Werbung
Deutsche Märkte schließen in 6 Stunden 48 Minuten
  • DAX

    18.041,68
    +124,40 (+0,69%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.970,26
    +31,25 (+0,63%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Gold

    2.358,90
    +16,40 (+0,70%)
     
  • EUR/USD

    1,0754
    +0,0021 (+0,19%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.917,87
    +566,07 (+0,95%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.389,22
    -7,31 (-0,52%)
     
  • Öl (Brent)

    83,77
    +0,20 (+0,24%)
     
  • MDAX

    26.281,45
    +238,27 (+0,91%)
     
  • TecDAX

    3.307,42
    +40,66 (+1,24%)
     
  • SDAX

    14.283,20
    +287,43 (+2,05%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.107,38
    +28,52 (+0,35%)
     
  • CAC 40

    8.039,57
    +22,92 (+0,29%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     

Dax lahmt vor langem Wochenende

Der Abwärtstrend an den Börsen hat sich auch zum Wochenausklang fortgesetzt. Am Freitagmittag notierte der Dax 0,2 Prozent leichter bei 9.839 Punkten. Gestern hatte er moderate Abschläge hinnehmen müssen. Die Anleger zeigen sich nach einer Erholungsphase verunsichert, die laufende Berichtssaison fällt uneinheitlich aus. Und langsam rückt die Geldpolitik der USA wieder in den Fokus. Einige Börsianer fürchten den nächsten Zinsschritt der Federal Reserve, was ein Versiegen der nahezu endlosen Quelle billigen Notenbankgeldes für die Aktienmärkte bedeuten würde.

Umso so wichtiger erscheinen die heute anstehenden Konjunkturdaten. Am Nachmittag kommen aus Washington die monatlichen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Sie gelten aktuell als wichtigster Termin des Monats, sind sie doch von maßgeblicher Bedeutung für die Entscheidungsfindung der Dollar-Währungshüter. Bei den sogenannten Nonfarm Payrolls, der Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft, rechnen Ökonomen mit 160.000 neuen Jobs im April. Nach starken 208.000 im Vormonat klingt das erst einmal nicht nach einem guten Ergebnis. Angesichts der Konjunkturabkühlung im vergangenen Winter erscheinen die Zahlen in einem anderen Licht: Am Arbeitsmarkt ging die Wachstumsdelle nahezu spurlos vorbei.

Das Ziel der Federal Reserve ist laut gesetzlichem Auftrag neben der für Notenbanken typischen Preisniveaustabilität die Vollbeschäftigung. Und da sich die Ökonomie in den Staaten einer solchen nähert, wächst der Handlungsdruck auf die geldpolitische Elite um Fed-Chefin Janet Yellen, die Zügel weiter anzuziehen. Der zuständige Offenmarktausschuss hatte nach der ersten Zinserhöhung im Dezember aufgrund der Finanzmarktturbulenzen bisher von weiteren Schritten abgesehen. Seitdem florieren die Spekulationen um den Zeitpunkt der nächsten Anhebung der Leitzinsen.

Getrieben werden die Gerüchte von neuen Aussagen der Verantwortlichen. Der Fed-Gouverneur Eric Rosengren etwa betont, bei einem anhaltend robusten Wirtschaftswachstum müsse die Fed an der Zinsschraube drehen. 'Der Markt bleibt zu pessimistisch, was die grundsätzliche Stärke der US-Wirtschaft angeht.' Prompt gab der zuletzt aufwertende Euro wieder nach, um 0,3 Prozent auf 1.1343 Dollar. Grundsätzlich sorgt ein schwacher Euro für Schwung an den europäischen Börsen, verbessert dieser doch die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft, vor allem die traditionell exportorientierte deutsche Industrie profitiert deutlich von einer Währungsabwertung. Doch heute blieb dieser Effekt marginal.

