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Sparkassen-Abschreibungen steigen auf über 3 Milliarden Euro

(Bloomberg) -- Deutsche Sparkassen haben in ihren Bilanzen für 2022 schon über drei Milliarden Euro auf Wertpapier-Eigenanlagen abgeschrieben. Schuld daran ist vor allem der Einbruch festverzinslicher Papiere in Folge des schnellen Zinsanstiegs.

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Bei den Sparkassen in Ostdeutschland beliefen sich die Wertberichtigungen auf 1,42 Milliarden Euro, bei den Sparkassen in Westfalen-Lippe auf 668 Millionen Euro. In beiden Regionen legten die Sparkassenverbände am Dienstag ihre Zahlen vor. Zuvor hatten bereits die baden-württembergischen Sparkassen 960 Millionen Euro an Abschreibungen berichtet. Die drei Regionen decken mehr als ein Drittel der deutschen Sparkassen ab.

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Die Berichtigungen seien in erster Linie zinsinduziert, sagte Wolfgang Zender, Verbandsgeschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV). Vor Bewertungen lag das Betriebsergebnis seiner Sparkassen im vergangenen Jahr bei 1,32 Milliarden Euro, also weniger als die Abschreibungen. Besser sah es beim Sparkassenverband Westfalen-Lippe aus, der für seine Häuser ein Ergebnis vor Bewertungen von 1,37 Milliarden Euro meldete.

Zender zufolge sind die Verluste zumeist vorübergehend. Denn Sparkassen hielten ihre festverzinslichen Papiere in der Regel bis zur Endfälligkeit, dann würden sie zu 100% zurückgezahlt. Einen Verkauf bestehender Anlagen gebe es nur selten, etwa bei lukrativen neuen Anlagemöglichkeiten. Der OSV geht davon aus, dass “mehr als 90%” der jetzigen Wertberichtigungen bei Endfälligkeit der Papiere wieder zurückfließen, davon allein 500 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren, sagte Zender.

Neben festverzinslichen Papieren, die die Eigenanlagen dominieren, haben die Sparkasse ihre überschüssigen Gelder unter anderem auch in Aktien gesteckt. Ende 2022 waren das bei den OSV-Instituten aber nur noch 550 Millionen Euro, was 0,8% der gesamten Eigenanlagen entspricht. Die westfälischen Sparkassen sprachen ihrerseits von einem Aktienanteil von 5%.

Die Abschreibungen auf Eigenanlagen bei vielen kleinen Banken haben längst auch die Aufsicht alarmiert. Bafin-Chef Mark Branson sprach erst vor kurzem von “steigendem Stress, zumindest kurzfristig”.

Laut Branson dürfte die Situation etwa dann problematisch werden, wenn ein Institut gezwungen ist, die festverzinslichen Papiere im größeren Stil zu verkaufen und damit die Papier-Verluste zu realisieren. Dies könne passieren, wenn Kunden ihrer Einlagen angesichts höherer Guthabenverzinsungen bei anderen Banken abziehen.

Davon jedoch ist bei den Ost-Sparkassen nichts zu sehen. Der Einlagenbestand wuchs dort im vergangenen Jahr um 1,9% auf 130 Milliarden Euro an. Ähnlich sieht es im Westen aus. Die westfälische Sparkassenpräsidentin Liane Buchholz berichtete am Dienstag von einem Anstieg der Kundeneinlagen im vergangenen Jahr von 4% auf 122 Milliarden Euro.

Zender verwies auch darauf, dass die OSV-Sparkassen mit den jetzt wertberichtigten Anlagen in den letzten zehn Jahren 12,4 Milliarden Euro an Zusatzerträgen erwirtschaftet hätten, verglichen mit Wertberichtigungen von etwa 2 Milliarden Euro über denselben Zeitraum.

(Neu: Aktienanteil westfälischer Sparkassen im 6. Absatz)

©2023 Bloomberg L.P.