Produkte und ihre kuriose Entstehungs-Geschichte: Teflon
Die meisten von Ihnen haben wahrscheinlich eine teflonbeschichtete Pfanne in der Küche. Doch wissen Sie auch, wie das so ziemlich alles abweisende Material entstanden ist? Die Geschichte ist kurios - und wie so oft spielte der Zufall eine zentrale Rolle.
Zu verdanken haben wir diese praktische Erfindung dem US-Amerikaner Roy Plunkett. Und dem Zufall. Der junge Chemiker arbeitete im Jahr 1938 eigentlich daran, einen verbesserten Kühlapparat auf den Markt zu bringen.
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Dabei experimentierte er auch mit dem Gas Tetrafluorethylen: Über Nacht fror er einen damit unter Druck gesetzten Kanister ein. Als er am nächsten Tag daran weiterarbeiten wollte, war das Gas weg. Stattdessen war in dem Kanister ein weißliches Pulver namens Polytetrafluorethylen, kurz PTFE, entstanden. Dieses sollte später seinen weltweiten Siegeszug unter dem Namen Teflon antreten.
Teflon: Über Uran und Angelschnur in die Küche
In die Küchen kam das Material allerdings erst viel später, zu Beginn wurde es auf einem ganz anderen Feld eingesetzt. Als die USA während des Zweiten Weltkriegs am Bau der Atombombe arbeiteten, brauchten sie Hüllen, die das extrem aggressive Uran bändigen sollten. Dabei stießen sie auf das nicht brennbare und sehr beständige Teflon.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte dann ein französisches Ehepaar dafür, dass wir heute über Teflonpfannen verfügen. Der Ingenieur Marc Gregoire verwendete das Material in den 50er-Jahren erst für seine Angelschnur, die dadurch leichter zu entwirren war. Seine Frau hatte die Idee, damit Pfannen und Töpfe zu beschichten. Das Paar sicherte sich das Patent dafür – und voilá, davon profitieren wir noch heute.
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Verwendet wird Teflon übrigens auch in der Medizin, der Kfz-Industrie, ja selbst in Kleidungsstücken wie wasserabweisenden Outdoor-Jacken. Plunkett wurde noch Jahrzehnte später für seine Entdeckung gefeiert und 1985 sogar in die “Hall of Fame” der Erfinder aufgenommen. Seine Reaktion darauf: Er schwebe auf Wolke sieben, aber er frage sich auch, “was zum Teufel ein Bauernjunge aus Ohio in dieser Gesellschaft zu suchen hat.”
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