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Erkenne politische Kräfte

Erhöht die FED die Zinsen? Welchen Risiken ist Europa 2016 ausgesetzt? – Bei der Podiumsdiskussion auf dem EAS-Roundtable in München wurde deutlich, welche Themen 2016 von Bedeutung sein werden.

Kommt die Zinswende in den USA?

Kind: Ich glaube nicht, dass dies so schnell erfolgen wird. Die FED hat im Juli den Zeitpunkt für einen Zinsschritt verpasst. Mittlerweile sind die USA konjunkturell „over the top“, ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert sich wieder. Selbst bei einer Leitzinserhöhung im Dezember wird es daher nächstes Jahr wohl keinen drastischen Anstieg der Kapitalmarktzinsen geben.

Effenberger: Zum Thema Zinswende: Ich glaube Frau Yellen kommt aus der Nummer gar nicht mehr heraus: Sie muss die Zinsen erhöhen. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) hat sie versprochen und wenn sie ihre Glaubwürdigkeit wahren will, muss sie liefern.

Dr. Christoph Kind, Fondsmanager, Frankfurt-Trust Asset Management

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Kind: Wenn es zu einer Zinswende kommt, wird es aber nicht so ablaufen wie in früheren Zyklen. Das Reaktionsmuster der FED hat sich verändert und wird stärker als früher von globalen Faktoren beeinflusst.

Kaiser (Other OTC: KGHI - Nachrichten) : Die USA sind aus dem Gröbsten raus, dank einer beherzter Geld- und Fiskalpolitik. Die FED kann jederzeit glaubwürdig die Zinsen erhöhen. Was dagegen nicht gut lief seitens der FED ist die Kapitalmarktkommunikation. Dabei ist Glaubwürdigkeit das Kapital einer Zentralbank, die sollte man nicht aufs Spiel setzen. Abgesehen davon sitzen bei der FED akademisch gesehen die besten Köpfe. Effenberger: Ich glaube, dass sich die Anleger mittlerweile sogar eine Zinserhöhung wünschen. Denn steigen die Zinsen nicht, wäre dies ein sehr negatives Signal, dass ökonomisch fragwürdig ist. Das Thema Zinserhöhung muss vom Tisch.

Dr. Helmut Kaiser, Managing Director, DWS Investments

Welchen Chancen und Risiken herrschen in Europa?

Kaiser: Wir sind in Europa übergewichtet und sehen die Entwicklungen positiv: Die Zinsen bleiben niedrig und das wird wohl so bleiben. Das gibt Rückenwind.

Médecin: Europa hat ein Fragmentierungsproblem: Wir befinden uns daher in einem Markt für Stock-Picking: Primär kaufen wir Aktien und keine Länder.

Jean Médecin, Mitglied des Anlageausschusses, Carmignac Risk Managers

Kind: Für mich ist die größte Herausforderung, dass die Politik für die Anlageseite immer wichtiger wird. Der Schlüssel einer erfolgreichen Anlage lautet: Erkenne was politische Kräfte wollen und bewirken werden.

Kaiser: Richtig. Das größte Risiko für Europa ist die politische Gemengelage und die Flüchtlingsströme. Effenberger: Anleger unterschätzen die politische Dynamik. Das Thema ist noch nicht auf ihrem Radar angekommen.

Médecin: Ein weiteres großes Risiko ist die Frage: Bleibt Großbritannien in der EU? Der Brexit ist eine reale Möglichkeit, die das Machtverhältnis innerhalb der EU erheblich beeinflussen würde. Als Fondsmanager sind solche Ereignisse schwer zu bewerten. Das ganze EU-Projekt könnte ins Rutschen kommen.

Wie geht es mit China weiter?

Kind: Ich habe keine schlaflosen Nächte wegen China. Man (Swiss: MAN.SW - Nachrichten) kann nicht über Jahre hinweg mit zehn Prozent wachsen. Ich sehe hier kein Problem. Um Russland und Brasilien mache ich mir eher Sorgen.

Effenberger: Aus ökonomischer Sicht läuft in China alles rund. Die Wirtschaft ist im Wandel und konzentriert sich auf den Konsum. Die Welt muss damit umgehen, dass geringeres Wachstum in China normal ist.

Dr. Dirk Effenberger, CIO Market Risk & Whiteboard, UBS (NYSEArca: FBGX - Nachrichten)

Médecin: China ist ein Markt mit vielen Möglichkeiten, aber man sollte sich gegen das Währungsrisiko absichern.

(TL)