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Dax gibt weiter nach – Hedgefonds lösen ihre Spekulationen auf die Corona-Verlierer auf

Der Dax-Kurs hat sich gegenüber seinem Stand vor dem Kurssprung am Montag nur wenig verändert. Doch bei den Einzelwerten hat sich viel verändert.

Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa
Im Blick der Anleger bleibt auch die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie. Foto: dpa

Am deutschen Aktienmarkt geht es den zweiten Tag in Folge abwärts. In der ersten Handelsstunde verliert der Dax 0,3 Prozent und notiert bei 13.017 Zählern. Bereits am gestrigen Handelstag notierte der Dax den gesamten Handelstag im Minus und schloss letztlich 1,2 Prozent schwächer bei 13.053 Punkten.

Gut möglich, dass das deutsche Börsenbarometer in Richtung des Niveaus vor dem Kurssprung am vergangenen Montag fällt. Das wäre der Bereich um 12.700 Punkte.

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Von dort aus schoss der Dax am Anfang dieser Woche innerhalb einer Stunde um mehr als 600 Zählen nach oben, weil das Pharmaunternehmen Biontech sehr gute Erfolge bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus gemeldet hatte.

Vermutlich dürften in diesem Bereich um 12.700 Punkte diejenigen einsteigen, die den Kurssprung als Übertreibung gewertet hatten, also von diesen Kursgewinnen am Montag nicht entsprechend profitieren konnten.

Die Vorgaben aus den USA belasten: Die US-Indizes verloren rund ein Prozent. Allerdings signalisieren die US-Terminkontrakte eine leicht höhere Eröffnungskurse am heutigen Freitag, was auch das Dax-Minus aktuell begrenzt.

Aus fundamentaler Sicht hat die Warnung von US-Notenbankchef Jerome Powell die US-Märkte ins Minus geschickt. Die nächsten Monate könnten für die US-Wirtschaft herausfordernd sein, betonte er.

Aus Sicht der Sentimentanalyse waren diese Kursverluste keine Überraschung. Die US-Anleger sind fast euphorisch, was ein Kontraindikator ist. Der Bullenanteil unter den US-Privatanlegern liegt bei knapp 56 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit Januar 2018.

Der Dax-Kurs hat sich gegenüber seinem Stand vor dem Kurssprung am vergangenen Montag mit einem Plus von rund 300 Zählern wenig verändert, doch bei den Einzelwerten hat sich viel getan. So fangen die Hedgefonds allmählich an, ihre Short-Spekulationen auf die Verliereraktien der Coronakrise allmählich aufzulösen. Das beste Beispiel dafür ist die Lufthansa-Aktie, die nach der Biontech-Meldung am vergangen Montag rund 15 Prozent gestiegen ist.

Noch am Freitag betrug die sogenannte Leerverkaufsquote bei der Kranich-Airline-Aktie 11,48 Prozent aller frei handelbarer Papier. Dieser Wert sich seitdem fast halbiert und notiert derzeit laut den Daten des Bundesanzeigers bei 5,94 Prozent (Stand 11.1.).

Shortseller setzen mithilfe von Leerverkäufen bei einzelnen Unternehmen auf fallende Kurse. Dafür leihen sich die unregulierten Investmentfonds die entsprechenden Aktien gegen eine Gebühr. Anschließend verkaufen sie die Papiere in der Hoffnung, sie zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen. Die Differenz ist der Gewinn.

Der Handel mit Lufthansa-Papieren war in diesem Zeitraum äußerst rege, seit Montag haben die Hedgefonds ihre Leerverkaufsquote neun Mal verändert. Entsprechend hoch war das Handelsvolumen: Das steig in den vergangenen fünf Handelstagen auf durchschnittlich knapp 13 Millionen Papieren. In den vergangenen vier Wochen wurde pro Tag im Schnitt nur 6,6 Millionen Lufthansa-Aktien ver- und gekauft.

