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Rimac Nevera: Der kroatische Rekordbrecher hat fast 2.000 PS und beschleunigt in 1,85 Sekunden auf Hundert

Als Prototyp C_Two war der Nevera schon seit längerem mit Tarnfolie unterwegs.
Als Prototyp C_Two war der Nevera schon seit längerem mit Tarnfolie unterwegs.

Die mitunter bedeutendsten Innovationen im Bereich der E-Mobilität stammen nicht etwa aus Palo Alto, Wolfsburg, Stuttgart oder Shanghai. Gleich mehrere bahnbrechende Neuerungen sind Mate Rimac und seinem Ingenieurteam zuzuschreiben. Und der gleichnamige Autohersteller des 33-jährigen Überfliegers hat seinen Stammsitz in einem Vorort der kroatischen Hauptstadt Zagreb.

Unter anderem geht das 800 Volt-Bordnetz des Porsche Taycan und Hyundai Ioniq 5 auf das Konto von Rimac. Mit dieser Technologie lässt sich die Ladedauer von E-Autos verkürzen, teilweise sogar halbieren. Kein Wunder also, dass sich die Zuffenhausener Sportwagenschmiede und der Autogigant aus Südkorea um die Kompetenz der Kroaten reißen und das noch recht kleine Unternehmen so eng wie möglich an sich binden wollen.

Nach einer Sturmart benannt

Rimac arbeitet aber nicht nur mit anderen Herstellern an deren Elektromodellen, sondern konstruiert gleichzeitig auch komplett eigene Fahrzeuge. Das jetzt präsentierte Hypercar stellt gleich mehrfach neue Rekorde auf und steht symbolisch für das Know-how der kroatischen Konstrukteure. Eigentlich hätte die Serienversion des Prototypen C_Two bereits auf dem letztjährigen Genfer Autosalon feierlich enthüllt werden sollen. Dieser Plan wurden jedoch von der Corona-Pandemie vereitelt. Der zwei Millionen Euro teure Nevera ist auf 150 handgefertigte Stück limitiert, bei denen bis zur Fertigstellung jeweils rund fünf Wochen verstreichen. Laut dem Autobauer werden heftige, blitzgeladene Stürme in dessen Heimatland als Nevera bezeichnet.

Bei Bedarf sorgt der aktive Heckflügel für einen maximalen Abtrieb.
Bei Bedarf sorgt der aktive Heckflügel für einen maximalen Abtrieb.

In unter zwei Sekunden auf 100 km/h

Und die Modellbezeichnung passt tatsächlich wie die Faust aufs Auge. Er bezieht sich nämlich nicht nur auf die Herkunft des Autos, sondern gibt bereits eine erste Vorahnung darauf, was den privilegierten Fahrer erwarten wird. Die Leistungsentfaltung des Nevera dürfte nämlich an ein Gewitter erinnern. Gleich vier gleichmäßig auf die Räder verteilte E-Motoren leisten zusammen beeindruckende 1.914 PS und 2.360 Newtonmeter und katapultieren das Hypercar in nur 1,85 Sekunden von der Schrittgeschwindigkeit auf Hundert.

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Dieser beeindruckenden Sprintzeit des Hypercars ging nämlich ein fliegender Start voraus. Aus dem Stand dürfte es für diese Disziplin etwas länger benötigen. Erst bei 412 km/h wird das Limit des Zweisitzers erreicht. Zu dieser beeindruckenden Endgeschwindigkeit trägt unter anderem auch die Aerodynamik bei, die im Vergleich zu frühen Prototypen um bis zu 34 Prozent verbessert werden soll.

Mithilfe von aktiven Elementen, wie zum Beispiel eine Klappe am Unterboden oder sich automatisch anpassende Bauteilen an der Front, kann der Fahrer bei Bedarf zwischen einem möglichst hohen Abtrieb oder einer optimierten Aerodynamik wählen. Bestenfalls kann der cW-Wert auf 0,3 gesenkt werden. Dabei handelt es sich jedoch nicht gerade um eine rekordverdächtige Angabe. Bei der Windschlüpfrigkeit führt neuerdings die elektrische Oberklasse-Limousine Mercedes EQS mit ihrem cW-Wert von 0,2 die internationale Bestenliste an.

In Sachen Fahrleistungen kann derzeit aber trotzdem kein anderes E-Auto mit dem Nevera mithalten. Bei der Höchstgeschwindigkeit wird der Nevera allerdings noch von einigen wenigen Verbrenner-Boliden wie beispielsweise dem 455 km/h schnellen SSC Tuatara übertrumpft. Diese sind dem Sportler vom Balkan dafür bei den Beschleunigungswerten unterlegen. Zudem ist das Ende der Fahnenstange leistungsmäßig noch lange nicht erreicht. Laut Mate Rimac könnte der Nevera mithilfe von Software-Updates schon bald die magische 2.000 PS-Grenze knacken.

Rimac bietet für das Interieur drei verschiedene Design-Pakete an.
Rimac bietet für das Interieur drei verschiedene Design-Pakete an.

Der Nevera kann auch Alltag

Laut den Kroaten soll das Hypercar aber nicht nur seine Konkurrenten auf der Rennstrecke pulverisieren können, sondern bei Bedarf auch seine Eigentümerin oder Eigentümer bequem in den Urlaub oder zum Edelrestaurant transportieren. Rimac hat dem Hypercar nämlich ein aufwendiges Fahrwerk inklusive automatischer Niveauregulierung und adaptiver Stoßdämpfer spendiert, das je nach Fahrmodi einen alltagstauglichen Federungskomfort oder eine möglichst hohe Agilität bieten soll.

Im leistungsgedrosselten "Range-Mode" soll die üppig dimensionierte 120 kWh-Batterie eine maximale Reichweite von bis zu 550 Kilometern bieten. Dank einer maximalen Ladeleistung von 500 kW soll der Ladestand des Akkus innerhalb von nur neunzehn Minuten von null auf achtzig Prozent gebracht werden können. Der Stromspeicher ist mittig in das nur 200 Kilo schwere Kohlefaser-Monocoque integriert, bei dem es sich zeitgleich um das größte Carbon-Bauteil der gesamten Autoindustrie handeln soll. Dank dieses fortschrittlichen Grundgerüsts soll es sich beim Nevera um das verwindungssteifste Auto alle Zeiten handeln.

Das neue Hypercar beweist wieder eindrucksvoll, wie viel der kleine Hersteller aus Zagreb tatsächlich auf dem Kasten hat. Die rekordbrechende Technik des Nevera dürfte das Interesse der großen Autokonzerne in nächster Zeit noch weiter steigern und Mate Rimacs Position als Schlüsselfigur bei der Transformation hin zur E-Mobilität festigen.

Die 120 kWh-Batterie sitzt mittig im Fahrzeugboden und ist Teil des Monocoques.
Die 120 kWh-Batterie sitzt mittig im Fahrzeugboden und ist Teil des Monocoques.