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Wie McKinsey-Chef Bob Sternfels seinen eigenen Berater-Konzern umstrukturieren will

McKinsey-Chef Bob Sternfels muss das Unternehmen durch einige Turbulenzen steuern. - Copyright: Picture Alliance; Collage: Dominik Schmitt
McKinsey-Chef Bob Sternfels muss das Unternehmen durch einige Turbulenzen steuern. - Copyright: Picture Alliance; Collage: Dominik Schmitt

Als Bob Sternfels 2021 McKinsey übernahm, steckte die weltgrößte Strategieberatung tief in einigen Skandalen. So tief, dass zwei Reporter der „New York Times“ sie später in einem Buch mit dem bedrohlichen Titel „When McKinsey Comes to Town“ aufrollten und das „Manager Magazin“ die Firma kurzerhand als „McScandal & Company“ betitelte.

Parallel boomte während der Pandemie das globale Beratungsgeschäft. Hatte die Firma 2021 noch etwa 30.000 Mitarbeiter, ist die Anzahl mittlerweile auf rund 45.000 Mitarbeiter weltweit gestiegen. Mit 15 Milliarden US-Dollar Umsatz ist es immer noch die weltweit größte Strategieberatung.

Überwunden sind die alten Skandale noch nicht. Das US-Justizministerium prüft mittlerweile, ob McKinsey sich bei seiner Rolle im Opioid-Skandal rund um Oxycontin sogar strafbar gemacht hat, wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) im April zuerst berichtet hat.

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Doch mittlerweile sind auch hier noch ganz andere Probleme hinzugekommen. Denn die wirtschaftlichen Turbulenzen ließ auch die Nachfrage nach McKinsey-Dienstleistungen schrumpfen, vor allem in den USA und China. Folge: eine große Entlassungswelle im vergangenen Jahr und aktuelle Medienberichte über besonders harte Performance-Reviews. Mit dem Ziel, mehr Berater als sonst zum Gehen zu bewegen.

Das "WSJ" hat nun mit McKinsey-Chef Bob Sternfels gesprochen und über seinen Plan gesprochen, wie er das Unternehmen umstrukturieren will.

Neue Vergütungsmodelle

Schon ab Juli will McKinsey demnach mit einer neuen Gebührenordnung experimentieren. Es will mehr Aufträge annehmen, bei denen die Zahlung erst ansteht, wenn Unternehmen die vereinbarten Ergebnisse erzielt haben.

Strukturreform

Führung verändern

750 Senior Partner hat McKinsey aktuell. Sie haben die Macht, einmal alle drei Jahre den Firmenchef zu wählen. Sternfels hat diese Prozedur Anfang 2024 überstanden – allerdings zog sie sich über drei Runden und offenbarte Unzufriedenheit in der Firma, so das WSJ.

Und er will die Restrukturierung nun von oben angehen. Demnach soll es eine Taskforce zur „Partnerschafts-Modernisierung“ geben. Zunächst soll das Senior Management Team ab dem 1. Juli vom Vorstand getrennt werden – um klarer zwischen Aufsicht und operativer Führung zu unterscheiden.

Den Rest soll das Team bis Jahresende entwickeln. „Wir werden Fragen stellen, wie, wann Wahlen für die Partnerschaft hilfreich sind und wann sie spalten?“, sagt Sternfels dem WSJ.

„Gemeinschaften“ aufbauen

Auch darunter – bei den rund 3000 Partnern rund um den Globus und den insgesamt 45.000 Mitarbeitern – soll die Organisation verbessert werden. Sternfels denke darüber nach, wie man die Firma wieder kleiner machen könne – zumindest vom Gefühl – ohne die globale Struktur zu verlieren.

Dem WSJ erklärte er, man wolle zusätzlich zu den funktionellen Einheiten auch interne „Gemeinschaften“ schaffen und Menschen aus unterschiedlichen Abteilungen zusammenziehen.

Feedbackkultur – ,Up or Out‘

Mitarbeiter bei McKinsey sollten immer „konkurrenzlose Entwicklung“ geboten bekommen. Dazu gehört auch die traditionelle ,Up or out‘-Kultur – also aufsteigen oder aussteigen.

Für Mitarbeiter, die schlecht performen bedeutet das, dass sie künftig „Sponsors“, also Mentoren, bekommen, die ihnen helfen sollen, sich zu verbessern – „damit man jemanden hat, der einem zur Seite steht, um die Chancen zu erhöhen, dass man tatsächlich etwas mit dem Feedback anfangen kann“, sagt Sternfels.

Entlassungen wie in 2023 sehe Sternfels aber nicht am Horizont, schreibt das WSJ.