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Noch schaut der Börsenmonat Juni gut aus: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Unser Aktienmarktexperte Jan-Patrick Barnert schaut voraus auf den noch frischen Börsemonat Juni. — Fünf Themen des Tages erscheint ab 5. Juni via E-Mail! Abonnieren Sie hier.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die ersten beiden Tage des neuen Monats waren für europäische Aktien im grünen Bereich. Aber historisch gesehen ist der Juni ein schwieriger Monat und die Liste der möglichen Störfeuer ist lang: von einer drohenden Rezession bis hin zu sich verschärfenden Finanzbedingungen. Statistisch gesehen ist der Stoxx 600 im Juni in 15 der letzten 25 Jahre gefallen, im Schnitt um mehr als 1%, und ist damit der zweitschwächste Monat überhaupt.

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Immerhin ist die Schuldenobergrenze in den USA erstmal erledigt und eine gewisse Euphorie rund um das Thema Technologiewerte, speziell “künstliche Intelligenz”, hilft dem allgemeinen Risiko-Sentiment. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuelle Rally auf einige wenige Sektoren konzentriert ist, während der breitere Markt eher auf der Stelle tritt, solange das Rezessionsgespenst nicht völlig aus der Welt ist.

Auch die Anleger scheinen noch nicht zu 100% auf dem Gaspedal zu stehen. Schaut man auf so manche Volatilitätswerte wie beispielsweise den Skew-Index, sieht man gut, dass für Absicherung nach unten derzeit ein etwas höherer Preis gezahlt werden muss. Nachfrage nach Crash-Absicherung scheint also da zu sein.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichtet Ihnen Rainer Bürgin: Schuldenstreit beendet, Goldman sieht Stellenabbau, Fluchtpunkt Madrid, Erdogan holt Normalo, und Hilfestellung für Immobilien.

Schuldenstreit beendet

Der US-Senat hat ein Gesetz zur Aussetzung der Schuldenobergrenze der Bundesregierung und zur Begrenzung der Staatsausgaben bis zu den Wahlen im Jahr 2024 verabschiedet. Damit endet ein Drama, das die Märkte wochenlang in Atem hielt und zu einer globalen Finanzkrise hätte führen können. Die Maßnahme geht nun zur Unterschrift an Präsident Joe Biden, der die Vereinbarung mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, ausgehandelt hat. Gemäßigte Abgeordneten beider Parteien hatten den Deal ermöglicht. Biden und McCarthy stehen trotzdem unter Beschuss von Abgeordneten ihrer jeweiligen Partei, die finden, dass bei den Verhandlungen zu viel verschenkt wurde. McCarthy droht gar die Entmachtung durch den ultrakonservativen House Freedom Caucus der Republikaner.

Goldman sieht Stellenabbau

Goldman Sachs muss sich angesichts eines “außerordentlich herausfordernden” wirtschaftlichen Umfelds auf einen Rückgang im Investmentbanking einstellen. “Wir leiten jetzt zusätzliche gezielte Maßnahmen bei unserem Personalbestand ein”, so Goldman-Präsident John Waldron am Donnerstag. “Wir bereiten uns auf ein härteres Umfeld vor”. Hedgefonds auf der anderen Seite überschlagen sich geradezu mit exotischen Haltepaketen für ihre Stars. Ein einjähriges bezahltes Sabbatical plus Prämie bei Rückkehr? Kein Problem für Millennium Management. Nach Angaben eines Headhunters wurde im vergangenen Jahr ein Top-Portfoliomanager von einem großen New Yorker Fonds mit garantierten Zahlungen in Höhe von über 120 Millionen Dollar gelockt. Verträge im Wert von 10 bis 15 Millionen Dollar seien zunehmend üblich, sagte ein anderer.

Fluchtpunkt Madrid

Linksgerichtete Regierungen in Lateinamerika haben das Kapital verschreckt. Während ein großer Teil davon in Miami gelandet ist, haben sprachliche und kulturelle Affinitäten einen Teil davon nach Spanien gelockt. “Madrid ist das neue Miami geworden”, sagt Ex-Investmentbanker Jose Manuel Ortega — aber in der Hauptstadt der Monarchie sind schöne Immobilien billiger.

Erdogan holt Normalo

Präsident Recep Tayyip Erdogan hat der Türkei eine teils unkonventionelle Wirtschaftspolitik aufgezwungen, etwa, die Zinsen trotz hoher Inflation niedrig zu halten. Seit seinem Wahlsieg sind die Anleger daher nervös und die Lira schwach, obwohl Erdogan in seiner Siegesrede versprach, “ein Finanzteam mit internationaler Glaubwürdigkeit” einzusetzen. Dieses kristallisiert sich nun heraus. Mehmet Simsek wird neuer Schatz- und Finanzminister, ist zu hören, womit Erdogan einen Verfechter konventioneller Wirtschaftspolitik zurückholt. Im neuen Kabinett soll er für die gesamte Wirtschaftspolitik zuständig sein. Der Ex-Stratege von Merrill Lynch war bereits Erdogans Finanzminister und stellvertretender Premierminister. Türkische Aktien reagierten mit einem Kurssprung, die Versicherung gegen einen Staatsbankrott wurde billiger.

Hilfestellung für Immobilien

Der Immobiliensektor gehörte am Freitag zu den stärksten Marktbereichen in Europa und verzeichnete den größten Anstieg seit zwei Monaten. Der angeschlagene schwedische Vermieter SBB kletterte um bis zu 33%, nachdem Bloomberg News berichtet hatte, dass das Unternehmen das Interesse von Investoren wie Brookfield Asset Management geweckt habe. Ilija Batljan, Gründer und CEO von SBB, sei diese Woche in die Londoner City gereist, um mit Investoren über einen Teil- oder Gesamtverkauf zu sprechen, hieß es. In China arbeitet der Staat Kreisen zufolge an einem neuen Paket finanzieller Anreize zur Stützung des Immobilienmarktes, nachdem die bisherigen Maßnahmen nicht gefruchtet haben. In Großbritannien bleiben die Aussichten indes düster.

Was sonst noch so passiert ist

  • Varengold-Bredouille

  • Webex statt Autoradio

  • Schwedisches Leiden

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