Diese Animation zeigt, wie der Flugverkehr einbricht
Der Flughafen Frankfurt ist massiv betroffen von den Reiseverboten, die das Coronavirus bremsen sollen. Das spürt inzwischen auch die Deutsche Flugsicherung, die deutlich weniger Flüge lotsen muss.
Normalerweise haben die Fluglotsen am Frankfurter Flughafen jede Menge zu tun, um am Himmel nicht den Überblick zu verlieren. Seit einigen Tagen ist das anders: Aufgrund zahlreicher Reiseverbote ist die Zahl der Starts und Landungen in Frankfurt dramatisch eingebrochen. Das machen Aufzeichnungen des Flugüberwachungsdienstes Flightradar24 sichtbar.
Schon in der Woche vom 9. bis 15. März verzeichnete die Deutsche Flugsicherung (DFS) ihrem wöchentlichen Bericht zufolge 28 Prozent weniger Starts und Landungen. Dabei waren in diesem Zeitraum viele Reiseverbote noch gar nicht in Kraft getreten.
Diese auf twitter veröffentlichte Animation zeigt den globalen Flugverkehr vom 23. März, um 03:30 UTC (im Vergleich zum vergangenen Monat)
Global air traffic at 03:30 UTC today, 23 March, compared to last month same time.
Track live flights: https://t.co/krDfUYSbzK pic.twitter.com/UaMq1ZARWb— Flightradar24 (@flightradar24) March 23, 2020
Während am Tage die Zahl der Flüge abnehme, steige sie in der Nacht, sagt eine Sprecherin der DFS. Denn viele Passagierflüge befördern stets auch ein wenig Luftfracht. Diese Fracht muss nun mit Frachtmaschinen transportiert werden, die meistens nachts starten und landen.
Der globale Flugverkehr vom 22. März 2020 im Vergleich zum Vormonat:
22 Feb vs today at 03:00 UTC.
With 6800 flights in the air around the world right now, we're tracking 39% fewer total flights compared to last month at the same time and 43% fewer compared to 1 year ago.
See live air traffic at https://t.co/krDfUYSbzK pic.twitter.com/tQevxIQP1P— Flightradar24 (@flightradar24) March 22, 2020
Zurücklehnen können sich die Fluglotsen trotz des geringen Verkehrs aber nicht. Die DFS könne sie nicht einfach nach Hause schicken, erläutert die Sprecherin, weil sie wie Piloten eine bestimmte Zahl Stunden arbeiten müssen, um ihre Lizenzen behalten zu können.
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Wohl auch deswegen ist Kurzarbeit derzeit kein Thema. Dabei kann auch bei der komplett zum Bund gehörenden GmbH bald das Geld knapp werden. Finanziert sie sich doch aus Gebühreneinnahmen von den Airlines. Diese zahlen für Start, Landung und Überflug. Finden die nicht statt, fließt auch kein Geld.
So wird auch hier der Staat über kurz oder lang einspringen müssen. Schließlich kann der Himmel über Deutschland nicht unüberwacht bleiben.
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