Ein ähnliches Bild zeigt auch die Leerverkaufsquote beim Flughafenbetreiber Fraport, dessen Aktie seit Montagmittag um mehr als 30 Prozent stieg. Dieser Wert beträgt nun nur noch 1,7 Prozent, auch bei diesem Papier hat sich das Handelsvolumen in den vergangen fünf Tage gegenüber dem vergangenen vier Wochen fast verdoppelt.

Termine heute

Aus den USA kommen am Freitagnachmittag Daten zum Verbrauchervertrauen und Erzeugerpreise. Die Verbraucherumfrage der Universität Michigan dürfte aber wohl noch nicht durch die Themen Biden-Sieg und Impfstoff dominiert sein. Die Analysten der Landesbank Helaba erwarten ein wenig verändertes Umfrageergebnis.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Wohnen: Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen spürt die Auswirkungen der Corona-Krise bislang kaum. Das beschert der Aktie ein Plus von mehr als einem Prozent. Nach wie vor hätten sich mit knapp über einem Prozent nur wenige Mieter gemeldet und krisenbedingte Unterstützung angefragt, erklärte der Konzern am Freitag. Wegen des anhaltenden Immobilienbooms erwartet der Konzern eine Wertsteigerung des Portfolios zum Jahresende um rund sechs Prozent.

Deutsche Euroshop: Die Aktien steigt um 0,2 Prozent, obwohl der Shoppingcenter-Investor hat in den ersten neun Monaten pandemiebedingt deutliche Ergebnisrückgänge verbucht. Die Erholung im dritten Quartal sei aber stärker ausgefallen als erwartet, sagte ein Händler. Dennoch laste die Unsicherheit auf den Titeln. Eine Prognose traute sich das Unternehmen aber nicht zu.

Stabilus: Der Auto- und Industriezulieferer hat im abgelaufenen Quartal eine Erholung der Geschäftsentwicklung dank der angezogenen Fahrzeugproduktion ausgemacht. Deswegen schaue man nun mit Zuversicht nach vorne, sagte Firmenchef Michael Büchsner. Die Aktie legt zum Auftakt 0,6 Prozent zu. Das Unternehmen verkauft Gasfedern, Dämpfer und elektromechanische Antriebe zur Bewegungssteuerung.

Was die Charttechnik sagt

Trotz der Kursverluste ist das charttechnische Dax-Bild weiterhin positiv. Erste Anlaufstelle und damit ein wichtiger Widerstand ist die jüngste von insgesamt drei Aufwärtskurslücken in den vergangenen sieben Tagen.

Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt. Sie gelten laut Charttechnik als Unterstützung und können entsprechend als mögliche Stop-Loss-Marke für strategische Investoren genutzt werden. Konkret: 12.596 Punkte war der höchste Stand am Freitag (6. November), 12.671 Zähler der tiefste Kurs am gestrigen Montag. Solang der Dax oberhalb von 12.671 Zählern bleibt, gibt es aus technischer Sicht keine Zweifel an der aktuellen Rally.

Die nächste wichtige Widerstandszone liegt beim Verlaufshoch am gestrigen Montag mit 13.297 Punkten und erstreckt sich bis zum Hoch aus dem Monat September mit 13.460 Zählern. Dort liegt das sogenannte Corona-Hoch, der höchste Stand seit dem Crash Mitte März, als der Dax auf 8255 Punkte abrutschte. Sollte der Dax die Marke überwinden, gerät das Rekordhoch mit 12.795 Punkten ins Visier.

Auf der Unterseite hat neben den drei offenen Aufwärtskurslücken der Bereich um 12.200 Punkte enorme Bedeutung. Dort liegt beispielsweise die 200-Tage-Linie, die von langfristig orientierten Investoren beachtet wird. Diese Linie notiert aktuell bei 12.065 Zählern und ist damit die wichtige, quasi letzte Unterstützung, die halten muss.

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