Coca-Cola, Nestlé und Co.: So viel Plastik-Müll verursachen Konzerne
Viele Menschen bemühen sich, im Alltag weniger Plastik zu kaufen. Das ändert aber erstmal nichts daran, dass Konzerne weiterhin auf Plastik-Verpackungen setzen. Doch wie groß ist der Verbrauch an dem umweltschädlichen Material tatsächlich? Die aktuellen Zahlen alarmieren.
Laut utopia.de werden 200.000 Plastikflaschen pro Minute weggeworfen. Und jede davon braucht mehr als 400 Jahre bis zum Zerfall. Alleine Coca-Cola hat im Jahr 2017 sagenhafte drei Millionen Tonnen Plastikverpackungen produziert. Es ist das erste Mal, dass Großkonzerne wie der Softdrink-Hersteller solche Zahlen offiziell bekannt geben. Zu finden sind sie in einem Bericht der “Ellen MacArthur Foundation”, einer Non-Profit Organisation. Sie hatte Auskunft über den Plastikverbrauch verlangt – und mehr als 30 Firmen antworteten im Namen der Transparenz.
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Einer der unrühmlichen “Player” in der Angelegenheit ist auch Néstle. Das Unternehmen bringt es auf 1,7 Millionen Tonnen pro Jahr, bei Burberry sind es immerhin 200 Tonnen. Andere Unternehmen gaben ihre Zahlen nicht preis – unter ihnen H&M, L’Oréal oder Pepsi.
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Für die Umwelt ist das ein Riesenproblem. Und für die Stiftung von Ellen MacArthur ein Grund, Druck zu machen: Insgesamt 150 Großkonzerne unterschrieben laut Medienberichten eine Vereinbarung mit ihrer NGO, zukünftig Plastikmüll zu vermeiden. Burberry meint es mit der gelobten Besserung offenbar ernst: Der Konzern verkauft seit letztem September keinen echten Pelz mehr, und laut Medienberichten will das Label bis Ende des Jahres 29 Tonnen Plastik einsparen, unter anderem mit einer Lösung, wie man die hauseigenen Plastik-Kleiderbügel recyceln kann.
Bis 2025 will das Luxuslabel alle unnötigen Plastikverpackungen eliminieren, um umweltbewusster zu werden, so seine Verpflichtung in der Frühjahrsausgabe 2019 des Umweltberichts „New Plastics Economy Global Commitment“.
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Die veröffentlichten Zahlen sind zum Teil nur Schätzungen, so wie bei Danone. Coca-Cola gab die Zahlen von 2017 an, Colgate-Palmolive dagegen von 2018. Daher sind die Angaben schwer zu vergleichen. Trotzdem ist die Offenheit der mehr als 30 Konzerne ein guter Schritt: “Viele dieser Unternehmen veröffentlichen diese Informationen zum ersten Mal”, heißt es in dem Bericht der NGO, die es seit dem Oktober 2018 gibt.
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