Citigroup kündigt deutscher Rosneft-Tochter die Bankverbindung
(Bloomberg) -- Neue Probleme für die von der Bundesregierung unter Zwangsverwaltung gestellte deutsche Rosneft-Tochter: Die US-Bank Citigroup Inc. hat ihr die Bankverbindung gekündigt. Der Druck auf eine langfristige Lösung für den drittgrößten Raffineriebetreiber der Republik erhöht sich damit weiter.
Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:
World’s Largest Four-Day Work Week Trial Finds Few Are Going Back
Russia and China Have a Stranglehold on the World’s Food Security
World's Failure to Wipe Out Covid Bodes Badly for Next Pandemic
HSBC Eyes Special Payout on Canada Sale After Ping An Battle
Informierten Kreisen zufolge beendete die Citigroup vor kurzem die Kontobeziehung mit der Rosneft Deutschland GmbH — einer der beiden Rosneft-Tochterunternehmen, die der Bund im vergangenen Jahr konfiszierte. Das Geldhaus fährt sein Engagement im Zusammenhang mit Russland seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer mehr zurück.
Berlin hatte die Töchter des Moskauer Ölgiganten im September unter Treuhänderschaft gestellt, diese aber nicht vollends verstaatlicht wie die Gazprom-Tochter, die jetzt als Sefe Securing Energy for Europe GmbH firmiert.
Weder Citi noch Rosneft Deutschland waren für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Bundesnetzagentur, die die Treuhandschaft für den Bund wahrnimmt, erklärte, dass das Unternehmen “zu verschiedenen Banken Geschäftsbeziehungen” unterhalte. Laut Wirtschaftsministerium hat sich der Betrieb der Raffinerien durch die Treuhandlösung stabilisiert; darüber hinaus wollte man sich nicht äußern.
Mehr zum Thema: Rosneft-Übernahme ist Startschuss für Test der Öl-Infrastruktur
Seit dem Stopp der russischen Ölimporte Anfang des Jahres läuft Rosnefts wichtigste Raffinerie PCK Schwedt an der Odergrenze zu Polen nur noch mit 50% bis 60% ihrer Kapazität. Sie war von Lieferungen durch die russische Druschba-Pipeline abhängig und wartet nun immer noch auf Ersatz-Lieferungen aus Kasachstan.
Bevor ihre Treuhänderschaft am 15. März ausläuft, muss die Bundesregierung über die weitere Zukunft von Rosneft entscheiden. Sie könnte das derzeitige Modell entweder verlängern, die Firma vollständig verstaatlichen oder sie verkaufen. Berlin erwägt auch eine Beteiligung an einer PCK-Pipeline von Rosneft Deutschland, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck vergangene Woche.
Überschrift des Artikels im Original:Citi Closes Account of Rosneft Subsidiary Run by German State
©2023 Bloomberg L.P.