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Fünf Gründe, warum der deutsche M&A-Markt reif für ein Revival ist

(Bloomberg) -- Am deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen herrschte zuletzt Eiszeit. Im nächsten Frühjahr sollte die zu Ende gehen - jedenfalls ist das die Einschätzung von Investmentbankern der renommiertesten Adressen an der Wall Street.

Das Volumen von M&A-Transaktionen mit deutscher Beteiligung ist im laufenden Jahr um 37% auf rund 170 Milliarden Dollar gefallen. Rezessionsängste ließen Unternehmen vorsichtiger planen, und die rasante Zinswende der globalen Notenbanken belastete mögliche Kreditaufnahmen.

Doch der Trend scheint sich nun langsam umzukehren. In Gesprächen mit Investmentbankern, die den deutschen Markt bearbeiten, kristallisieren sich dafür fünf Entwicklungen heraus, die in eine entgegengesetzte Richtung wirken:

America First

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Amerika lockt wieder. Europäische Großunternehmen, allen voran die deutschen, blicken über den Teich und lassen sich auch vom steigenden Dollar nicht abschrecken. Sie sehen eine Konjunktur, die schneller wieder in Fahrt kommt als die heimische, meint Armin von Falkenhayn, Chef der Bank of America für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Außerdem geht es daum, die Abhängigkeit von China etwas auszubalancieren, meint Falkenhayn.

Einen Eisbrecher-Deal könnte der deutsche Chemiekonzern Brenntag auf den Weg bringen, der den US-Konkurrenten Univar übernehmen will. Auch der 6,8 Milliarden Dollar teure Kauf von Con Edison durch den Versorger RWE weist in diese Richtung.

Schlank statt breit

Umstrukturierungen könnten bei vielen deutschen Großkonzernen auf die Tagesordnung kommen - wenn sie nicht ohnehin schon dort stehen. “Wir werden 2023 und 2024 einige dahingehende Maßnahmen sehen”, sagt Michele Iozzolino, Leiter des Investmentbanking bei JPMorgan in Deutschland. Ein Beispiel ist das Bad Homburger Gesundheitskonglomerat Fresenius, das derzeit Aufspaltungspläne wälzt.

Das könnte auch den Markt für Börsengänge befeuern, meint sein Kollege von JPMorgans ECM-Abteilung im deutschsprachigen Raum, Thorsten Zahn. Deutschland könne “zehn oder mehr große IPOs mit Erlösen von über 200 Millionen Euro bekommen”.

Rückkehr der Finanzinvestoren

Der Leitindex Dax ist in diesem Jahr um rund 10% gefallen, etwas mehr als der europäische Blue-Chip-Index Euro Stoxx 50. Mittlere und kleinere börsenotierte Unternehmen mussten noch größere Abschläge hinnehmen. Das lässt Private-Equity-Investoren wieder auf Schnäppchenjagd gehen, meint Birger Berendes, Ko-Leiter M&A bei der Bank of America in der EMEA Region.

“Während Unternehmen historisch gesehen 76% des deutschen M&A-Volumens ausmachen, werden Finanzinvestoren voraussichtlich Ende des ersten Quartals nächsten Jahres wieder Transaktionen machen”, sagte Berendes. Speziell Unternehmen in SDax-Größe könnten ins Visier geraten.

Kredite kommen wieder

Der Markt für Übernahmen, vor allem durch Finanzinvestoren, ist nicht unwesentlich von den Kreditmärkten abhängig. Und die waren seit dem Sommer faktisch ausgetrocknet. Tibor Kossa, Ko-Leiter des M&A-Geschäfts bei Goldman Sachs in Deutschland und Österreich, sieht Anzeichen für eine Öffnung des Marktes für Hochzinsanleihen, das typische Finanzierungsinstrument von Finanzinvestoren.

“Die Zinsvolatilität nimmt ab und wir sehen, dass Banken in den letzten Wochen damit begonnen haben, noch nicht syndizierte Leverage-Buyout-Darlehen zu verkaufen, um Platz für neue Kredite zu schaffen”, so Kossa.

Achtung, Aktivisten!

Aktivistische Investoren wetzen die Messer. Christopher Droege, der zweite Ko-Leiter M&A bei Goldman Sachs, nimmt oft an Gesprächen zwischen solchen Fonds und Managementteams hinter verschlossenen Türen teil. Er erwartet, dass Vorstände zunehmend empfänglich für die Forderungen dieser Investoren werden.

Ein Name, den man in diesem Zusammenhang im Auge behalten sollte, ist Petrus Advisers. Der von Klaus Umek und Till Hufnagel geleitete Fonds hat in den letzten Wochen den deutschen IT-Dienstleister TeamViewer und die Schweizer Banksoftwareschmiede Temenos ins Visier genommen.

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