Chinesische HNA kann Schulden nicht mehr bezahlen
Der Konzern, dem auch der deutsche Flughafen Hahn gehört, steckt in einer tiefen Krise. Gläubiger haben nun ein Insolvenzverfahren beantragt.
Der Eigentümer der chinesischen Fluggesellschaft Hainan Airlines steckt in einer schweren Schuldenkrise. Wie der Mischkonzern HNA am Freitag mitteilte, konnten Schulden nicht mehr zurückgezahlt werden, weshalb Gläubiger beim Volksgericht der Provinz Hainan ein Insolvenzverfahren und die Neuausrichtung des Unternehmens beantragt hätten. Man wolle mit dem Gericht zusammenarbeiten, hieß es weiter.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie, die die Luftverkehrsindustrie besonders schwer trifft, hatte es dem hochverschuldeten Konzern zusätzlich erschwert, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. So gab es bereits im vergangenen Jahr Gerüchte, dass die HNA-Flugzeugsparte Hainan Airlines an staatliche chinesische Fluggesellschaften verkauft werden könnte.
Der Konzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit milliardenschweren Beteiligungen weltweit schwer verschuldet. Auch der Hunsrück-Flughafen Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern, die restlichen 17,5 Prozent liegen beim Bundesland Hessen.
Bei der Deutschen Bank war HNA über den Vermögensverwalter C-Quadrat aus Wien eingestiegen, zwischenzeitlich hielt dieser im Auftrag der Chinesen fast zehn Prozent an dem größten deutschen Geldhaus. 2019 hatte HNA seine letzten Deutsche-Bank-Aktien verkauft und war bei C-Quadrat ausgestiegen. C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz sitzt aber immer noch im Aufsichtsrat der Bank.