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EZB erhöht Zins trotz Rezessionsangst und trimmt die Krisenkredite an Banken

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt verdoppelt und signalisiert, dass sie in ihrem Kampf gegen die Rekordinflation Fortschritte macht, während die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zunimmt.

Wie von Ökonomen erwartet, haben die Währungshüter in Frankfurt den Leitzins am Donnerstag zum zweiten Mal in Folge um drei Viertelpunkte erhöht. Dabei findet sich ein früherer Hinweis auf weitere Zinsschritte in “den nächsten Sitzungen” nicht mehr in den geldpolitischen Beschlüssen, in denen lediglich davon die Rede ist, dass sie “die Zinsen weiter anheben” werde.

Mit dem Hinweis auf “erhebliche Fortschritte bei der Rücknahme der geldpolitischen Akkommodierung” erhöhte der EZB-Rat den Einlagensatz auf 1,5%. “Die Inflation ist nach wie vor deutlich zu hoch und wird für längere Zeit über dem Zielwert bleiben”, heißt es in der Erklärung.

Mit der Fortsetzung der Straffungen trotz Turbulenzen auf den Energiemärkten und entsprechenden Folgen für die Konjunktur bekräftigt die EZB ihre Entschlossenheit, die Kontrolle über die Inflationsrate zurückzuerlangen, die inzwischen das Fünffache ihres 2%-Ziels beträgt.

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“Die Wirtschaftstätigkeit im Euroraum dürfte sich im dritten Quartal deutlich verlangsamt haben”, sagte Präsidentin Christine Lagarde auf ihrer Pressekonferenz nach der Ratssitzung. “Wir erwarten eine weitere Abschwächung für den Rest dieses Jahres und den Beginn des nächsten Jahres.”

Auf die Frage nach der geänderten Formulierung in der Zinsprognose der EZB sagte Lagarde, dass der Pfad bei jeder Sitzung der EZB bestimmt werde. “Es könnten durchaus mehrere Sitzungen sein”, sagte sie. “Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.”

Die Geldmärkte schraubten ihre Wetten auf eine Straffung um bis zu 20 Basispunkte zurück und preisen nun einen Einlagensatz von unter 2,75% im nächsten Jahr ein. Erst in der vergangenen Woche hatte er einen Höchststand von über 3,25% erreicht. Der Euro setzte seine Talfahrt fort.

Die Notenbanker verschäften auch die Bedingungen für mehr als 2 Billionen Euro an ultrabilligen, aus der Pandemie-Ära stammenden Krediten für Banken, die als TLTROs bekannt sind. Die Vereinbarungen waren problematisch geworden, nachdem die jüngsten raschen Zinserhöhungen es den Kreditgebern ermöglicht hatten, TLTRO-Gelder auf EZB-Konten zu parken und damit risikolose Erträge zu erzielen.

Eine rückwirkende Änderung der Bedingungen birgt jedoch rechtliche Risiken und könnte dazu führen, dass die Banken künftig vor ähnlichen Angeboten zurückschrecken.

Die Währungshüter senkten auch die Zinsen, die sie für die Mindestreserven zahlen, die die Banken bei der EZB halten müssen, und passten sie an den Einlagensatz an. Der neue Satz gilt ab 21. Dezember.

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Die Zinserhöhungen der EZB werden auch durch Bemühungen ergänzt, die durch Konjunkturmaßnahmen zur Bewältigung der jüngsten Krisen aufgeblähte Bilanz wieder zu schrumpfen. Die Debatte über die Verringerung der 5 Billionen Euro an Anleihen, die die EZB hält, hat begonnen - ein Prozess, der als quantitative Straffung bekannt ist.

Auf der Sitzung in dieser Woche sei das Thema laut Lagarde nicht diskutiert worden. Es werde aber auf der letzten Sitzung des Jahres besprochen werden. “Wir haben beschlossen, diese Diskussion fortzusetzen und im Dezember über die wichtigsten Grundsätze für die Reduzierung unseres APP-Portfolios zu entscheiden”, sagte sie.

Überschrift des Artikels im Original:ECB Doubles Rate to Most in Over a Decade Despite Recession Fear

--Mit Hilfe von James Regan, Veronica Ek, Jasmina Kuzmanovic, Dara Doyle, Ben Sills, Bryce Baschuk, Bastian Benrath, Harumi Ichikura, Kristian Siedenburg, James Hirai, Alessandra Migliaccio, Craig Stirling, Zoe Schneeweiss, Andrew Langley, Alexey Anishchuk, Wout Vergauwen und Angela Cullen.

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