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Die Pflege-Roboter drängen ins Krankenhaus

In vielen Fabriken gehören Roboter mittlerweile zur Grundausstattung wie Schraubenschlüssel und Öl. Schon bald werden die elektrischen Helfer aber auch Aufgaben außerhalb der Werkhallen übernehmen, zum Beispiel in der Pflege.

„In fünf Jahren werden wir die ersten Prototypen in Krankenhäusern sehen“, sagte Robotikexperte Alin Albu-Schäffer in dieser Woche auf der Handelsblatt-Jahrestagung strategisches IT-Management in München. „Der Bedarf ist groß, die Herausforderungen aber auch“, ergänzte der Direktor des Instituts für Robotik und Mechatronik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Albu-Schäffer zufolge können moderne Roboter demnächst auch zuhause eingesetzt werden, vor allem um ältere Menschen und Kranke zu versorgen. Der Professor der TU München zeigte Beispiele, wie Roboter etwa Medikamentenschachteln aus einem Behälter holen.

Besonders interessant: Angehörige können sich Albu-Schäffer zufolge aus der Ferne über Tablet oder Smartphone mit dem Gerät verbinden und so aus dem Blickwinkel des Roboters auf Angehörige schauen. So könnte die Maschine im Notfall innerhalb weniger Sekunden sogar eine Spitze geben. Damit wäre der Roboter wesentlich schneller als jeder Notarzt.

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Dass diese Art der Fernsteuerung funktioniert, hat der Professor mit dem Astronauten Alexander Gerst ausprobiert. Der Schwabe steuerte vergangenen Sommer während seines Aufenthalts auf der internationalen Raumstation vom All aus eine Maschine auf der Erde.

In OP-Sälen gehören Roboter heute schon zum gewohnten Bild. 80 Prozent aller Operationen bei Prostata-Krebs in den USA würden von Maschinen ausgeführt, so Albu-Schäffer. Die Geräte seien einfach viel genauer als Ärzte.

Allerdings sei es noch sehr aufwendig, die Roboter zu programmieren, erklärte Albu-Schäfer. „Das dauert relativ lange.“ Daran müsse daher noch gearbeitet werden. Hier könnte auch die sogenannte Künstliche Intelligenz genutzt werden, also selbstlernende Software.

Roboter-Markt boomt seit Jahren

Deutschland sei bei den Robotern technisch führend, so der Professor: „Wir spielen in der vorderen Liga.“ Der bekannteste Roboteranbieter hierzulande ist Kuka aus Augsburg. Dann sind da noch kleine, aufstrebende Anbieter wie Franka Emika. Die junge Münchener Firma bietet vergleichsweise günstige Roboter schon ab 10.000 Euro an.

Vorzeigeprodukt des Start-ups ist der Roboter „Panda“, der den Alltag der Menschen erleichtern soll. Binnen weniger Minuten kann jeder dem smarten Helfer neue Aufgaben beibringen. Das Gerät lernt schnell und reagiert sensibel auf menschliche Berührungen. Dadurch vermeidet der Apparat Verletzungen, was ihn attraktiv für den Einsatz in der Pflege macht.

Der Markt für Roboter boomt seit Jahren. Der Absatz hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. 2017 verkauften die Hersteller 381.000 Roboter und erwirtschafteten 16,2 Milliarden Dollar Umsatz, wie der Branchenverband International Federation of Robotics (IFR) ermittelt hat.

Ein Ende des Aufschwungs ist nicht in Sicht. Bis 2021 rechnet die IFR mit jährlichen Zuwächsen von durchschnittlich 14 Prozent auf 630.000 verkaufte Roboter.

Künftig würden die Roboter nicht mehr nur am Fließband stehen, sondern auch in bislang ungewohnten Umgebungen. So würden menschenähnliche Maschinen künftig Kabel in den Flugzeugen von Airbus verlegen, berichtete Albu-Schäffer.

Ziel sei es, die Roboter so zu konstruieren, dass sie künftig auch kleine und mittlere Unternehmen nutzen könnten, die keine Experten in ihren Reihen haben – und natürlich Privatleute.