden seines Bruders Karl Erivan vor zwei Jahren übernommen hatte. Wie das „Manager-Magazin“ zuerst ohne eine weitere Angabe von Quellen berichtete, stehe der Verkauf des zehnprozentigen Anteils am Discounter Netto unmittelbar bevor.

Unwahrscheinlich ist das nicht. Im Interview mit dem Handelsblatt am Mittwoch hatte der alleinige Geschäftsführer der Tengelmann-Unternehmensgruppe bereits verkündet, dass Netto heute keine strategische Beteiligung mehr sei: „Da könnten wir uns andere Lösungen vorstellen.“

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Auf die Frage, welche das seien, sagte der 55-Jährige am Mittwoch, dass er dazu noch nichts sagen könne. Auf Nachfrage des Handelsblatts am Donnerstag gab sich Haub zunächst bedeckt und wollte sich nicht äußern. Auch Edeka blieb mit der Bitte um Verständnis eine Antwort schuldig.

Edeka ist Mehrheitseigner beim Lebensmitteldiscounter Netto, der zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres mehr als 4270 Filialen betrieb. 2016 hatte der damalige Tengelmann Chef Karl-Erivan Haub bereits fünf Prozent an Edeka verkauft. Nun steht der Verkauf der restlichen zehn Prozent offenbar bevor.

Am Mittwoch hatte die Unternehmensgruppe Tengelmann Zahlen für das Jahr 2019 vorgelegt: Danach stieg der Umsatz um 4,1 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Vor allem das Wachstum der Baumarktkette Obi sorgte für gute Zahlen. Der Umsatz dieser Sparte stieg um 6,5 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Auch der Textildiscounter Kik wuchs leicht von zwei auf 2,1 Milliarden Euro.

Der Discounter Netto erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 13,5 Milliarden Euro. Sollte der Verkauf tatsächlich vollzogen werden, wäre bei Tengelmann damit die letzte Beteiligung aus dem klassischen Lebensmitteleinzelhandel verkauft und damit auch das Ende einer Ära in dem 150 Jahre alten Unternehmen eingeleitet. Im April hatte sich die Gruppe bereits vom Stammsitz in der Wissolstraße in Mülheim verabschiedet und das Areal an die Immobiliengruppe Soravia verkauft.

Christian Haub hat seit der alleinigen Übernahme der Geschäftsführung nach dem Verschwinden seines Bruders die Holding deutlich verschlankt und agiert heute mit rund 35 Mitarbeitern an den Standorten in München, Mülheim und in den USA unter dem Namen Tengelmann Twenty-one.

Der mögliche Verkauf der Netto-Beteiligung findet vor dem Hintergrund der noch immer ungeklärten Frage der Erbschaftsteuer statt. Die würde fällig werden, wenn Karl-Erivan Haub für tot erklärt würde. Es soll sich dabei um einen Betrag von 450 Millionen Euro handeln. Die verschiedenen Familienstämme müssten sich einigen, wie der Betrag aufgebracht werden könnte.

Noch ist auch nicht klar, ob der Käufer sich nach dem möglichen Vollzug in den nächsten Tagen an die Öffentlichkeit wenden wird. Aus Branchenkreisen heißt es, dass die vom „Manager-Magazin“ genannte Summe von 600 Millionen Euro nicht unrealistisch sei.