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Headhunter Thorborg gibt Führung seines Frauennetzwerks ab

Der 75-jährige Personalberater entlässt sein Frauennetzwerk „Generation CEO“ in die Unabhängigkeit. Prominenter Neuzugang ist die künftige Haniel-Aufsichtsratschefin Doreen Nowotne.

Heiner Thorborg ist seiner Zeit gerne voraus. Als der Personalberater vor zwölf Jahren das Frauennetzwerk „Generation CEO“ gründete, wurde er von so manchem Konkurrenten und Kunden belächelt: Frauen in Führungspositionen, wer braucht die denn?

Und auch jetzt hat er die Zeichen der Zeit wieder rechtzeitig erkannt. Kurz nach seinem 75. Geburtstag entlässt er das Netzwerk in die Unabhängigkeit. Die Top-Frauen haben die gemeinnützige GmbH, die Thorborg einst gründete und bis dato führte, in einen Verein überführt.

„Wir sind sehr stolz und glücklich, unser Netzwerk in dieser Form weiterzuentwickeln“, sagte Catrin Hinkel dem Handelsblatt. Die Geschäftsführerin Medien und Technologie von Accenture, die 2007 zum ersten Jahrgang der „Generation CEO“ gehörte, ist die Vorsitzende des neuen Vereins.

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Weiter erklärte sie am Vorabend der ersten Mitgliederversammlung in Kronberg: „Mit Gen CEO wollen wir noch deutlicher als bislang in der Öffentlichkeit zeigen, wie und dass Karrieren im Topmanagement für Frauen möglich sind.“ Zum Vorstand gehören neben Hinkel noch Anja Hartmann (Bucketrider), Daniela Mündler (Bahlsen), Karin Dohm (Deutsche Bank) sowie Beate Rosenthal (Google).

Thorborg, der Gründer des Netzwerks und einer der Grand Seigneurs der Personalberater in Deutschland, wird dem Verein als Ehrenvorsitzender verbunden bleiben. Darüber hinaus will er als Chairman des „Club Generation CEO“ mit Präsidentin Pauline Houl die Expansion und die Aktivitäten in China vorantreiben.

Seine „Damen“ bedankten sich ausgiebig bei ihm, verabschiedeten ihn dann aber selbstbewusst: „Heiner, möchtest du noch selbst zwei Worte sagen?“, fragte Hinkel. Thorborg nahm die ungezwungene Verabschiedung gelassen: „Ich bin sehr glücklich heute.“

Große Nachfrage nach Frauen in Führungspositionen

Das Netzwerk steht stark da. Zwar sind viele Führungsetagen in Deutschland nach wie vor frauenfreie Zonen, doch dort, wo dies nicht der Fall ist, finden sich häufig Mitglieder von „Gen CEO“. Insgesamt 200 Top-Führungsfrauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehörten dem Netzwerk bei Vereinsgründung an.

80 dieser Topmanagerinnen sitzen in einem Vorstand, 30 stehen als CEO an der Spitze eines Unternehmens. Das Netzwerk kommt zudem insgesamt auf 123 Mandate in Aufsichts- und Verwaltungsräten. In 14 Fällen steht ein Mitglied sogar an der Spitze eines solchen Gremiums.

Zum Netzwerk zählen unter anderem so prominente Frauen wie Douglas-Chefin Tina Müller, Telekom-Personalvorständin Birgit Bohle, Audi-Vertriebs- und Marketingchefin Hildegard Wortmann, Knauf-Gesellschafterin und -Vorständin Isabel Knauf sowie Gruner- & -Jahr-Vorstandsvorsitzende Julia Jäkel.

Die selbstbewusste Neupositionierung des Netzwerks kommt zur rechten Zeit. Denn die Nachfrage nach Frauen für Führungspositionen ist so stark wie noch nie.

So konstatierte die Allbright Stiftung im September: „Es gibt Bewegung an den deutschen Unternehmensspitzen: Rekordverdächtig viele Wechsel haben im vergangenen Jahr mehr neue Frauen als sonst in die Vorstände der 160 deutschen Börsenunternehmen gebracht. Denn Männer räumen dort öfter ihre Posten: Im vergangenen Jahr hat jeder fünfte Mann sein Vorstandsmandat abgegeben, aber nur jede 14. Frau. Immer öfter werden Männer durch Frauen ersetzt.“

Zum Abschied bewies Thorborg bei den Neunominierungen mal wieder ein besonders glückliches Händchen. Unter den 19 Neuzugängen ist auch Doreen Nowotne. Die 46-jährige Betriebswirtin und Beraterin war bei ihrer Auswahl noch normales Aufsichtsratsmitglied bei Haniel, inzwischen ist sie die designierte Aufsichtsratschefin des Traditionskonzerns. Sie soll im April nächsten Jahres auf den Patriarchen Franz Markus Haniel folgen und das Gremium leiten.

Zu den Neuzugängen zählen zudem Marianne Heiss, Chefin von BBDO, Melanie Kehr, Vorständin IT bei der KfW, Evelyn Palla, Vorständin für Finanzen der Deutschen Bahn Fernverkehr, Friederike Preuss, Managing Director bei der Citigroup, sowie Michala Rudorfer, Principal bei Permira.