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Geplatzte Jamaika-Verhandlungen belasten die Börse nur gering

In Frankfurt zeigt sich ein erneutes Auf und Ab. Einem freundlichen Morgen folgt am Dienstag ein rascher Fall – wie schon so oft im November. Anleger schauen heute auf die Senatsanhörung des designierten Fed-Chefs.

Das Scheitern der Jamaika-Verhandlungen hat den deutschen Aktienmarkt am Montag anfangs belastet. Nach deutlich schwächerem Start gelang es dem Dax aber, sein in den ersten Minuten deutlicheres Minus auf 0,2 Prozent und 12 967 Punkte zu reduzieren. Der deutsche Leitindex knüpfte damit aber an seine jüngste Schwächeperiode an. Seit seiner Bestmarke bei 13 525 Punkten vor knapp zwei Wochen ist er bereits um mehr als vier Prozent gefallen.

Die FDP hatte am späten Sonntagabend die Verhandlungen mit CDU, CSU und Grünen überraschend platzen gelassen. „Die politische Unsicherheit ist so ausgeprägt wie selten zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik“, schrieb daraufhin Chefökonom Jörg Krämer von der Commerzbank in einem ersten Kommentar. Eine Regierungsbildung gilt nun als äußerst schwierig, auch Neuwahlen werden von Experten nicht ausgeschlossen.

Die leicht negative Tendenz zeigte sich zu Wochenbeginn auch bei den anderen Indizes. Der MDax gab um 0,2 Prozent auf 26 397 Zähler nach, und der TecDax fiel um 0,5 Prozent auf 2499 Punkte. Auch für den Euro Stoxx 50 war das Vorzeichen leicht negativ.

Die Blicke waren vor allem auf den Energiesektor gerichtet, wo die Aktien von RWE um 4,4 Prozent nach oben sprangen. Zuletzt hatten sie noch deutlich unter der Aussicht gelitten, dass eine Jamaika-Koalition restriktiver bei der Kohleverstromung vorgehen könnte.

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RWE-Papiere profitierten dabei außerdem von einem positiven Analystenkommentar über die Zukunft der Ökostromtochter Innogy. Demnach soll RWE weiter über einen Verkauf von Anteilen nachdenken. Innogy-Aktien verzeichneten daraufhin ein Plus von etwa 1,3 Prozent.

Aus dem Dax legten Aktien von ProSiebenSat.1 mehr als zwei Prozent zu. Offensichtlich macht es den Anlegern neue Hoffnung, dass der langjährige Chef Thomas Ebeling den Medienkonzern im kommenden Jahr vorzeitig verlassen wird.


Positive Analystenstimmen

Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare einige Einzelwerte. Gegen den schwachen Markttrend waren K+S-Papiere im MDax mit knapp 2,7 Prozent der größte Gewinner. Im TecDax büßten Nordex-Aktien als Schlusslicht fast 5 Prozent ein.

Bereits am vergangenen Freitag waren für viele Experten, dass es keine erfreuliche Handelswoche werden dürfte. „Für weihnachtliche Vorfreude an den Aktienmärkten ist es noch etwas zu früh“, sagte Helaba-Analystin Claudia Windt vergangene Woche. Auch für Michael Bissinger von der DZ Bank stehen vorübergehend weitere Gewinnmitnahmen auf der Tagesordnung. Diese seien eine direkte Antwort auf das sichtbare Heißlaufen von Kursen und volkswirtschaftlichen Frühindikatoren.

„Sollten die Aktien in den kommenden Tagen weiterhin verkauft werden, ergeben sich möglicherweise schon bald gute Möglichkeiten zum Kauf“, ist er aber überzeugt. Denn mittelfristig bleibt er positiv für die Aktienmärkte gestimmt und sieht den Dax Ende 2018 bei 14.000 Punkten, die Aktienstrategen der Unicredit hatten zuletzt sogar ein Dax-Ziel von 14.500 Punkten ausgegeben.

In der abgelaufenen Woche hatten die Fortschritte bei der US-Steuerreform zeitweise wieder neue Hoffnungen bei den Anlegern geweckt. Enttäuschungspotenzial gibt es dabei aber nach wie vor. Die eigentliche Herausforderung stehe mit der Abstimmung im Senat erst bevor, meint Windt. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Reihen aller Republikaner schließen lassen, wenn die Steuerreform mit einem erheblichen Anstieg der Staatsverschuldung erkauft wird.

