Werbung
Deutsche Märkte schließen in 3 Stunden 38 Minuten
  • DAX

    18.155,03
    +87,12 (+0,48%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.923,63
    +38,18 (+0,78%)
     
  • Dow Jones 30

    38.834,86
    +56,76 (+0,15%)
     
  • Gold

    2.354,50
    +7,60 (+0,32%)
     
  • EUR/USD

    1,0728
    -0,0020 (-0,18%)
     
  • Bitcoin EUR

    61.695,87
    +1.010,96 (+1,67%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.378,12
    -4,54 (-0,33%)
     
  • Öl (Brent)

    81,70
    +0,13 (+0,16%)
     
  • MDAX

    25.627,11
    +155,36 (+0,61%)
     
  • TecDAX

    3.294,33
    +24,94 (+0,76%)
     
  • SDAX

    14.545,18
    +145,84 (+1,01%)
     
  • Nikkei 225

    38.633,02
    +62,26 (+0,16%)
     
  • FTSE 100

    8.238,55
    +33,44 (+0,41%)
     
  • CAC 40

    7.641,95
    +71,75 (+0,95%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.862,23
    +5,21 (+0,03%)
     

UN-Klimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Energien auf

Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer UN-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf.

Bei der Klimakonferenz in Dubai gab es ein klares Bekenntnis gegen fossile Energien.
Bei der Klimakonferenz in Dubai gab es ein klares Bekenntnis gegen fossile Energien. (Bild: REUTERS/Amr Alfiky) (Amr Alfiky / reuters)

Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg ("Phase out") kommt in dem am Mittwoch in Dubai verabschiedeten Abschlusstext nicht vor. Der Konferenzpräsident Sultan Al-Dschaber erhob sich vor dem Plenum strahlend, applaudierte und sprach von einem "historischen Paket". Es sei ein robuster Aktionsplan, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Gemeint ist das 2015 international vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dies hatten viele Klima-Experten und Umweltschützer zuvor in Zweifel gezogen.

Hintertüren bleiben weiter offen

Der Text der Konferenz-Präsidentschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde am Mittwochmorgen veröffentlicht und bereits wenige Stunden später im Plenum angenommen. In dem 21-Seiten-Papier werden die Staaten aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen abzuwenden. Mehr als hundert Staaten hatten zuvor eine weitergehende Formulierung gefordert, nämlich einen Ausstieg ("Phase out"). Allerdings ließ der Text auch Hintertüren offen - wie die weitere Nutzung von Gas sowie den Einsatz umstrittener Technologien zur Speicherung und Abscheidung von CO2.

WERBUNG

Enthalten ist zudem das Ziel, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen und das Tempo bei der Energieeffizienz in diesem Zeitraum zu verdoppeln. Die G20-Staaten hatten sich dies bereits vorgenommen.

UN-Generalsekretär: "Zeitalter fossiler Brennstoffe muss enden"

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat den Beschluss der Weltklimakonferenz begrüßt. "Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich ist. Dies wurde auch von einer wachsenden und breiten Koalition von Ländern auf der COP28 anerkannt", schrieb Guterres auf X, vormals Twitter. "Das Zeitalter fossiler Brennstoffe muss enden – und es muss mit Gerechtigkeit enden."

(deutsch: Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich sein wird. Dies wurde auch von einer wachsenden und vielfältigen Länderkoalition bei #COP28 erkannt. Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe muss enden – und es muss mit Gerechtigkeit und Gerechtigkeit enden.)

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra hat die Beschlüsse als Anfang vom Ende der fossilen Ära gelobt. Es sei ein Tag, an dem man sich darüber freuen könne, dass "die Menschheit endlich getan hat, was lange, lange überfällig war", sagte der Chefverhandler der Europäischen Union am Mittwoch im Plenum in Dubai. Man habe 30 Jahre damit verbracht, "den Anfang vom Ende der fossilen Energien" einzuleiten. Der Abschluss der Klimakonferenz sei ein Tag der Dankbarkeit und Zufriedenheit. "Denn wenn wir alle schon lange nicht mehr sind, müssen unsere Kinder und deren Kinder damit leben, was wir zurückgelassen haben, dem Guten und dem Schlechten."

Baerbock: Klimakonferenz-Beschluss für Deutschland erst der Anfang

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Beschluss der Weltklimakonferenz ebenfalls als Anfang für ein Ende der fossilen Energien bezeichnet. "Dieser Text ist für uns als Europäische Union, als Deutschland nur ein Anfang", sagte Baerbock am Mittwoch auf Englisch im Plenum in Dubai. Deutschland und die EU habe sich nicht nur für den Ausstieg aus den fossilen Energien entschieden, sondern auch dafür, die verletzlichsten Staaten der Welt zu unterstützen.

(deutsch: #Uniting über alle Kontinente hinweg #for nachhaltige #action – das ist unser gemeinsamer Geist für die Endphase der Verhandlungen. Fossile Brennstoffe haben keine Zukunft. Der Ruf nach der transformativen Veränderung, die wir dringend brauchen, hallt hier bei #COP28 sehr stark wider.)

Im entscheidenden Moment hätten alle Verhandler, egal woher sie kämen, für einen Moment an ihre Familien gedacht und darüber, was sie fragen würden, wenn man von der Konferenz zurückkehre, sagte Baerbock. "Wir haben entschieden, dass wir die Zukunft unserer Kinder nur zusammen retten können."

Es gebe viele Tränen der Freude über den Beschluss in Dubai, jedoch auch andere Tränen, sagte Baerbock in Richtung der Inselstaaten, die den Beschluss der Klimakonferenz als zu schwach kritisiert hatten. Die Grünen-Politikerin sicherte besonders von Klimawandelfolgen betroffenen Staaten Unterstützung zu. Es gehe bei dieser Konferenz nicht nur um die Energiewende, sondern auch darum, "den Weg der Klimagerechtigkeit zusammen zu beschreiten".

Im Video: COP28-Präsident, Minister und Öl-Konzernchef - Sultan Ahmed al-Dschaber