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Ex-BASF-Chef Kurt Bock wird neuer Aufsichtsratschef – mit schwachem Ergebnis

Der frühere BASF-Chef Bock ist zum neuen Aufsichtsratschef gewählt worden. Er erzielte jedoch nur ein mäßiges Ergebnis – nicht völlig überraschend.

Bei einer Präsenz von rund 49 Prozent des Kapitals erhielt Bock für seine Wahl in den BASF-Aufsichtsrat lediglich rund 67,3 Prozent Zustimmung. Foto: dpa
Bei einer Präsenz von rund 49 Prozent des Kapitals erhielt Bock für seine Wahl in den BASF-Aufsichtsrat lediglich rund 67,3 Prozent Zustimmung. Foto: dpa

Für zwei Jahre hatte sich Kurt Bock von der BASF verabschiedet, um die vom Corporate-Governance-Kodex vorgesehene sogenannte Abkühlungsperiode einzuhalten. Nun ist er wie geplant als Nachfolger von Jürgen Hambrecht als neuer Aufsichtsratsvorsitzender zu dem Chemieriesen zurückgekehrt. Wie bei der BASF üblich, war der Wachwechsel im Kontrollgremium des Konzerns von langer Hand vorbereitet und schon vor seinem Ausscheiden als CEO im Mai 2018 fest verabredet.

Die Zustimmung der Aktionäre zum neuen Aufsichtsratschef fiel auf der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag indessen sehr verhalten aus. Bei einer Präsenz von rund 49 Prozent des Kapitals erhielt Bock für seine Wahl in den BASF-Aufsichtsrat lediglich rund 67,3 Prozent Zustimmung, während der amtierende Aufsichtsrat und der Vorstand jeweils mit mehr als 98 Prozent der Stimmen entlastet wurden.

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Die unterkühlte Reaktion der Aktionäre kam nicht völlig überraschend. Investoren und Analysten halten Bock seit Langem vor, dass er in seiner Zeit als Vorstandschef den Ludwigshafener Chemieriesen zu sehr verwaltet und zu wenig strategisch vorangebracht hat.

Dabei hatte Bock gegen Ende seiner CEO-Phase mit dem Kauf größerer Agrochemie-Aktivitäten von Bayer und dem Rückzug aus dem Bereich Öl und Gas einen vergleichsweise starken Portfolio-Umbau eingeleitet. Zudem konnte er den Konzern mit einem sehr hohen Ergebnis für das Jahr 2017 an seinen Nachfolger Martin Brudermüller übergeben.

Doch seither sind die Erträge deutlich unter Druck geraten, eine neue Wachstumsphase blieb aus. Einzelne Fondsvertreter hatten daher schon im Vorfeld der Hauptversammlung Ablehnung gegen den früheren BASF-Chef signalisiert. Mit seiner Wahl sei keine ausreichende Unabhängigkeit im Aufsichtsrat gegeben, kritisierte Arne Rautenberg, Portfoliomanager von Union Investment die Personalie in einem Statement zur Hauptversammlung.

„Herr Bock ist für uns aber auch deshalb der falsche Aufsichtsratsvorsitzende, weil er uns schon als Vorstandsvorsitzender nicht überzeugt hat. Er hat zu wenig strategische Weitsicht bewiesen, Umsatz und Gewinn haben sich unter seiner Ägide enttäuschend entwickelt. Wir wollen nicht, dass Herr Bock die nötigen Reformen, die Herr Brudermüller angestoßen hat, ausbremst.“

Freundlicher fiel der Kommentar von Deka-Manager Ingo Speich aus, der den Bereich Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei der Investmentgruppe leitet. Er wünschte Kurt Bock viel Erfolg im neuen Amt, mahnte ihn aber auch zugleich, dem amtierenden CEO Martin Brudermüller den nötigen Freiraum zu geben, sich zu entfalten und zu gestalten. „Das ist dringend notwendig. BASF wird vom Vorstand gesteuert und nicht vom Aufsichtsrat. Nur ein starker Vorstandschef kann BASF langfristig führen“, so Speich.