Daneben richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die anstehenden Konjunkturdaten. Unter anderem stehen in den USA die Frühindikatoren auf dem Programm. Wegen des Thanksgiving-Feiertags bleibt die Wall Street am Donnerstag geschlossen, am Freitag ist der Handel verkürzt. Anleger dürften den Fokus daher auf die Geldpolitik richten. Am Mittwoch macht die US-Notenbank Fed das Protokoll ihrer letzten Sitzung publik. Es dürfte Hinweise auf die erwartete Zinsanhebung im Dezember enthalten.

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KONTEXT

Wie sich die Dax-Börsenmonate seit 1959 entwickelt haben

Januar-Performance

Viele Anleger glauben, der Januar sei der Börsenmonat mit der höchsten durchschnittlichen Performance. Weit gefehlt. Mit plus 0,78 Prozent ist das ein durchschnittlicher Monat, der im Vergleich zu den anderen elf nur auf Rang fünf liegt. Für die Berechnungen seit dem Jahr 1959 hat die Baader Bank den Dax seit Juni und die Vorläuferindizes der Börsenzeitung (1981 bis 1988) und den Hardy-Index (1959 bis 1981) genommen.

Februar-Performance

Bereits im zweiten Monat des Jahres halbiert sich im Vergleich zum Januar die durchschnittliche Performance und beträgt nur noch 0,33 Prozent. Das bedeutet Rang acht.

März-Performance

Wer hätte das gedacht? Der März ist der beste Börsenmonat. Durchschnittlich sind die Kurse um 1,54 Prozent gestiegen - deutlich höher als in den Monaten November und Dezember, in denen die meist lukrative Jahresendrally stattfindet.

April-Performance

Doch nur einen Monat später halbiert sich das Plus auf 0,76 Prozent - Platz sechs in der Statistik für den Monat April.

Mai-Performance

"Sell in May and go away" lautet das bekannte Börsensprichwort und bei der durchschnittlichen. Vom Jahresanfang betrachtet ist der Mai der erste Monat mit einem negativen Entwicklung- Die beträgt minus 0,12 Prozent und damit Rang neun.

Juni

Und in den folgenden Monaten geht es weiter runter: Im Juni sinkt die durchschnittliche Performance auf minus 0,27 Prozent und damit auf den neunten Platz der Börsenmonate.

Juli-Performance

Ein kurzes Comeback zeigt der Juli, die durchschnittliche Performance seit 1959 ist mit plus 0,79 Prozent wieder positiv und hieven den Zeitraum auf den vierten Platz.

August-Performance

Doch bereits im August geht es wieder abwärts mit minus 0,33 Prozent und damit der vorletzte Rang in der Börsenstatistik.

September-Performance

"Für Börsenspekulanten ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Januar, März, April, Mai, Juni und Juli, bis Dezember", sagte einst der Schriftsteller Mark Twain. Doch, zumindest im Durchschnitt gesehen, ist nur der Monat September gefährlich. Mit 1,86 Prozent übertrifft das Minus alle anderen Monate mit deutlichem Abstand, der September ist Schlusslicht.

Oktober-Performance

"Ein Crash-Monat Oktober mag zwar dramaturgisch reizvoll sein. Und sicher hat es üble Exemplare dieses Monats an den Aktienmärkten gegeben, z.B. 1987 oder 2008. Außerdem hat sich seit Jahresbeginn u.a. im DAX ein ordentlicher Kurspuffer angehäuft, der zu Gewinnmitnahmen einlädt", meint Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. Doch gegenüber dem September muss der Oktober nicht gefürchtet werden. Historisch betrachtet verzeichnete der Dax in diesem Monat sogar ein Plus von 0,75 Prozent.

November-Performance

Und nun zur Jahresendrally: Der beste Monat ist dafür der November mit einer durchschnittlichen Performance plus 1,35 Prozent. Damit ist dieser Monat der zweitbeste hinter dem März.

Dezember-Performance

Gegenüber dem Monat November fällt der Dezember etwas zurück. Das durchschnittliche Plus beträgt 1,13 Prozent und damit Rang drei der Börsenstatistik.