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Sechste Familiengeneration: Anna Maria Braun wird erste Chefin von B. Braun

Wenn Anna Maria Braun ab April den Vorstandsvorsitz beim Medizintechnik-Unternehmen B. Braun im hessischen Melsungen übernimmt, dann gibt es gleich in zweifacher Hinsicht eine Premiere: Die 39-Jährige ist das erste Mitglied der sechsten Generation an der Spitze des 1839 gegründeten Familienunternehmens. Und sie ist die erste Frau in dieser Position.

Weibliche Nachfolge ist bei Familienunternehmen keine Seltenheit mehr. Einer Studie des Wittener Instituts für Familienunternehmen zufolge sind in der Generation Y, zu der Anna-Maria Braun gerade so gehört, 47 Prozent der Nachfolger in Familienunternehmen weiblich.

So oder so sind die Erwartungen an die ausgebildete Juristin hoch: „Wir trauen Frau Braun aufgrund ihrer Qualifikation und internationalen Erfahrung zu, das Unternehmen als Vorstandsvorsitzende hervorragend führen zu können“, hatte Betriebsratschef Peter Hohmann dem Handelsblatt bei der Bekanntgabe ihrer Ernennung im Oktober gesagt.

Anna Maria Braun ist eines von fünf Kindern von Ludwig Georg Braun, der das Unternehmen von 1977 bis 2011 geführt und zu einem weltweit agierenden Milliardenunternehmen aufgebaut hat. Knapp 62.000 Mitarbeiter arbeiten für die profitable Aktiengesellschaft, die komplett in Familienbesitz ist. 2017 lag der Umsatz bei rund 6,8 Milliarden Euro.

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Als Ludwig Georg Braun 2011 in den Aufsichtsrat wechselte, übernahm das langjährige Vorstandsmitglied Heinz-Walter Große den CEO-Posten. Er gibt zum Monatsende nach mehr als 40 Jahren im Unternehmen an Anna Maria Braun ab.

Die dreifache Mutter arbeitet seit rund zehn Jahren im Familienunternehmen, einen Großteil der Zeit in der Region Asien-Pazifik, für die sie seit April 2016 als Vorstandsmitglied verantwortlich war.

Für Schlagzeilen hat Braun unfreiwillig im vergangenen Dezember im Zusammenhang mit einem anderen Familienunternehmen gesorgt. Durch ihre Berufung in den Beirat der Oetker-Gruppe geriet sie zwischen die Fronten der beiden Halbbrüder Alfred und August Oetker.

Letzterer soll nach Handelsblatt-Informationen die Wahl seiner Kandidatin Braun trotz nicht erreichter Dreiviertelmehrheit durchgedrückt haben, was Ersteren zu einer Feststellungsklage beim Landgericht Bielefeld veranlasste. Eine Entscheidung steht noch aus.

Anna Maria Braun äußert sich nicht zu den Vorgängen. Familienangelegenheiten werden in Melsungen diskret behandelt. Wie 2017, als der bereits als künftiger Vorstandsvorsitzender gehandelte ältere Bruder Otto Philipp „aus persönlichen Gründen“ aus dem Vorstand ausschied. Von den Differenzen, die es im Vorstand und auch mit Vater Ludwig Georg Braun gab, bei denen es unter anderem auch um die Beteiligung am Rhön-Klinikum-Konzern ging, drang kaum etwas nach außen.

Anna Maria Braun wird von Wegbegleitern als weltoffen und umgänglich, aber auch zielstrebig und ehrgeizig beschrieben. Nach dem Jurastudium in Freiburg und Washington arbeitete sie zwei Jahre lang als Wirtschaftsanwältin bei der Kanzlei CMS Hasche Sigle.

Wenn Anna Maria Braun ab April dem dann wohl sechsköpfigen Vorstand des Unternehmens vorsteht, kann sie auf erfahrene Kollegen und auf eine versierte Kollegin bauen. Annette Beller, 58, ist seit 2012 für das Finanzressort verantwortlich. Dass CEO und CFO in einem Milliardenunternehmen weiblich sind, hat allerdings immer noch Seltenheitswert.