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Hidden Headlines: Restaurant versucht mit falschem Priester Mitarbeiter auszuhorchen

Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer*in ist die Grundlage für produktives und respektvolles Miteinander von beiden Seiten - allerdings gibt es einige Arbeitgeber, die augenscheinlich eher nach dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" operieren und dabei auch vor nichts zurückschrecken.

Priester
Vorsicht bei der Beichte... Vor allem bei einem Priester auf der Arbeit. (Symbolbild: Getty) (Photoboyko via Getty Images)

Die Ermittler*innen aus Kalifornien sprachen von den "schamlosesten" Aktionen, die ein Arbeitgeber je gegen seine Mitarbeitenden angewendet hat. Die Besitzer der betroffenen Restaurants wurden nun dazu verurteilt 140.000 Dollar (umgerechnet etwa 127.000 Euro) in Gehaltsrückzahlungen und Entschädigungen, sowie zusätzliche 5.000 Dollar (etwa 4.500 Euro) Strafe zu zahlen. Aber was war eigentlich passiert?

"Der Priester hatte größtenteils Fragen zur Arbeit"

Wie unter anderem die "Catholic News Agency" berichtet, soll in zwei Restaurants in dem US-Bundesstaat ein falscher Priester den Mitarbeiter*innen Beichten abgenommen haben. Dabei habe er sie bewusst dazu motiviert, während der Arbeitszeiten mit ihm zu sprechen und "ihre Sünden loszuwerden", insbesondere die, die sich auf ihr Arbeit bezogen. So soll er unter anderem gefragt haben, ob man zu spät zur Arbeit gekommen sei, Geld gestohlen habe oder auch "schlechte Absichten" gegenüber dem Arbeitgeber habe.

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"Ich fand das Gespräch merkwürdig und nicht, wie eine gewöhnliche Beichte", beichtete eine Kellnerin gegenüber den Ermittler*innnen. Sie sei gefragt worden, ob sie jemand angehalten wurde, weil sie zu schnell gefahren ist, ob sie Alkohol trinke oder etwas gestohlen habe, so die junge Frau weiter. "Der Priester hatte größtenteils Fragen zur Arbeit, was ich komisch fand."

Die katholische Diözese von Sacramento bestätigte gegenüber "CNA", dass es sich bei dem angeblichen Geistlichen tatsächlich um einen falschen Priester handelte: "Während wir nicht wissen, um wen es sich bei der betroffenen Person handelt, können wir mit Sicherheit sagen, dass er kein Priester der Diözese von Sacramento war"

Nicht der einzige toxische Arbeitsplatz

Leider ist diese Geschichte aus Kalifornien nicht der einzige Fall, bei dem ein Arbeitgeber komplett über die Stränge geschlagen hat. Immer wieder hört man von skurrilen Maßnahmen, mit denen Arbeitgeber ihre Mitarbeitende kontrollieren möchten:

Besonders neue Technik spielt dabei oft eine große Rolle, wie "The Guardian" berichtet. So gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten seine Mitarbeiter*innen zu tracken - und auch zahlreiche Unternehmen, die diese tatsächlich auch nutzen. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Methoden, die wahrscheinlich jeder kennt, wie Überwachungskameras oder Maus-Tracker, sondern auch um implantierte Mikro-Chips, Hirnwellen-scannende Sensoren oder smarte Armbänder, die auf Fehler hinweisen.

Implantierte Chips, Gehirn-Helme und smarte Armbänder

Was für viele wahrscheinlich wie utopische oder auch dystopische Vorstellungen klingt, sind tatsächlich Beispiele, die es wirklich schon gibt beziehungsweise bald geben könnte. 2017 machte die US-Firma Three Square Market Schlagzeilen, als sie bei einer "Chip Party", die auf Video festgehalten wurde, 72 Mitarbeitenden einen Reiskorn-großen Chip zwischen Daumen und Zeigefinger implantierte. Mit dem Implantat kann man unter anderem Türen öffnen, sich einloggen und an Automaten im Büro bezahlen. Eine weitere Funktion, die allerdings laut CEO Todd Westby nicht genutzt wird: Die Chips lassen sich auch per GPS tracken.

In China werden anstatt implantierter Chips Helme mit Sensoren eingesetzt, die die Hirnwellen der Mitarbeiter messen und dadurch Müdigkeit, Stress und sogar bestimmte Emotionen, wie Wut erkennen sollen. Die Technik werde bei Zugführern eigesetzt, um "Müdigkeit und Aufmerksamkeitsverlust" rechtzeitig festzustellen und dadurch für mehr Sicherheit zu sorgen, wie es in dem "Guardian"-Artikel weiter heißt.

Eine weitere Möglichkeit seine Mitarbeitenden zu tracken, will der Online-Gigant Amazon in Zukunft nutzen. Mit Hilfe von Armbändern soll nicht nur festgestellt werden, wo im Warenhaus sich Personen aufhalten, sondern zusätzlich auch anhand der Handbewegungen überwacht werden, ob zum richtigen Gegenstand gegriffen wird - und gegebenenfalls durch Vibration auf einen Fehler hingewiesen werden. Wie unter anderem die "New York Times" berichtet, soll das Unternehmen bereits 2016 ein Patent für die Technologie angemeldet haben, mit der es die Vorgänge in den Warenhäusern zukünftig schneller und effektiver machen will.

André Spicer, Professor für Organisationsentwicklung an der Cass Business School in London resümiert, dass die Entwicklung weggeht von dem "Überwachen von etwas, wie E-Mails, hin zur Überwachung von menschlichen Körpern - also die Zunahme von Bio-Tracking. Das Überwachen deiner Vitalzeichen, Emotionen, Stimmungen."

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