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Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer: Wie gut sind Fertiggerichte wirklich?

Tim Mälzer macht den Lebensmittel-Check. (Bild: Getty Images)
Tim Mälzer macht den Lebensmittel-Check. (Bild: Getty Images)

Der Star-Koch nimmt für die ARD Fertiggerichte unter die Lupe, deckt dreiste Werbelügen auf – und findet sogar einen Anbieter, der alles richtig macht.

Tim Mälzer ist für den ARD-Lebensmittel-Check unterwegs und kommt schnell zu dem Schluss: Um die Zutatenlisten der Fertiggerichte verstehen zu können, bräuchte man eigentlich ein Chemie-Studium. Erstaunlich: Ob Bratensauce, Eintopf oder Hähnchenschnitte: die Zutaten sind oft beinahe exakt die gleichen.

Eine Hühnersuppe ohne Huhn – wie geht denn das?

Im Labor analysiert der Arzt und Forscher Michael Hermanussen den Inhalt einer Hühnersuppe und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: In der Hühnersuppe ist kein Huhn enthalten – dafür aber jede Menge Glutamat. Ein geschmacksverstärkender Zusatzstoff, der für herzhaftes Einheitsaroma sorgt und zugleich unsere Sättigungsbremse aushebeln kann.

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Mit diesem Trick führt die Industrie Verbraucher hinters Licht

Doch was ist mit Fertiggerichten, die damit werben, auf geschmacksverstärkende Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe und Farbstoffe zu verzichten? „Das nennt sich Clean Labeling“, weiß Daniela Kehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Weil es der Industrie aufgefallen sei, dass Verbraucher manche Zutaten nicht mehr auf ihren Gerichten finden möchten, sind sie einfach dazu übergangen, diese zu umschreiben. Statt E 330 steht nun da „Zitronensäure“. Das klingt doch gleich viel natürlicher! Weitere Begriffe, hinter denen sich der ungesunde Geschmacksverstärker verbirgt, sind beispielsweise Hefeextrakt, Würze oder Milcheiweiß.

Tiefkühlpizzen sind wahre Kalorienbomben. (Bild: Getty Images)
Tiefkühlpizzen sind wahre Kalorienbomben. (Bild: Getty Images)

Deutschlands beliebtestes Fertiggericht ist die Fertigpizza – eine echte Kalorienbombe. Sie enthält durchschnittlich 35 Gramm Fett, das sind 50 Prozent des kompletten Tagesbedarfs eines Erwachsenen! Dazu kommen 80 Gramm Kohlenhydrate und mit über 5 Gramm Salz liefert eine Salamipizza beispielsweise fast den kompletten Tagesbedarf eines Erwachsenen. Tim Mälzer zeigt: Eine Pizza kann jeder selbst in zehn Minuten backen, die Zutaten dabei besser kontrollieren und günstiger ist es auch noch: Werden für eine Fertigpizza durchschnittlich 0,78 Euro fällig, kostet seine Variante nur 0,34 Euro.

Gibt es denn eigentlich gute Fertiggerichte?

„Gibt es denn so was wie gute Fertiggerichte?“, fragt sich Tim Mälzer. Die Bio-Verbände haben strenge Regeln: Es sind „nur“ 42 Zusatzstoffe erlaubt. Bei konventionellen Fertiggerichten sind es übrigens über 300! Glutamat, Stabilisatoren und Aromen sind in Bio-Fertiggerichten verboten – genauso wie Farb- und Süßstoffe. In Bio-Fertiggerichten sieht Verbraucherschützerin Daniela Kehl deshalb das kleinste Übel: „Auch die Zutaten müssen Bioqualität haben und nachhaltig angebaut werden“.

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Diese Alternative ist allerdings auch wesentlich teurer: Für ein Kilogramm Bio-Pommes zahlt man rund drei Euro, während die ohne Bio-Kartoffeln oft schon unter einem Euro zu haben sind. Die Bio-Pizza in Tim Mälzers Beispiel kostet 3,90 Euro. Tim Mälzer kauft die gleichen Zutaten selbst ein – und kommt auf 1,80 Euro.

Ein Positiv-Beispiel in Sachen konventionelle Fertiggerichte entdeckt Tim Mälzer dann übrigens doch noch: Die Firma Frosta hat sich selbst ein Reinheitsgebot auferlegt und von 60 Zusatzstoffen auf 0 umgestellt hat. Schmecken die Gerichte denn? Tim Mälzer probiert das Hühner-Frikassee: „Sehr guter Geschmack“, freut sich der Koch. „Das schmeckt nach Hühnchen!“