Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.235,45
    +24,90 (+0,14%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.894,02
    -8,58 (-0,18%)
     
  • Dow Jones 30

    39.118,86
    -45,20 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.336,90
    +0,30 (+0,01%)
     
  • EUR/USD

    1,0716
    +0,0007 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.786,06
    +68,51 (+0,12%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.265,43
    -18,40 (-1,43%)
     
  • Öl (Brent)

    81,46
    -0,28 (-0,34%)
     
  • MDAX

    25.176,06
    -197,83 (-0,78%)
     
  • TecDAX

    3.326,63
    -4,04 (-0,12%)
     
  • SDAX

    14.317,55
    -33,87 (-0,24%)
     
  • Nikkei 225

    39.583,08
    +241,54 (+0,61%)
     
  • FTSE 100

    8.164,12
    -15,56 (-0,19%)
     
  • CAC 40

    7.479,40
    -51,32 (-0,68%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.732,60
    -126,08 (-0,71%)
     

Teuerstes Defense-Startup Europas: Helsing jetzt womöglich über 4 Milliarden Euro wert

Das Münchner Unicorn baut Software, die Soldaten im Kampf unterstützen soll - ob zu Land, in der Luft oder im Wasser.  - Copyright: Helsing
Das Münchner Unicorn baut Software, die Soldaten im Kampf unterstützen soll - ob zu Land, in der Luft oder im Wasser. - Copyright: Helsing

Helsing hat die eigene Bewertung innerhalb eines Jahres verdreifacht: Wie die Financial Times berichtet, sind die Gründer des Münchner KI-Defense-Tech-Startups Helsing in Verhandlungen mit namhaften Investoren wie Accel und Lightspeed Venture Partners aus dem Silicon Valley. Die wollen, so will es die FT aus Insiderkreisen erfahren haben, eine halbe Milliarde Dollar in Helsing investieren, um neu bei Helsing einzusteigen – basierend auf einer Bewertung von 4,5 Milliarden Dollar (etwa 4,2 Milliarden Euro). Damit wäre Helsing das teuerste Militär-Startup Europas. Und nicht nur das: Helsing würde zu den wertvollsten europäischen Jungfirmen überhaupt zählen, zuletzt wurde Mistral mit sechs Milliarden Euro bewertet.

Erst im September 2023 hatte Helsing nach einer Series-B Finanzierungsrunde über 209 Millionen Euro einen Wert von 1,7 Milliarden Euro erreicht und war damit zum ersten europäischen Einhorn aus dem Bereich Militär, Rüstung und Verteidigung geworden. Vorausgegangen war eine Serie-A-Finanzierung im November 2021 über 103 Millionen Euro, die von Prima Materia angeführt wurde, der von Spotify-Gründer Daniel Ek gegründeten Investmentgesellschaft.

Investoren aus Industrie und VC-Szene

Auch der schwedische Flugzeug- und Rüstungskonzern Saab ist als strategischer Investor an Helsing beteiligt, ebenso der US-Risikokapitalgeber General Catalyst und der mittlerweile zu General Catalyst gehörende Berliner VC La Famiglia. La-Famiglia-Mitgründerin Jeannette zu Fürstenberg war zuvor bereits privat an Helsing beteiligt gewesen.

WERBUNG

Für Accel, früher Facebook- und Spotify-Investor, wäre der Deal der erste im Bereich Verteidigung- und Militär-Tech. Und doch wäre der Zug nicht überraschend: Das Interesse von Investoren an Startups aus diesem Bereich hat, bedingt natürlich durch Krisen und Kriege etwa in der Ukraine und Israel, zugenommen. Die „Zeitenwende“ – eingeleitet durch den russischen Angriff auf die Ukraine – ist auch eine Zeitenwende im Geldausgeben für die Verteidigung. Gegenüber dem Vorjahr ist der Verteidigungsetat 2024 in Deutschland um 1,83 Milliarden Euro gestiegen. Insgesamt stehen der Bundeswehr damit 71,75 Milliarden Euro zur Verfügung. Und auch die privaten Geldgeber, VCs, ändern teilweise ihre Haltung gegenüber „Dual Use“ oder „Defense“. Davon haben auch schon andere deutsche Verteidigungsstartups profitiert wie etwa Quantum Systems, Hattec oder Arx Landsysteme.

KI wertet Schlachtfeld-Daten aus

Was Helsing macht, ist im Bereich Militär breit einsetzbar: Das 2021 gegründete Startup entwickelt eine KI für diverse militärische Einsatzgeräte – für Panzer, U-Boote, Jets. Diese KI könne riesige Datenmengen, die von Sensoren und Waffensystemen generiert werden, schnell auswerten. Sie liefere Soldaten in Echtzeit Kampfzonen-Informationen, sodass diese bessere Entscheidungen treffen können.

Helsing könnte mit seiner Software, heißt es vom Unternehmen, auch bestehende Waffensysteme aufrüsten. Will sagen: präziser und schneller machen. Und Helsing tut das bereits: Im Juni 2023 bekam das Startup zwei Jahre nach Gründung den Auftrag der Bundesregierung, den Eurofighter „für den Elektronischen Kampf zu befähigen“, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Im August 2023 folgte der Auftrag, die KI-Infrastruktur für die neue, europäische Fighter-Generation Future Combat Air System (FCAS) zu liefern.

Anfang Juni 2024 machte das Münchner Unternehmen, das sich mit Öffentlichkeitsarbeit außergewöhnlich bedeckt hält, bekannt, an einem Projekt mit KI-gesteuerten, autonomen Luftkampfsystemen zu arbeiten. Zwei Tage später gab es eine Kooperation mit Airbus bekannt.
Darüber hinaus ist die Helsing-Software bereits im tatsächlichen Einsatz an der Front. Seit 2022 stelle das Startup „Fähigkeiten und Technologie für Fronteinsätze bereit. In diesem Zusammenhang ist Helsing-Personal kontinuierlich in der Ukraine stationiert“, heißt es.