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Blackstone kauft sich bei europäischer Konkurrenz ein

Der amerikanische Private-Equity-Riese investiert knapp 500 Millionen Euro in Europa. Andere Wettbewerber könnten in den kommenden Tagen nachziehen.

Der Private-Equity-Riese Blackstone kauft sich beim europäischen Konkurrenten BC Partners ein und sorgt damit für viel Aufsehen. In Branchenkreisen wird erwartet, dass dem Schritt des Giganten Blackstone nach Europa weitere börsennotierte Beteiligungshäuser wie KKR und Apollo folgen werden.

Mit seinen insgesamt 545 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen, davon allein gut 171 Milliarden Dollar im Beteiligungsbereich, zählt der Konzern Blackstone von Gründer und Chef Stephen Schwarzman zu den ganz Großen der Branche.

Da können die Beteiligungshäuser aus Europa nicht mithalten. BC Partners etwa ist nur wenig später als Blackstone im Jahr 1986 gegründet worden, verfügt aber nur über rund 22 Milliarden Euro an Anlagegeldern. Den Amerikanern falle es deshalb in den heutigen Zeiten leicht, rund 500 Millionen Euro für einen Anteil von zehn bis 15 Prozent an BC in London zu bezahlen, heißt es in Finanzkreisen.

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Bloomberg hatte zuerst darüber berichtet. Mit dem Geld soll das Unternehmen auf „die nächste Stufe gebracht werden“, sagt Raymond Svider, Chairman von BC. Es ist geplant, das Geld besonders in den Ausbau der noch recht jungen Bereiche Immobilien sowie in die Vergabe von Krediten zu investieren.

In Zeiten von Negativzinsen suchen Investoren verzweifelt nach höher rentierlichen Alternativanlagen, die möglichst stabil in zyklischen Abschwüngen sein sollen, wie das bei Private Equity der Fall ist. Derzeit verfügt die Branche weltweit über rund drei Billionen Dollar, die in einzelne Projekte investiert werden sollen.

BC Partners war ursprünglich Teil der Barings Bank und wurde nach deren Pleite 1995 verselbstständigt. Die Experten erzielten große Erfolge durch den Einstieg in Technologiefirmen, bis die Dotcom-Blase platzte. Danach wurde viel Geld in Branchen investiert, die andere links liegen ließen.

Belohnt wurde die Strategie mit Renditen von 20 Prozent. Doch dann litt BC unter wenig erfolgreichen Beteiligungen wie der an dem britischen Immobilienvermittler Foxtons und dem schwierigen Investment in die Satellitengruppe Intelsat. Die Renditen fielen.

Im Jahr 2017 ergriff Raymond Svider die Führung, verordnete dem Finanzinvestor eine neue, einfachere Führungsstruktur und verbreiterte die Anlagepalette um Immobilien und Kredite, was Konkurrenten laut Branchenkreisen schon deutlich früher gemacht hatten. Auch bei den Deals zeigten sich wieder Erfolge.

So wurde das Tiergesundheit-Technologieunternehmen Antelliq für rund 2,4 Milliarden Dollar an das Chemie- und Pharmaunternehmen Merck verkauft, womit der Wert der Firma innerhalb von fünf Jahren verdreifacht wurde, wie Insider berichten.

Für BC Partners bringt der Einstieg von Blackstone neben dem Geld weitere Vorteile: Das Einwerben von Geldern dürfte künftig leichterfallen, und als Co-Investor bei Blackstone-Deals bieten sich attraktive Möglichkeiten.