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EZB zapft wieder TLTRO-Bankliquidität ab: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Heute gibt die EZB zum zweiten Mal bekannt, wieviel ihrer superbilligen Krisenkredite die Banken der Eurozone vorzeitig zurückzahlen werden. Volkswirte sind sich bei dem Thema nicht einig: Die Schätzungen in einer Bloomberg-Umfrage reichen von 125 bis 555 Milliarden Euro, mit einem Medianwert von 333 Milliarden Euro. Das wäre ein ähnlicher Betrag wie beim letzten Rückzahlungstermin der so genannten Gezielten Langfristigen Refinanzierungsgeschäfte — geläufiger unter der englischen Abkürzung TLTRO. Wer am besten getippt hat, wissen wir heute kurz nach 12 Uhr Mittags.

Die EZB hat Anreize für die vorzeitigen Rückzahlungen geschaffen, indem sie durch die Zinswende entstandene Arbitragemöglichkeiten beseitigt hat. Dennoch fiel die erste Tranche geringer aus als erwartet — für viele Institute bieten die Kredite offenbar immer noch Vorteile. Das Ergebnis ist dabei nicht nur für die Banken von Relevanz, sondern hat Auswirkungen auf den geldpolitischen Kurs der EZB, da der Abbau der TLTROs zum Bilanzabbau und damit zur Straffung der Finanzbedingungen beiträgt.

Richtig Ernst machen werden die Währungshüter mit der Bilanzdiät — im Notenbankerjargon “Quantitative Straffung” oder als englisches AKronym “QT” — aber erst im neuen Jahr. Dann gesellt sich zu den TLTRO-Rückzahlungen auch die Verringerung des Anleiheportfolios der EZB. Laut der Bloomberg-Umfrage erwarten die Volkswirte, dass QT im ersten Quartal starten wird, nach zwei Zinserhöhungen von 50 Basispunkten — eine in der kommenden Woche, die nächste im Februar.

AKTUELLE MELDUNGEN:

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  • Die Credit Suisse hat ihre zweitgleisige Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Die Aktionäre der Bank zeichneten die ihnen angebotenen jungen Aktien zu 98,2%.

  • Eine Gruppe von Anleihegläubigern der Adler Group will den vorgeschlagenen Rettungsdeal blockieren, der dem angeschlagenen Immobilienkonzern mehr Zeit zur Schuldenrückzahlung verschaffen soll.

  • Die Krankenversicherung DAK Gesundheit hat sich mit einem Kredit an den Adler-Aktionär Aggregate womöglich mehr Risiko eingehandelt als gewünscht.

  • Der Chef der Volkswagen-Nobelmarke Bentley zeichnet ein düsteres Bild für die restliche britische Automobilindustrie.

ANALYSEN:

  • Die globalen Energiepreise werden laut Bloomberg Economics 20% anziehen, wenn China seine Wirtschaft voll wieder öffnet. Auswirkungen wären auch für die deutsche LNG-Versorgung zu erwarten.

  • Die Agenda der nächsten Woche umfasst Zinsentscheidungen der Fed am Mittwoch sowie von SNB, BoE und EZB am Donnerstag. Bereits am Dienstag stehen Inflationsdaten für Deutschland und USA an.

  • 2023 wird die EZB laut Bloomberg Intelligence ihr Instrument zur Spread-Eindämmung einsetzen müssen, um die Märkte für Staatsanleihen Italiens und Spaniens zu stabilisieren.

AKTIENMÄRKTE | Die asiatischen Börsen legen am Freitag zu, wobei Hongkongs Hang-Seng-Index 2,2% anzieht. Besonders gesucht sind chinesische Immobilienwerte mit der Erwartung, dass Peking die Unterstützung für den Sektor intensivieren wird. Nächste Woche steht eine jährliche Konferenz zur Wirtschaftspolitik an. Ein Börsenindex für Chinas Immobiliensektor hat seit dem Tief vom Oktober inzwischen 80% zugelegt. An der Wall Street schloss der S&P 500 um 0,8% fester, nachdem er fünf Handelstage in Folge nachgegeben hatte. Heute stehen die amerikanischer Erzeugerpreis-Daten für November im Fokus.

RENTENMÄRKTE | Mit wieder verstärkten Wetten auf EZB-Zinserhöhungen überwog am europäischen Staatsanleihemarkt am Donnerstag das Verkaufsinteresse deutlich. Am stärksten unter Druck standen die Papiere Griechenlands und Italiens. 10j Bonds schlossen hier mit Renditeanstiegen um 15 beziehungsweise 9 Bp. Der BTP-Renditeaufschlag gegenüber Bunds stieg so stark wie seit zwei Wochen nicht. Am Geldmarkt wird für nächste Woche inzwischen eine Zinserhöhung um 55,5 Bp eingepreist und damit der höchste Wert seit 2. November. Wie bereits oben geschildert gibt die EZB heute die Ergebnisse der vorfristigen TLTRO-Rückzahlungen bekannt.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt erholt sich am Freitag leicht. Der Brent-Preis steuert auf einen Wochenverlust von mehr als 10% zu. Er war am Donnerstag den fünften Handelstag in Folge gefallen. “Der Ölpreis wurde durch die allgemeinen Rezessionsängste, die mit der weltweiten Straffung der Geldpolitik einhergehen, nach unten gezogen”, erklärte Vishnu Varathan von der Mizuho Bank. Angesichts der Verzögerungen, mit der die Geldpolitik wirkt, könnte die Weltwirtschaft noch von einer “Mauer der Straffung” getroffen werden. Gold verteuert sich am Freitag die vierte Sitzung in Folge. Mit Kursverlusten beim Dollar ist der Bullionpreis binnen fünf Wochen um über 10% gestiegen.

TERMINE AM FREITAG

  • 07:00 Carl Zeiss Meditec AG, Jahresergebnis

  • 09:25 Wirtschaftsminister Habeck hält Keynote bei Digital-Gipfel “Daten - Gemeinsam Digitale Werte schöpfen”

  • 12:05 EZB veröffentlicht das Volumen der vorfristigen Rückzahlung aus TLTRO

  • Bundeskanzler Scholz, Estlands Premierministerin Kallas und Bitkom-Präsident Berg sprechen auf Digital-Gipfel (15:00); bilaterales Treffen zwischen Scholz und Kallas (16:00)

  • 16:00 Index der Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Dezember

  • Ratingüberprüfungen für Niederlande (Moody’s), Großbritannien (Fitch)

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