Darum gehören Kassenbons nicht ins Altpapier
Kassenzettel und Tickets – zum Beispiel aus dem Parkhaus – bekommt man täglich und jeder hat sie in irgendeiner Tasche herumfliegen. Tatsächlich tut man gut daran, sie in einen normalen Mülleimer zu werfen und nicht zuhause ins Altpapier.
Eine ganze Reihe von alltäglichen Bons und Belegen bestehen aus Thermopapier. Kassenzettel, Lottoscheine, Automatenbelege, Fahr- oder Eintrittskarten und manchmal auch Kontoauszüge. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, womit sie es da zu tun haben.
Der Druck entsteht durch einen chemischen Prozess
Thermopapier ist mit einer wärmeempfindlichen Schicht versehen, auf der sich unter Einwirkung von Hitze ohne Farbauftrag der schwarze Farbstoff bildet.
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Er entsteht durch einen chemischen Prozess, wobei eine Beschichtung mit Bisphenol A (BPA) als Entwicklungssubstanz dient. Die Lebensdauer des Papiers ist höher, ein weiterer Vorteil liegt darin, dass beim Thermodruck keine anderen Verbrauchsmaterialien wie Toner gebraucht werden.
Bisphenol A wirkt hormonell
BPA ist aber ein hormoneller Wirkstoff, der u. a. im Verdacht steht, krebserregend zu sein, zu Unfruchtbarkeit zu führen und brüchige Zähne zu verursachen. Er wird auch im Zusammenhang mit Stoffwechsel- und Entwicklungsstörungen gesehen.
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Vor allem Menschen, die viel Kontakt mit dem Papier haben, gelten als gefährdet. Und wer einmal weiß, wie BPA wirken kann, wird seinem Kind den alten Kassenzettel oder die Fahrkarte nicht mehr zum Spielen geben.
Über das Altpapier landet der Wirkstoff in den Gewässern
Zudem muss man wissen, dass Thermopapier aus diesem Grund auch nicht ins Altpapier gehört. Wird dieses beispielsweise zu Toilettenpapier recycelt, landet das BPA im Abwasser und damit auch in den Gewässern. Laut Umweltbundesamt ist der schädliche Wirkstoff in deutschen Gewässern bereits jetzt verbreitet. Thermopapier sollte immer in den Restmüll geworfen werden. Wer es angefasst hat, sollte sich danach am besten die Hände waschen.
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