WERBUNG

Nicht nur der Dax, auch die zweite Frankfurter Reihe gab weiter nach. Die Mittelwerte des MDax verloren 0,3 Prozent auf 19.980 Zähler. Der TecDax hingegen kletterte um 0,3 Prozent rauf auf 1636 Punkte. Durch die Bank weg liefen Europas Handelsplätze unter Vortagsniveau. Der Leitindex des gemeinsamen Währungsraumes, der Euro-Stoxx-50, notierte 0,7 Prozent leichter bei 2913 Stellen.

An der zurückhaltenden Stimmung auf dem Parkett konnten selbst starke Konjunktureingaben nichts ändern. So überraschte die deutsche Wirtschaft mit einem kräftigen Wachstum im ersten Quartal der Jahres 2016. Wie das Statistische Bundesamt bekannt gab, wuchs das Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik zwischen Januar und März um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal - der höchste Wert seit zwei Jahren. Vor allem die gestiegenen Konsumausgaben sorgten für Impulse.

Wall Street fällt als Impulsgeber aus

Die Erwartungen für den Freitagshandel gedämpft hatten schon die Vorgaben aus Übersee. So war die Wall Street am Donnerstag mit negativer Tendenz auf der Stelle getreten. Zum einen hemmten Kursverlust des Börsenschwergewichts Apple - der Technologie-Gigant muss inzwischen um dem Titel wertvollstes Unternehmen der Welt bangen, denn Google-Holding Alphabet kommt der Marktkapitalisierung der Apfel-Marke bedrohlich nahe. Zum anderen blieben die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hinter den Prognosen. Für den heutigen Handel hält die Tagesordnung neben dem monatlichen Job-Bericht auch die Einzelhandelsümsätze bereit.

In Fernost leuchteten die Anzeigetafeln der Handelsplätze durchweg rot. An der Leitbörse Tokio verlor der breite Lokalmatador Nikkei 1,4 Prozent bei dann 16.412 Punkten. 'Der schwächere Yen und die schnelle Rettung von Mitsubishi (London: 7035.L - Nachrichten) durch Nissan sind eigentlich gute Nachrichten für den japanischen Markt', sagte Hiroki Allen von Superfund Securities. Dies hätte wohl noch stärkere Verluste verhindert.

Indes geht bei den Einzelwerten die Berichtssaison munter weiter. In ihre Bücher blicken lassen international Arcelor-Mittal und Intesa Sanpaolo (Amsterdam: IO6.AS - Nachrichten) . In Deutschland präsentieren ihre Zahlen Hapag-LLoyd, Talanx (London: 0QA8.L - Nachrichten) , EnBW, Sixt (Swiss: SIX2.SW - Nachrichten) , Borussia Dortmund (Swiss: BVB.SW - Nachrichten) , TLG Immobilien (London: 0R3N.L - Nachrichten) , Stabilus (Hannover: STM.HA - Nachrichten) , Bechtle (London: 0DPM.L - Nachrichten) , Klöckner & Co., GfK (Swiss: GFK.SW - Nachrichten) und Salzgitter (London: 0G77.L - Nachrichten) .

Im Dax war Eon (Taiwan OTC: 3411.TWO - Nachrichten) am gefragtesten. Der Versorger hatte nach Vorlage seiner Ergebnisse am Mittwoch erst deutlich nachgegeben, war aber gestern im Sog überraschend starker RWE (London: 0FUZ.L - Nachrichten) -Zahlen vorgerückt. Heute verteuerten sich die Anteilsscheine um weitere 1,2 Prozent. Schlusslicht im Dax war Adidas (London: 0OLD.L - Nachrichten) mit einem Abschlag von 3,3 Prozent. Dies hatte aber technische Gründe, da die Papiere des Sportartikelherstellers ohne Dividende gelistet wurden. Im MDax legten die Aktien der Deutsche Wohnen (London: 0OBQ.L - Nachrichten) um zwei Prozent zu. Einmal mehr habe der Nebenwert überzeugt, schrieb Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank in einer ersten Reaktion.1p1p