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Die größten Produktflops: Dasani und Ipsei - Wie Coca-Cola mit Wasser floppte

Um dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Menschen entgegenzukommen und das Image loszuwerden, vor allem Dickmacher im Sortiment zu haben, probierte sich Coca-Cola auch an zwei vermeintlich “gesunden“ Getränkealternativen zur berühmten braunen Brause. Die eine schaffte es erst gar nicht auf den deutschen Markt, die andere hielt sich dort nur kurz.

Mit Dasani konnte Coca-Cola nicht an den Erfolg des Softdrinks anschließen (Bild: Getty Images)
Mit Dasani konnte Coca-Cola nicht an den Erfolg des Softdrinks anschließen (Bild: Getty Images)

In den USA gab es Dasani schon seit 1999, aber nach Europa kam das neue Getränk der Coca-Cola Company erst fünf Jahre später. Im Februar 2004 fanden Kunden in Großbritannien und Nordirland das Wasser in den Regalen der Einkaufsmärkte, das aber schnell kritisiert wurde. Denn es handelte sich dabei nicht etwa um natürliches Mineralwasser, sondern um einfaches, lediglich aufbereitetes Leitungswasser.

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Leitungswasser, nur viel teurer

Dass Coca-Cola Dasani für 95 Pence pro halbem Liter und damit mit einem Aufschlag von 3000 Prozent auf den Preis des örtlichen Leitungswassers vertrieb, war laut des Konzerns durchaus begründet: Angeblich wurde es vor der Abfüllung einem aufwändigen Reinigungsprozess unterzogen, bei dem eine bestimmte von der Nasa entwickelte Technologie zum Einsatz kam. Dass das nicht nur überflüssig, sondern reiner Humbug war, kam schnell heraus. Das eigentliche Ende des Coca-Cola-Wassers hatte aber einen anderen Grund.

Das Wasser Dasani enthielt eine unzulässige Menge an Bromat (Bild: Getty Images)
Das Wasser Dasani enthielt eine unzulässige Menge an Bromat (Bild: Getty Images)

Dasani enthielt einen krebserregenden Zusatzstoff

Experten der britischen Gesundheitsbehörde fanden heraus, dass sich in dem Wasser eine unzulässige Menge an Bromat befand. Das Salz der Bromsäure gilt als krebserregend. Die britische Nahrungsmittel-Kontrollbehörde FSA gab zwar Entwarnung, indem sie mitteilte, dass keine “unmittelbare Gesundheitsgefährdung“ für die Verbraucher bestanden habe. Coca-Cola nahm aber trotzdem alle 500.000 Flaschen vom britischen Markt.

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Nach Frankreich und Deutschland, wie ursprünglich für April und Mai 2004 geplant, schaffte es das Skandal-Wasser dann gar nicht erst. Traurig muss der Konzern darüber dennoch nicht sein: Denn auch die deutsche "Queen of Table Waters" Apollinaris gehört seit 2006 zu Coca-Cola. Ebenfalls vom Apollinaris-Brunnen vertrieben wird das Mineralwasser der Marke ViO.

Ein weiteres Produkt, das aus Leitungswasser hergestellt wird und von der Coca-Cola GmbH vertrieben wird, schaffte es außerdem auf den deutschen Markt: das Tafelwasser Bonaqa. Auch hier kommt der Grundstoff, also 99,9 Prozent, von den örtlichen Wasserwerken der Abfüllbetriebe. Da der Begriff Tafelwasser in Deutschland allerdings eine derartige Herstellungsweise zulässt, kommt der Konzern nicht in Konflikt mit dem Gesetz.

Den Verkaufszahlen von Coca-Cola tat der Produktflop mit Dasani außerdem keinen Abbruch: Im Geschäftsjahr 2018 hat Coca-Cola European Partners (CCEP) einen Gesamtumsatz von 11,5 Milliarden Euro erzielt und liegt damit um 4 Prozent höher als im Vorjahr.

Ipsei kam bei der Zielgruppe nicht an

Obwohl die Konzernführung jeglichen Zusammenhang von sich wies, sollte den Riesen-Flop um Dasani schnell ein anderes, neues Getränk aus dem Hause Coca-Cola vergessen machen. Die Saft-Wasser-Mischung Ipsei, die als allererstes in Deutschland angeboten wurde. Eine Kombination aus roten Trauben, Rooibos-Extrakt, Vitaminen, natürlichen Aromen und Antioxidantien und ohne Kohlensäure, sollte das “Lifestyle-Getränk“ vor allem urbane Konsumenten zwischen 25 und 39 Jahren ansprechen.

Das tat es nicht – oder zumindest nicht im vom Coca-Cola erwünschten Ausmaß. Ipsei hätte die “wirtschaftlichen Erwartungen nicht erfüllt“, begründete der Marketingchef Thomas Gries den Schritt, die Marke 2005 wieder vom deutschen Markt zu nehmen, einmal gegenüber der “Süddeutschen Zeitung“.

Doch auch in diesem Segment hat sich der Konzern abgesichert. 2016 startete Coca-Cola mit einer weiteren Produktneuheit: fruchtigen Saftschorlen von ViO in den Geschmacksrichtungen Apfel, Rhabarber und schwarze Johannisbeere. Das ViO Mineralwasser medium aus der Lüneburger Heide bildet die Basis für die Erfrischer.

Auch die veganen Bio ViO Limos und Bio ViO Limos leicht mit weniger Zucker gehören zur Coca-Cola-Familie. Der Getränkeriese stieg ebenfalls bei der Firma Innocent ein, die gesunde und umweltfreundlich verpackte Smoothies herstellt. Dem Image des gesunden Saftes schadetet der Einstieg von Coca-Cola aber nicht.

Seit Mitte März ist außerdem die Marke Aquarius auf dem deutschen Markt erhältlich. Damit ergänzt Coca-Cola das eigene Produktportfolio neben dem isotonischen Elektrolytgetränk Powerade um eine Alternative im Wasserregal und bietet kalorienarme Erfrischungsgetränke mit wichtigen Mineralien wie Zink bzw. Magnesium in zwei Geschmacksrichtugen (Zitrone und Limette) an.

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