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Erholung am US-Jobmarkt geht weiter

Arbeitssuchende beantragen Arbeitslosengeld in einem Arbeitsamt im US-Bundesstaat Florida.
Arbeitssuchende beantragen Arbeitslosengeld in einem Arbeitsamt im US-Bundesstaat Florida.

Während das Hickhack um den Ausgang der Präsidentschaftswahlen die USA weiter in Atem hält, gibt es immerhin positive Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die Entwicklung war zuletzt erheblich besser als angenommen. Insgesamt bleibt die Situation jedoch kritisch.

Washington (dpa) - Die Lage am US-Jobmarkt hat sich im Oktober trotz einer neuen Corona-Welle überraschend deutlich aufgehellt. Die Arbeitslosenquote fiel von 7,9 Prozent im Vormonat auf 6,9 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte.

Analysten hatten lediglich einen Rückgang auf 7,7 Prozent erwartet. Den Angaben der Behörde zufolge schufen Unternehmen außerhalb der Landwirtschaft im vergangenen Monat 638.000 neue Jobs - damit wurden die Prognosen der Experten auch beim Stellenaufbau klar übertroffen. Darüber hinaus wurde der Jobzuwachs in den beiden Vormonaten nachträglich um insgesamt 15.000 Stellen nach oben korrigiert.

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Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt in der weltgrößten Volkswirtschaft angeschlagen und weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatte die Erwerbslosenquote lediglich 3,5 Prozent betragen. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Oktober um 1,5 Millionen auf 11,1 Millionen. Es ist bereits der sechste Rückgang in Folge. Aber: Im Februar hatte die Zahl bei lediglich 5,8 Millionen gelegen.

Die Corona-Krise hatte die US-Wirtschaft zwischenzeitlich in weiten Teilen lahmgelegt, was die Arbeitslosenquote im April auf über 14 Prozent in die Höhe schießen ließ. Damit erreichte sie den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem geht es stetig bergauf, angesichts drohender neuer Corona-Eskalationen bleibt die Situation am Jobmarkt jedoch kritisch.

Die Erholung nach den großen Entlassungswellen zu Beginn der Krise kommt zudem nur noch mühsam voran, das Tempo beim Wiederaufbau der Beschäftigung nimmt ab - der Stellenzuwachs im Oktober war der geringste seit sechs Monaten. «Die Stellenzuwächse von Mai bis Oktober machen nun etwas mehr als die Hälfte des Einbruchs wieder wett», bilanziert Analyst Bernd Krampen von der NordLB.

«Von Vollbeschäftigung ist man in den USA noch weit entfernt», sagt Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. «Der Arbeitsplatzaufbau kommt voran, aber eben nur in kleinen Schritten», gibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank zu bedenken. Seit März stehe in den USA noch immer ein Abbau von mehr als zehn Millionen Jobs zu Buche.

Wie stark die Corona-Krise weiterhin belastet, wurde bereits am Donnerstag aus neuen Daten des US-Arbeitsministeriums ersichtlich. 21,5 Millionen Menschen bezogen demnach zuletzt eine Form von Arbeitslosenhilfe. In der vergangenen Woche kamen 751.000 hinzu - das ist im historischen Vergleich immer noch ein dramatisch hoher Wert.

Die starken Rückgänge der Arbeitslosenquote sollten zudem nicht überschätzt werden. Denn die Statistik enthält nicht alle Amerikaner, die unbeschäftigt sind und gerne Arbeit hätten. Viele haben ihre Jobsuche entmutigt aufgegeben und werden nicht erfasst. «Dadurch, dass sich sehr viele Menschen vom Arbeitsmarkt verabschiedet haben, ist die Arbeitslosenquote um knapp drei Prozentpunkte nach unten verzerrt», schätzt Chefökonom Ulrich Kater von der Dekabank.

Auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) geht davon aus, dass die wahre Arbeitslosenquote viel höher ist. Die Währungshüter hatten sich am Donnerstag mit weiteren geldpolitischen Lockerungen zunächst zurückgehalten, aber ihre Handlungsbereitschaft in der Krise bekräftigt. Die Fed fährt bereits eine ultralockere Linie mit Leitzinsen in der extrem niedrigen Spanne von 0 bis 0,25 Prozent und milliardenschweren Anleihekäufen zur Stützung der Konjunktur.