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Nur die letzten Zuckungen des Inflationsmonsters? EZB rätselt

(Bloomberg) -- Auch wenn die Inflationsdaten am Freitag noch einmal etwas höher lagen als erwartet — langsam darf sich die Europäische Zentralbank fragen, ob das 2%-Ziel nicht schon in greifbare Nähe rückt. Es wird jedenfalls immer schwieriger, die Abwärtsdynamik zu ignorieren.

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Die Abkühlung der Teuerung hat zwar einige Zeit gedauert, doch mittlerweile geht die Kerninflation — die volatile Elemente wie Nachrungsmittel und Energie ausklammert — schon den siebten Monat in Folge zurück. Laut der aktuellen Nowcast-Prognose von Bloomberg Economics könnte die Gesamtinflation schon im März auf 2,2% fallen.

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Einige Analysten gehen deshalb davon aus, dass die Geldpolitik der EZB schon bald einen Wendepunkt erreichen wird. Am Donnerstag werden die Währungshüter die ersten Stabsprognosen in diesem Jahr vorlegen.

“Die Zutaten für eine Rückkehr zum Inflationsziel sind bereits vorhanden”, so Evelyn Herrmann, Volkswirtin bei der Bank of America in Paris. “Die neuen Prognosen könnten sogar eine Kerninflation von 2% im Jahr 2026 signalisieren. Das würde bedeuten, dass alles auf eine Rückkehr zum Ziel hindeutet — das Einzige, was noch fehlt, ist das Vertrauen in diese Prognose.”

In den vier größten Euro-Ländern hat sich die Inflation entweder deutlich verlangsamt — wie in Deutschland, Frankreich und Spanien — oder sie liegt wie in Italien bereits deutlich unter 2%.

Die Zahlen für den Februar zeigen laut Jamie Rush und Maeva Cousin von Bloomberg Economics überdies, “dass nur ein bescheidener Teil des Rückgangs auf die Inflation der Dienstleistungspreise zurückzuführen ist — den Teil des Warenkorbs, auf den die Währungshüter den größten Einfluss haben”, schreiben sie in einer Analyse.

Der wichtigste Grund für das Zögern der EZB bleibt die Lohnentwicklung. Derzeit werden im Euroraum noch einige Tarifverträge verhandelt, so dass es mindestens noch Wochen dauern wird, bis in diesem Bereich Klarheit herrscht. Auch hier geht der Druck jedoch zurück: Im vierten Quartal sind die Tariflöhne laut EZB noch um 4,5% gestiegen, nach einem Rekordplus von 4,7% in den drei Monaten zuvor.

Die Falken im EZB-Rat bleiben zwar vorsichtig, doch selbst ihre Äußerungen zeigen, dass sich die Debatte auf den Zeitpunkt des Zinssenkungsbeginns verlagert hat. Inzwischen scheint sich der Juni als Termin für den Startschuss herauszukristallisieren.

“Auch wenn die Versuchung groß sein mag: Für Zinssenkungen ist es zu früh”, warnte Nagel am 23. Februar bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der Bundesbank. “Denn noch sind die Preisaussichten nicht eindeutig genug.”

Ratskollegen aus südeuropäischen Ländern indessen drängen auf eine Lockerung der Geldpolitik.

“Der März ist der Zeitpunkt, an dem wir die meisten neuen Daten vorliegen haben — einige Daten könnten darauf hindeuten, dass wir bereits im März über Zinssenkungen sprechen sollten”, sagte der portugiesische Notenbankchef Mario Centeno im Bloomberg-Interview. “Ich sage nicht, dass es wahrscheinlich ist, aber wir müssen offen sein.”

EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte am 26. Februar vor dem Europäischen Parlament, der derzeitige Desinflationsprozess werde sich voraussichtlich fortsetzen. “Aber der EZB-Rat muss zuversichtlich sein, dass er uns nachhaltig zu unserem 2%-Ziel führen wird.”

Überschrift des Artikels im Original:ECB Has to Work Out If Inflation Monster Is Taking Its Last Gasp

©2024 Bloomberg L.P.